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Teuffenbach (Genealogie) Teuffenbach (Genealogie)
Porträt. Lithographie von Eigner in
Nr. 29. 487!) der „Illustrirten österreichischen
Iugendblätter".
I. Zur Genealogie der Teuffenbach zu Tiefen-
bach und Maßweg und der Teuffenbach-
Manrhosen. Eines der ältesten Aoelsgeschlech'
ter Oesterreichs, werden die Tenffenbach,
welche sich auch Tiefenbach, Tiuphen»
dach u. a. schreiben, bereits im elften Jahr«
hundert urkundlich angeführt. Ein Ritter
Qrtol f Teu f fenbach kam 1WN aus
Sachsen; die Namen zweier Brüder: Perch--
told und Dietmar, stehen in einer Urkunde
vom Jahre i l4t eingetragen; ein Engelbert,
welcher ilöi—1182 lebte, wird als Wohl-
thäter des Stiftes Admont in Steiermark be-
zeichnet; ein Offo betkeiligt sich t276 an der
Zusammenkunft der steirischen Edlen im Kloster
Nein, wo diese dem Hause Habsburg den
Schwur der Treue leisteten. Bis zu jener Zeit
dUoeien die Teuffenbach nur eine Linie,
und scheint erst durch dieBrüder Nudolph und
Leutold, welche in der zweiten Hälfte des
dreizehnten Jahrhunderts lebten, die Scheidung
des Geschlechtes in die zwei Linien Teuffew
bach zu Tiefenbach und Maßweg und
Teuffenbach - Mayr Höfen herbeigeführt!
zu sein. Es kann nicht in unserer Aufgabe
liegen, die Zusammengehörigkeit dieser zwei
Linien zu untersuchen. Genug, daß gewiegte
Geschichtsforscher, wir nennen nur Muchar,
Vrand l , d'Elvert, in ihren Urtheilen über
diese Zusammengehörigkeit einig sind. für welche !
außer vielen anderen Umständen vornehmlich '
die längere Zeit bestandene Uebereinstimmung >
der Wappen, sowie die Unterzeichnung gleich-
zeitiger Sprossen beider Linien auf Urkunden
und Staatsacten ohne besondere Unterscheidung
sprechen. Die Linie Teuffenbach ' Manr-
Höfen, welche insbesondere im sechzehnten und
siebzehnten Jahrhunderte thätig hervortritt und
in ersterem mit dem berühmten Kriegshelden
Christoph, in letzterem mit dem Feldherrn
und Staatsmanne Nudolph ihren Höhe»
punkt erreicht, erlosch gegen ssndc des sieb-
zehnten Jahrhunderts. Die Linie Teuffen-
bach zuTiefenbach und Maßweg scheidet
sich in der zweiten Hälfte des fünfzehnten
Jahrhunderts mit Tristrams Söhnen An-
dreas und Georg in zwei Hauptstämme, den
Andreas'schen und Georg'schm, welche
wieder mehrere Nebenzweige bilden. So stiften
Georgs Enkel Franz, der erste Freiherr
Teuffenbach. und Bernhard Christoph zwei Zweige, von denen jener des Ersteren mit
dessen Söhnen in männlicher und mit dessen
Gnkelin Susanna Elisabeth, Gemalin des
berühmten Parteimannes und Führers der böh-
mischen Rebellen im siebzehnten Jahrhunderte
Nültlii«5 Grafen Thurn, auch in weiblicher Nach-
kommenschaft ausstirbt. Bernhard Chri-
stophs drei Söhne: Nudolph, Jul ius
und Jacob, bilden ihrerseits drei Zweige,
von denen die der beiden Letzteren in deren
Kindern, jener des Ersteren in dessen Enkelinen
um die Mitte des sieb.zehntm Jahrhunderts er»
löschen. Der von Andreas ausgehende Haupt«
stamm aber. der sich in zahlreiche von dessen
Urenkeln Qtto, Johann und Gallus ge-
bildete Nebenzweige spaltet, blüht in dem des
Letzteren noch zur Stunde. Gal lus ' Söhne
Qffo und Christoph Adam bilden zwei
Unterlinien. Die von Letzterem ausgehende
erlischt mit dessen Enkeln: die von Offo
sich fortsetzende theilt sich mit dessen ssnkeln
Maximi l ian Ernst, Christian Fried-
rich und Georg Ferdinand in drei Neben-
zweige, von drnen der von (5 h ri stian Frie d-
rich gebildete in dessen Urenkeln Joseph
Vincenz Ernst und Sigismund Wi l -
helm noch heute sprießt. Des Ersteren Sohn
Albin ist der Chef dos älterm, des Letz-
teren Sodn Arthur der Chef des jüngeren
Zweiges der heutigen Teuffenbach zu
Tiefen back und Maß weg. Der Zweig,
den Gal lus ' Sohn 5Dffo stiftete, erlosch be-
reits in drs Letzteren Sohne. Im Uebrigm ist in
den Stammtafeln die Verzweigung der beiden
Linien T eu ff e n b a ch < M a » rhofen und
Teuffenbach zu Tiefen bach und Maß»
weg und bei letzterer auch die Aufeinander»
folge der Geschlechter in den zwei Hauptstäm«
mm, drm Andre as'schen und dem Georg'«
' schon, sowir in drn Unterlinien und Neben«
zweigen des ersteren bis auf die Gegenwart
ersichtlich gemacht. — Was nun die Würd en,
Aemter und sthren drr Familie Teuffen-
bach betrifft, so erlangte Jacobs Sodn
Franz, von doni zweiten sdem O eorg'säien)
Hauptstamine, zugleich mit seinon Brüdern
Erasmus, Nalthasar, Bernhard Chri-
stoph und Joachim mit Diplom des Kaisers
Kar l V. ää„. Augsburg lt. October 1547
die Neichsfreiherrnwürde In dem ersten
(dem Andreas'schen) Hauptstamme erhielt
dieselbe Andreas' Enkel Franz von Teuf-
fenbach zugleich mit seinen Kindern im
Jahre i">7:; von Erzherzog Kar l von Oefter«
reich-Steiermcirk. DieVrüder Christophund
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Band 44
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Terlago-Thürmer
- Band
- 44
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 360
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon