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) Bernhard Christoph Teuffenbach^ Christoph
dcrhin aus: „Die Vereinig ung Ungarns
mir den österreichischen Ländern sei
einzig nur zu deren kräftigstem
Schuhe wider die Türken geschehen-
Kaiser Ferdinand habe zur Vertheidigung
bisher Alles aufgewendet und sei darin bis zur
Opferung seiner Kleinodien gegangen. Unter den
Commissären, welche zur endlichen Abfassung
einer neuen Iandesgericlitsordnung gewühlt
wurden, befand sich auch Bernhard. Durch
ihn erhielt die Familie eine großartige Bereiche«
rung ihres Besitzes. Erasmus Phuntan
hatte nämlich eine Teuffenbach geheiratet.
Nun setzte auf Grund älterer Erbverträge
Christoph Phuntan den in Rede stehenden
B e r n h a r d , als seinen nächsten Anver«
wandten, im Jahre 1307 testamentarisch zum
Erben ein, was Kaiser Mar imi l ian I.
io10 auch bestätigte. Nach dem gegenwärtigen
Stande der genealogischen Forschung über die
Familie Teuffenbach gehört Bernhard
den Teuffenbach-Mayrhofen an, und
Schmutz sagt in seinem „Historisch < topo-
graphischen Lerikon der Steiermark", Bd.I I I ,
S. 443, in dem Berichte über das aus«
gestorbene Rittergeschlecht der Pfund an (sie)
ganz richtig: „daß diese nach ihrem Absterben
von den Teuffenback von Mayrhofen
beerbt wurden". Wir bemerken dies ausdrück«
lich, weil um einige Jahre später auch ein
B e r n h a r d , ein Sohn J a c o b s vom
Georg'schen Hanptstamme, lebte, der frei«
lich auch noch den Taufnamen Christoph
führte. Bernhard von Teuffenbach'
Mayrhofen war mit Dorothea aus dem
alten steirischen Geschlechte der 5tadl ver-
malt, und sind Beide die Großeltern des be-
rühmten Christoph. — 41. Bernhard
Christoph (gest. 13. Sept. 1376). von dem
zweiten (dem G eorg'schen) Hauptstamme, cin
Sohn Jacobs und Cordulas Freiin von
Win dischg ratz. Von ihm hat sich in der
Armenseelen-Capelle der Pfarrkirche St. Mar-
garethen zu Teuffenbach das Grabdenkmal
erhalten, dessen Beschrejbung und Abbildung
in den mehrerwähntm „Studien" von Haupt«
mann von Beckh«Widmanstetter S. 72
und 73 zn finden ist. Ueber den beiden Wap-
pen, welche den Haupttheil dieses Grabdenk-
mals bilden, steht ein Reimspruch, den wir
ob seiner gemüthlichen, für heiratslustige
Witwer berechneten Fassung hier wiedergeben.
Er lautet: „Es gesil mir wol! das ehlich
Lebn I drvm that ich j mich darein! ergeben!
weil mir Gott sein I Gnad nit versagt > Hab ihs zum aw I dernmal ge-! wagt". Bernhard
Christoph hatte aus zwei Ehen, erstens mit
Ursula Färber und zweitens mit Ursula prankh,
sieben Söhne und fünf Töchter, von denen
vier schon in früher Iuaend starben. ^Ver-
gleiche die zweite Stammtafel.) Hinter dem
Armenseelen-Altar obgenannter Kirche befindet
sich in Resten auch ein Freöcobild. welches
Bernhard Christoph mit dessen beiden
Frauen und acht Kindern darstellt. —
12. Christian, siehe Tristram ^S. 8l.
Nr. ssu). — 12. Christoph (gest. 433«), von
dem zweiten (dem G e o r g'schen) Hauptstamme,
ein Sohn Jacobs aus dessen Ehe mit Cor--
dula von Wind ischgr ätz. Auf demselben
Denksteine, dessen wir bei seinem Bruder
Andreas schon gedacht, befindet sich auch
sein eigener Grabstein mit der Inschrift:
„Der eäi nnä j vc'sr Herr > ÜliriLtoM-^voiis
i'evssenVkeli > ist -^- xu -j- ?ant68 I tvr» 4- in
b^o ! inont -j- do^r», > den - l - im, 1 -j- 5 -s- 36j
iar -^ - äein slot > z^neäiF -j- Ze^ — knien".
Man möchte vermuthen, daß Chr i s toph
in Italien im Kampfe gefallen sei, wäbrend
es aber auf den Inschriften seiner Brüder
Andreas und Merten ausdrücklich lautet:
„blieben", steht auf Christophs Grabsteine
nur: „begraben". — 14. Christoph (gest. im
October 1398). von der Linie Teuffenbach'
Mayrhofen, ein Sohn An d re a s' aus dessen
Ehe mit Susanna Freiin von Sei sseneck,
studirte mit seinem Bruder Gabriel 1546
an der protestantischen Universität in Witren-
berg, machte dann- Reisen und trat nach seiner
Heimkehr in die Dienste der kaiserlichen Armee.
Im Jahre i363 als Rittmeister in S chw endi's
Heere von Ali Bei bei Zippa überfallen,
schlug er denselben völlig zurück. Während
des Krieges in Ungarn wurde er als Oberst
zu den vereinigten kaiserlichen und kursächsi»
schen Truppen vor Gotha beordert, wo Io»
hann Friedrich, der Sohn des gleich-
namigen Kurfürsten, welcher 134? wider Kaiser
Karl V. dei Schlacht bei Mühlberg und
hierauf die Kurwürde verlor und später die
Sradt Gotha mit einigen Zändereien umher
zu seinem Antheil erhielt, den Landfrieden
dadurch gebrochen hatte, daß er den wegen
Befehdung mehrerer Reichsstände und Ueber-
rumpelung und Plünderung der Stadt Würz«
bürg geächteten Ritter von Grumbach
schützte. Gleich seinem Schützlinge der Reichs«
acht verfallen, ward Johann Friedrich
in Gotha belagert, und hier zeichnete sich
unter den Feldherren, welche den Herzog mit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Terlago-Thürmer, Band 44
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Terlago-Thürmer
- Band
- 44
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 360
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon