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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Terlago-Thürmer, Band 44
Seite - 121 -
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Thalberg, Sigi Chalberg. Eil^i keiten tändle. Dabei kam ihm überhaupt ein höchst ausdrucksvolles Aeußeres zu statten. Sein Gesicht war vom edelsten Schnitt, Augen und Stirn zeigten von lebendiger Phantasie lind hatten einen schwärmerischen Allsdruck; eine stark ge- bogene Nase und der kleine, fast weibliche Mund gaben ihm etwas Seltsames. Aber so vornehm, fast kühl und nicht auf- munternd zu einerAnnäheruug er erschien, bei näherer Bekanntschaft lernte man ihn als einen liebenswürdigen Menschen schätzen. (5in getreues Spiegelbild seines ganzen aristokratisch-kalten und zurück- i haltenden Wesens sind auch seine Kom- positionen, die außer einigen Liedern und den beiden Opern: „Flormda" und! „(5hristina di Suezia", mit welchen er! übrigens kein Glück hatte, am wenigsten ^ mit der letzteren, die völliges ^iasco ^ machte, obwohl beide durcb einzelne nicht! wegzuleugnende Schönheiten sich auszeick« nen, aus lauter ülavierstücken bestehen. Diese wieder sind, abgerecknet ein Concert ans früherer und eine Sonate aus spaterer Zeit, im Gewände der Salonstücke, zum größten Theile aber potpourriartige Phan- tasien über Motive der gerade damals auf dem Repertoire befindlichen Opern. Durch alle diese Kompositionen erweist sich Thalberg nickt als musikalischer (5'r- finder in höherem Sinne' aber sie sind doch von einnehmender reiner Klang- wirkung und erschließen im Figurenwesen, gegen die Erzeugnisse der Hummel'schen oder K alkbre n n e r - M o s ch ele 5'schen Scbule gehalten, ein ganz neues Gebiet. I n Beziehung auf die (5laviereffecte speciell haben die T h a l b e r g'fchen Stücke aus der mittleren und späteren Zeit seines Schaffens, z. B. die Moses-, Hugenotten-, Don Juan-, Donna del Lago-, Somnam- blila-, Norma- u. s. w. Phantasien, immer Interesse. Seine,, I I ^c»(ttui-n<^, s>^». 1<), l.il'5 I'llt'ses, l^l». 17, ,,I>eux >> !5Ull,^ ^liro1o.«l". <>p. 41 , seine ><^rin»äe son^t^^, Oz). ^2, gelten als wahre Musterstücke, und seine Sammlung 5,1/il.l-t du clul.nr ii.px»Ii^u6 <l,u I'iil.n<> 8<)i'Io I—IV". Op. 70, seine >XII I^tu- 665", Op. 26. sein ^Decinn^i'Qn-, <_>;». !l7, und seine i^>oii<>eü äe I'ini,»>ilil»p(^, Op. 73. sind als Studienmomente für das heutige ^'lavierspiel, wie es durck ihn und Liszt gewissermaßen normirt ist und bleiben wird, bis nickt ein neuer Ton- heros Beide überflügelt, kaum zu ent- behren. Das Verzeickniß seiner Kom- positionen, so vollständig als es herzu- stellen inöglick war, die Urtheile der coni- petentesten Musikkritiker, eine Uebersicht seiner Porträte u. A. folgt auf S. 122 u. f. Nocb müssen wir des Umstandes gedenken, daß T h alberg ein Sammler mustkaliscker Alltographen war und mit dieser Lieb- haberei es sich viel Geld kosten ließ. Wir bringen S. 12Ku. f. eine Uebersicht seiner Sammlung, wobei wir auf die dem Kaiserstaate ungehörigen Künstler ein besonderes Augenmerk richteten. — Seine Tochter Zar« lgeb. in New-Hork 16. April l tt')tt) bildete sick unter ihrer ssltern Lei tung ini Gesänge aus und betrat am l0. April 1873 in der Ii<.v<ll INlUHn Oli^ra. im Conventgarden zu London als Zerl ine im „Don Juan" zum ersten Male die Bühne, einen vollständigen Erfolg feiernd und zu den schönsten Hoff- nungen berecktigend. Früher bereits hatte sie zu Paris in Salons der Vornehmen und in Winterconcerten gesungen. Warum die einzige Tochter Thalberg's gezwun gen ist, sick durck ihr Talent eine Unab- hängigkeit zu schaffen, darüber wäre ein Roman zu schreiben. 1K7j. im Alter von dreizehn Jahren, befand sich Zar 6 mit ihren Zieheltern in Wien, wo sie in kleineren Familienkreisen
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Terlago-Thürmer, Band 44
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Terlago-Thürmer
Band
44
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
360
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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