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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Thugut-Török, Band 45
Seite - 55 -
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ei^ Leopold Leo Z I Thun-Oshenstein^ Leopold Leo oberft zu unterft kehrten, sollte er daselbst ! engeren Vaterlande, erging es ihm in miterleben, und er stellte sich in Stanis« i Wien, wo die Revolutionspartei das lawow, wo sein Leben ernstlich bedroht z große Wort führte und das willenlose war, dem zügellosen Treiben der Bewe- gungspartei mit entschiedenem Mannes- Ministerium beherrschte. Weil er es un- umwunden aussprach, daß die Länder muthe entgegen; da erreichte ihn im April ^ Oesterreichs sich nicht von der Revolu- g. I . der Ruf des Kaisers, die Leitung ! tionspartei, die den Mantel des Deutsch- der Regierung in Böhmen zu über-, thums sich umgehängt, während unter nehmen. „Wahrlich", rief der Graf aus, ^ diesem die Revolutionäre und Emissäre „in dieser Zeit arger Verwirrung kann> und der Auswurf des Gesindels von doch Niemand, dem der Eid eines Staats- ^ ganz Europa agirten, beherrschen laffen, beamten heilig ist, danach lüstern sein,! sondern ihrem angestammten Monarchen einen solchen Posten zu übernehmen", i oie Treue bewahren wollten, gaben ihn Aber. er glaubte dem Rufe seines Kai- z die Deutschen einfach als den willfährigen sers folgen zu müssen und folgte ihm. ! Diener einer 6echiscken Partei aus und In Prag fand er Alles in der höchsten ^ feindeten ihn an, kein Mittel unbenühr Aufregung und bestrebt, die Regierung > lafsend, ihn entweder lächerlicd oder ver- selbst zu einer Parteistellung zu nöthigen.! haßt zu machen. Unter solcken Verhalt- Wahrend er nun eifrigst bemüht war, sich ^ niffen brachen in Prag die Iuniereignisse mit Unbefangenheit über den Parteien z herein. Als am Pfingstmontage, dem zu halten, überall vermittelnd, versöh- > 42. Juni, gleich beim Beginne des Bar- nend einzugreifen, wurde ihm dies von! ricadenbaues, der Graf auf die Altstadt den sich bekämpfenden Parteien als Ver»! eilte, um dem Unglücke, welches Prag rath an ihrer Sache, welche jede Partei für die einzig gerechte hielt, angesehen. Deutsche und öechen betrachteten ihn mit Mißtrauen, und die Wiener Negierung, welche die Zügel aus den Händen ge- lassen und ein Spielball der aufgeregten Menge geworden, bereitete dem Statt- halter Böhmens andere, nicht minder bedrohte, noch Einhalt zu thun, wurde er von den Aufständischen gefangen ge nommen und auf das Clementinum in Verwahrung gebracht. Ueber die Einzel» heiten bei seiner Gefangennehmung kamen in späteren Jahren noch ircige Angaben in Umlauf, so daß er selbst wiederholt sich veranlaßt sah, dieselben richtig zu große Verlegenheiten. „Der Graf", so ! stellen. Seine Lage war eine gefahrvolle, schreibt einer seiner Biographen, „war denn sowohl von den Barrkaden herab, ein Gegner Aller, die im gemeinsamen als von einer an den Fürsten Windisch- Vaterlande noch den Nationalitäten grätz gesendeten Studentendeputation feindliche Lager aufschlagen wollten, und da er es dabei weder den exaltirten wurde die Drohung ausgesprochen, den Grafen aufzuhängen, falls mit Militär» Rechen, noch den exaltirten Deutschen l gewalt eingeschritten würde. Er legte recht machte, so gefielen sich die Einen ! bei dieser Gelegenheit unerschütterlichen wie die Anderen, ihn als ein Werkzeug ihrer Gegner hinzustellen". Dieser Um» stand spricht wohl am besten für des Grafen damalige strenge und parteilose Selbständigkeit. Nicht besser aber, als im Gleichmuth an den Tag, indem er allen Einschüchterungsversuchen wiederholt mit der gemessenen Erklärung entgegentrat, daß, so lange er seiner Freiheit beraubt sei, nichts ihn zu einem Einflüsse auf die
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Thugut-Török, Band 45
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Thugut-Török
Band
45
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1882
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
324
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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