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Ehurnwald 126 Thurwieser
oder im Wege des Vertrages in das
Rechtsgebiet des Staates gehören, sich
betheiligen werde, und nur insoweit dies
der Fall sei, und insoweit solche Beschlüsse
nicht die unveräußerlichen Rechte der
Kirche oder der Familie irgendwie beein-
trächtigen...". Thurnher, welcher zur
Rechtspartei gehört, ist vom Landtage
auch in die Tirol'Vorarlberger Landes-
vertheidigungs-Oberbehörde delegirt.
Neue Freie Presse, 29. September 1873.
Nr. 3986: „Ein klerikaler Protest" lmit voll'
ständigem Abdrucke des oben in der Lebens«
stizze erwähnten von Thurnher und Ge-
nossen veröffentlichten Protestes. Porträt.
Holzschnitt im IX. Jahrg. (1881). Nr. 16 der
„Neuen illuftrirten Zeitung" (Wien. Za-
marski) in einem der Gruppenbilder mit den
Bildnissen der Abgeordneten des österreichischen
Reichsrathes,
Thurnwllld, Andreas (Schulmann,
geb. zu Stich bei Pilsen in Böhmen am
4. Juli 4837, gest. zu Klagenfurt am
22. October 1879). Mit dem Zeugniß
der Reife verließ er das Gymnasium zu
Pilsen, um an der Prager Hochschule
Philologie zu studiren. Im Jahre 1862
bestand er die Prüfung für das- Gym-
nasiallehramt, 1867 jene für Geschichte
und Geographie an Realschulen. Hierauf
erhielt er ein Lehramt am Gymnasium zu
Eger, trat aber schon nach einem Se-
mester eine Professur am Gymnasium zu
Kremsier an. Am 31. Juni 1863 zum
Lehrer der deutschen Sprache und Lite-
ratur an der Handelsakademie in Prag
ernannt, folgte er nach dreijähriger Thä-
tigkeit daselbst am 13. September 1866
einem Rufe als Professor an der Ober-
realschule im vierten Bezirke von Wien.
Am 12. April 1872 übernahm er zugleich
das Lehramt der deutschen Sprache und
Literatur am Wiener Pädagogium, an
welchem er den 23. Februar 1873, nach Niederlegung seiner Stelle an der Ober-
realschule, als ständiger Professor an-
gestellt wurde und bis zu seinem im
Alter von erst 42 Jahren erfolgten Tode
auf das verdienstlichste wirkte. Thurn-
wald war in seinem Fache auch schrift-
stellerisch thätig und gab heraus: „3ehr>
buch der mittelhllchdentschen Sprache tnr Gqm-
M2irn" (Prag 1864, Tempsky, 8".); —
„Nrnt5che3 VrZebnch tiir ine oberen <l)lll25en der
UelllZchnlen" (Wien 1868, Gerold, 8".); —
„Deutsches Lesebuch tnr GkerrealLchulrn. Fiir die
fiintteClll55e" (ebd. 1870, Gerold,80.); —
„Fiirzterzbischllk Vinrenz Mi lde als Pädagag"
(Wien 1877, Gronser); — „Veitrüge mr
Geschichte der Pädagogik in Neutsch-G^terreich"
(Wien 1878); außerdem veröffentlichte
er ein Programm über Walther von der
Vogelweide; im 30. und 31. Bande des
pädagogischen Jahresberichtes mehrere
Artikel über das österreichische Schul-
wesen und im ersten Jahrgange des von
Director Dittes herausgegebenen „Pä-
dagogium" drei Beiträge. Von seinem
Director wird der Verewigte, der wah-
rend der Sommerferien in Klagenfurt
starb, in einem ihm gewidmeten Nach-
rufe mit folgenden Worten gezeichnet:
„Thurnwald war ausgezeichnet durch
wissenschaftliche Bildung, begeisterte Be-
redtsamkeit, hervorragende Zehrgabe,
musterhafte Pflichttreue und makellosen
Wandel".
Dittes' Pädagogium (Wien, 8<>.) ir. Jahrg.,
(1879) S. 136.
Thuroczy, siehe Turotzi.
Thmtvieser, Peter Karl (gelehrter
Theolog, Meteorolog und Berg»
steiger, geb. zu Kramsach in Tirol
am 30. Mai 1789, gest. zu Salzburg
am 23. Jänner 1863). Die Müllers«
leute Peter Thurwieser und Anna
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Thugut-Török, Band 45
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Thugut-Török
- Band
- 45
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 324
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon