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icek) Karl 9 t Tomicich
den Vicariaten Hohenelbe und Nimburg,
von dem Wahlbezirke Starkenbach aber
in den österreichischen Reichsrath gewählt.
In letzterem hielt er sich entschieden zur
slavischen Rechten und befand sich unter
jenen Abgeordneten, welche nach d.er
October-Erhebung gegen die Beschlüsse
des nicht vollzähligen Wiener Reichstages
von Prag aus Protest erhoben. Dann
begab er sich nach Kremsier, um dort
seinen Sitz als Abgeordneter einzu-
nehmen. I n den parlamentarischen Ver-
handlungen erscheint er nicht als Redner,
als aber die plötzliche Auflösung des
Reichstages erfolgte, stand er zu jenen
Abgeordneten, welcke den Muth hatten,
gegen diese Maßregel ihr Veto einzu-
legen. Im Jahre 1848, schon vor Beginn
des Reichstages, wie während desselben,
und auch in den späteren Jahren war
Tom i siek publizistisch thätig, und in
der ^X^roäni nc»vin)'", d. i. Volks-
zeitung, sowie im „^Inv^n" ließ er oft
.Artikel erscheinen, welche die politische
Lage und andere Zeitfragen erörterten.
Als dann im October 1849 die Ein-
berufung von Bezirkscommissionen er-
folgte, wurde er zum Nechtsconsulenten
jener von Budweis gewählt' im Juli
1830 aber zum Obmanncommifsär der
Kuttenberger Bezirkscommission, in
welcher er bis ,zur Beendigung der Arbei-
ten derselben im Mai 1 853 verblieb. Da
sich ihm in Anbetracht seines Verhaltens
auf dem Kremsierer Reichstage keine Aus-
sichten im Staatsdienste darboten, wid»
mete er sich der Advocatur und erhielt
eine solche im Städtchen Pilgram im
Taborer Kreise. Nach dem Umschwünge
der politischen Verhältnisse in Oesterreich
im Jahre 186l wurde er in den Bezirken
Ielemnice und Rokitna in den böhmischen
Landtag gewählt, in welchem er ein
eifriges Mitglied des sogenannten 5echi- schen Clubs wurde und, wenn er auch
nicht eben unter den Rednern erscheint,
sich doch in den Ausschüssen und Commis-
sionen sehr nützlich machte. Nach Ablauf
der ersten Wahlperiode im Jahre 186K
trat er von jeder weiteren Candioatur
zurück, weil ihm seine Advocatur nicht
Zeit ließ, sich dem politischen Treiben
noch fernerhin zu widmen. Von dieser
Zeit lebt er ausschließlich seinem Berufe
als Advocat in Pilgram, wo er ein wahrer
Rechtsfreund des Landstädtchens und der
ganzen Umgebung desselben ist.
./u»/?,/<u„„ ^./o«t^/i^). IIi^r"i-i'> liN'i'inurz' <':<!!ik<5.
d. i. Geschickte der bölnuischen Literatur (Pra^
l«4i>. ^. i:,wnä<5, schm. 4".). Zweite von
W. W. 5omek besohle Auöqabe, 3. <N^.
Tomicich, Franz de Paula (gelehrter
Theolog, geb. 4. April 1729, Geburts-
ort, sowie Ort und Jahr seines Todes
unbekannt). Nach Beendigung der philo-
sophischen und theologischen Studien er-
langte er aus beiden die Doctorwürde,
wendete sicb dem Lehramte aus seinem
Fache zu und wurde ö. o. Lehrer des
geistlichen Rechtes an der 'Universität zu
Giatz, in der Folge k. k. Rath, aposto^
lischer Protonotar, Prokanzler, Präses
und Director der theologischen Facultät
an der genannten Hochschule, Ccmonicus
an der Kirche zu Pettina, Beisitzer der
k. k. Studiencommission und Consistorial
rath des Fürstbischofs von Seckau. I n
seinem Fache schriftstellerisch thätig, gab
er heraus: „/)/s«K?-?tt?'/l) ??'//i<n <^s cn^s'-
a^n ^om«?^ ^ 6 / ^ (1760)', — „Hz-e/^
? ,it)/?'5.
(176?)',
(1773)', —
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Toffoli-Traubenburg, Band 46
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Toffoli-Traubenburg
- Band
- 46
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1882
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 330
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon