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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 17 -
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Seite - 17 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

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Craun, (5onrad Conrad der Vcrsammlung der Stände gleichsam > suchend um und rief zum Kaiser gewendet: ! „Ich sehe Niemand hier. von dem ich als! Priester und Bischof über mein Benagen j Klage oder Unheil annehmen könnte". Weiter^ ließ er sich auf die Klage nicht ein, und da der Kaiser nun auch seinerseits auf die Sache nicht einzugehen wagte, schritt er unangc- , fochten aus der Versammlung und kcbrie nach Salzburg zurücl. Da aber dort die Gädrung fortdauerte, und dic Erbitterung gegen ihn nicht nachließ, begab er sich vorderhand nach Italien, wo er am Hofe der den Priestern! wohlgewogenen M a t h i l d e Gräfin von Tusc i cn vier Iabrr verlebte. Erst deren i l lö erfolgicr Tod nöilügie ihn. da er in Sal-burg noch immer nicht sich sicher wähnte, dei Qttokar IV. Markgrafen von Sicner Zuflucht zu suchen. Von da begab er sich ins Kloster Garsten, aus diesem nach Adinont, adcr überall folgicn ihm seine Feinde, und an letzterem Orte blieb er sechzehn Wochen in ! einer kleinen unterirdischen Klosterzelle vor! ikncn verborgen. Endlich im Jahre l l t6 floh > -er nach Sachsen, wo ihn Herzog Lothar und die Bischöfe von Hildesheim. Halberstadt und Magdeburg ehrfurchtsvoll und gastlich empfingen. Dort verweilte er fünf Jahre. In» dessen l>atte Pavst Pascal auf der im La« Icran zu Rom am li». März l l l2 adgehal- I tencn Kircln'nrersainlnlunz,'! jene Nrkundc, welche ! >?em .^aiscr Belelniunq mn Ring und Stab i lirn'änmn', alo eine durch Zwang erpreßte für ! null und nichtig erklärt, und die Kirchenver' ^ samiulung, jedoch ohne Einwilligung dco Papstes, über den Kaiser den Bannfluch aus- ! gesprochen. Nun erklärie sich Erzbisckof <>on« rad und mit ihm jene von Mainz, Köln und Magdeburg wider den Kaiser. So dauerten die Kirchenwirren zwischen dem Letzteren, dem Papst und den Bischöfen fori. Auch Papst! Cal i r t I I . ibcn l l i9 den Kaiser wieder in ^ , Bann. und als <5onrad denselben in seiner j Diöccse geltend machen wollte, erhoben sich ^ dagegen die Bischöfe von Br i ren und! Freysing, welche nun seinerseits der Erz- bischof mit dem Bann belegte. So schädigten! diese weltlichen und kirchlichen Wirren das > Neich. bis endlich im Iadre 1121 auf den Reichstagen von Würzburg und Negmsdurg der allgemeine Landfrieden für Deutschland zu Stande kam. Nun erst kehrte Erzbischof Conrad über Admonl, wo er dic eben neu- grbaute Kirche einweihte, nach Salzburg zurück. ^ Daselbst fand er Alles im Zustande böchster! u. Wurzbach. biogr. Lerikon. X1.VII. l^ Ged Verwahrlosung. Dcr ^rötzle Tbcil dcr crz^ bischöflichen Höfe irar veräußert, verpfändet oder mit Gewalt genommen. <fr mußte Alles erst zurückerobern. Ader mil lvnrrgic ging er daran. Ordnung zu niacken. Alc- Hauvtmittcl ,^cgen Wiederholung äbnlicker Zm'tände erschien i^m die (>infüdrun^ einev ^tegularordens unter der Stifiögeiftlickkeit; er schaffte sofort die unrcgulirten <5bl?rberren ab und verhielt dic Domherren zur Beschwörung der Kloster« gelübde und Anlegung ors Klosterdabits, in beiden Stüclen ihnen mit eigenem Beispiel vor« angehend. Die neurc^ulirien Domberren. 24 an Zahl, lebten von dieser Zeii an in tlösterlichrr Gcinein'chaft unter ftrengrr Beobachtung der Klausur. Mit Bulle ä<l... l!». Februar tl2:t bestätigte Papst <5 a l i r i n . diese neur Lcbenoordnung. Neben drm Doiuklofter errich» tece Orzbischof <5onrad neck em Kloster für 24 grauen, die Tom fr auen over Schwestern des h. Ruperi genannr. Zur Vermehrung des Ansehens der regulirten Dolnderren doiirte rr dieselben auf das reichlichste und ertheilte ihnen verschiedene Gdrenftelien und Würden. Im Jahre jj22 stiftete er in Salzburg ein Armen- haus, welches er dem Kloster St. Peter unterstellte. Endlich wurde am 2.'!. September N22 der leidige Irwestiiurstreit beigelegt, da der Kaiser erklärte, keine Belehnung mit Rina und Stab mehr vornehmen zu wollen, nur sollte die Wahl der deutschen Bischöfe uno Älebtc in seiner Gegenwart geschehen; wenn Zwiespalt einircic, dieser durch kaiserliche Entscheidung beglichen, die gewählten Prä« latcn aber ibrer Regalien halber mittels deä Scepters vom Kaiser reledni werden. So waren endlich die Wirren zu Ende, und die Kirche hatte über den Tiaai den Sieg er- fochten, woran den wesentlichsten Antheil die energische unbeugsame Haltung des ErzbischofS ^unrad battc. Mit dem Kaiser war nun dieser ausgcsödnt, als ihiu tl23 in Herzog Heinrich von Kärncdcn ein neuer Feind er« wuchs. Er verlangte über denselben den Bann, marschirte mii etwa tausend Mann nach Karntden und schlug, nachdem er sich mit den Truppen des Bischofs von Gurk ver» einigt hatte, bei Krapfeld sein Lager auf, ent« schlössen, dcn Kampf mit dem Herzog aufzu- nehmen. Dieser, durch den Bann eingeschüchtert, bot dem Erzbischof Frieden an, wenn er den Bann von ihm abnehme. Lange wollte der Kirchenfürst vom Frieden nichts wissen, endlich gab er nach, doch nur unter der Bedingung, daß der Herzog fußfällig um Lossprechung
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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