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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 18 -
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Seite - 18 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

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Tr»un, Lmnod 18 vom Kirchenbann? bitte, Heinrich unterwarf sich dieser Demüthigung, kam wie ein Büßer, barfuß, im leinenen Kittel., so d'.e Souverä- nität des Staates vernichtend, ins erzbischöf- liche Lager und bat zu unaustilgbarer Schmach auf den Knien um Absolution, welche ihm Conrad an der Spitze seiner Soldaten er- theilte! Nach dem am 23. Mai Ii2ö erfolgten Tode Kaiser Heinrichs V. erschien bei der Kaiserwahl in Mainz auch der Erzbisckof von Salzburg und trug vereint mit jenem von Mainz am meisten zur Wahl Lothars von l Sachsen zum Kaiser bei, aber weigerte sich! trotz aller Ergebenheit auf das entschiedenste, ! Huldigung ;u leisten und den Lehenseid mit dem Handschlag abzulegen. Die Zeit des Zwischenreichä benutzte Erzbischöf Eonrad zur Beendigung anderer Geschäfte. Die. alte, mittlerweile wieder entbrannte Fehde, welche er mit den Bischöfen Hugo von Briren und Heinrich von Fremmg fühne. brachte er nun in einer Weise zum Auscrag, die ge- radezu eine Verhöhnung des heiligen Geistes der christlichen Kirche ist. Den Bischof! von Briren venrieb er kur;iveg und setzte ^ zum Nachfolger desselben vrn Abi Regin^ bert von St. Peter ein. Zur Entsetzung des! schon zweimal von ihm ercominunicirten Bi' schofs von Freysing begab er sich in Person dahin und zerschlug mit eigenen Händen die ^ von Jenem geweihten Altäre'. Als er aber! zur Entthronung des Bischofs sän-eiten wollte, ! erhob sich die Elerisei, die zü jener Heit die ' aufgeklarteste in Deutschland war, und dann das Volk, von welchem er öffentlich mit Schimpfreden überhäuft und mit Spott zurück- gewiesen wurde. Die Angelegenheit kam zum Austrage bis nach Nom. und der Papst be- ließ den Bischof Heinrich auf dessen Posten, die Freysinger Elerisei aber mußte dem Erz- bischof (5onrad feierliche Abbitte leisten. Sie begab nch 1129 nach Laufen, wo Letzterer eben eine Synode hielt, und unterzog sich persönlich der ihr auferlegten Demüthigung gegenüber dem Manne, der ihre Altäre zertrümmert harte. So war es denn immer: Gewalt ging vor! Necht. Die ewigen Streitigkeiten, bald mit - den Fürsten, bald mit seinen Bischöfen und ^ Unterthanen, verleideren endlich dem Erz« ! bischof das hohe Kirch^namt und reiften in 5 ihm den Entschluß, sich für die übriges Lebenszeit in ein Kloster zurückzuziehen. Aber, Papst Innocenz weigerte sich, Eonrads! Resignation anzunehmen, und dieser blieb. > Die häufigen Einfälle der Ungarn in die erz- ! Traun. Conrad bischöflichen in Untersteiermark und Kärnthen gelegenen Besitzungen veranlaßten unseren Kirchenfürsten. 1127 in Begleitung der Bischöfe von Negensburg, Münster und Gurk die stets bedrohten Gegenden zu besuchen. Es gelang ihm, mit König Stephan von Ungarn in Verhandlungen einzutreten, welche zum Ab- schluß eines ewigen Friedens führten. Aber er gab denselben erst den eigentlichen Nachdruck durch Erbauung und Befestigung der drei Schlösser Leibnii;, Reichenburg und Deckan. Als am 4. Mai 1128 Dom und Kloster St. Peter durch Unvorsichtigkeit der Dom- Herren ganz niederbrannten, schritt er sofort zum Neubau, in welchem er von König Stephan von Ungarn mit reichen Spenden wirksam unterstützt wurde. Bei der Papstwadl im Jahre 118«, welche zwiespältig aussiel, oa eine Partei Innocenz I I . , die andere Ana- rlet I I . wählte, entschied er sicl, für Ersteren, den er auch in Elermont aufsuchte und dann zum Eoncil begleitete, welches derselbe auf den März li. i i nach Lüitich einberufen hatte. Am 20. Juli letztgenannten Jahres erließ er auch eine Urkunde, in welcher er den Umfang des Bisthums Gurk. das bis dahin keinen bestimmten Kirchensprengel besaß, und de:i dazu gehörigen Zehnten festsetzte. Friesaä?, dem er seine besondere Gunst schenkte, ließ er ver> schönern, daselbst rrbaute er auch das, Schloß und stiftete ein Spital für Arme. Als in der Fastenzeit 1138 zu Eoblenz einige Fürsten, vbne den Wahltag abzuwarten, Herzog Eon> rad von Schwaben zum Kaiser ausriefen, erkannte er denselben, um einem Bürgerkriege vorzubeugen, sofort an und begab sich dann auf den Hoftag, den der neue Herrscher auf den 29. Juni nach Negensburg einberufen hatte. Daselbst von Herzog Berthold von Zäringen zur Huldigung aufgerufen, schlug er dieselbe rund ab mit den Worten:^ „Herr Herzog, wenn Ihr ein Wagen wäret, so würdet Ihr wissen, daß die Ochsen voraus- gehen. Zwischen mir und dem Kaiser wird die Sache so beigelegt werden, daß Ihr unsert- wegen keine Sorge zu tragen habt". — Um jeden weiteren Streit zu vermeiden, legte der Kaiser seine Hand sanft auf des Erzbischofs Mund und sprach: „Erzbischöf. ich verlange von Euch weiter nichts als Eueren guten Willen". Im Iayre 11A9 nahm nach voran- gegangener Abrede mit Balderich. Abt von St. Peter, unser Kirchenfürst den Benedic- tinern das Pfarramt, und das Necht, dm Erz bischof zu Wahlen, welches die Möncke von
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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