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Crautson, Johann Joseph
Eger M . III- S. 432^j, durch dessen
Vermittlung und unter dessen Leitung er
dann zu staatsräthlicben Geschäften ver-
wendet wurde. Fortdauernde .Kränklich-
keit aber hinderte ihn, die.Beamtenlauf-
bahn, welche ihm offen stand, anzutreten,
und so begann er das Studium der
Landwirthschaft. Ein Schüler des be-
rühmten Oekonomen Peter J o r d a n
M . X. S. 2tt6, Nr. 4^, ward er 1803
dessen Nachfolger in der Professur der
Landwirthschaft an der Wiener Univer-
sität. Mit diesem Lehramte zugleich über-
nahm er die Stelle des ersten Secretärs
der k. k. Landwirthschafts-Gesellschaft in
Wien. Im Jahre l8<9 zum niederöstei'
reichischen Regierungsrath ernannt, legte
er Lehramt und Secretärstelle nieder,
blieb jedocb Ausschußmitglied gedachter
Gesellschaft. Auf seinem neuen Posten
besorgte er das Referat der Grundsteuer-
Regulirungscommission in Wien. I n der
letzten Zeit immer kränkelnd, starb er im
Alter von erst 39 Jahren. Sowohl als
landwirthschaftlicher Lehrer, wie als Se°
cretär der Landwirthschaftsgesellschaft er-
warb er sick unläugbare Verdienste. I n
ersterer Eigenschaft wirkte er nicht nur
durch seinen belehrenden, klaren und
deutlichen Vortrag, viel mehr noch durck
sein gutes, damals allgemein gesuchtes
und sehr geschätztes, öfter verlegtes Lehr-
buch, welches unter dem Titel: „Versuch
einer mi55en5chMichen Anleitung ?um Studium
der2.'llndniirth5chllft5lelire" zwei Bände (Wien
1810, Beck, gr. 8".- zweite Aufl. 1813'
dritte Aufl. Wien 1820, Heubner', vierte
Aufl. 1833) erschien, und von welcbem
Stephan Langhy eine ungarische Bear-
beitung nach der dritten Auflage im
Jahre 1829 bei 3 ander er in Pesth
herausgab. Trautmann benutzte zur
Ausarbeitung dieses Werkes vornehmlich
die Hefte seines ausgezeichneten Lehrers J o r d a n , der die Oekonomie auf
chemische und physiologische Grundsätze
zurückgeführt hatte; jedoch geschah diese
Benützung mit Iordan's ausdrücklicher
Einwilligung. Des Lehrbuches bediente
man sich nicht nur in Oesterreich, sondern
auch an den landwirthschaftlicben Col
legien in Deutschland. Neberdies erschien
von .T r a u t m a n n auch noch ein
„GckunllmiZcher Almanach" (Wien 1802,
Mösle. Mit P. Jordan's Porträt, 8".)
und „Nehtpllln tler Uanütnirthschllkt, ulll'grtrllgri:
beim Antritt seinez öffentlichen Dliramtes"
(Wien 1808, Beck, 80.).
Wiener Allgemeine Theater ' Zeitung
von Adolph Bäuerle (Wien) t84l, H. 84:l.
— Oesterreichische National« Encl)
klopädie von Gräffer und Czikann
(Wien l8:n. 8".) Bd. V, S. 899.
! Trautmannsdorf, siehe: Trautt-
! mannsdorff.
^ Trautson, Johann Joseph Graf
! (E r z b i s ch o f von W i e n , geb.
27. Juli 4704, gest. dase lbs t am
10. März 1737). Als einer der jüngeren
! Söhne des Fürsten und Ritters vom
«goldenen Vließe Johann Leopold
Donat aus dessen (fhe mit Mar ia
Theres ia N n g n a d Gräsin von
^ W e i ß e n w o l f für den geistlichen
Stand bestimmt, erhielt er frühzeitig ein
Canonicat zu Salzburg, dann zu
, Passau und Breslau, wurde Propst von
,' Ardagger, in der Folge Abt von Sexard.
^ Der Fürstbischof von Pafsau Joseph
^ Dominik Graf 3 amberg s^Bd. XIV,
! S. 41^j ernannte in Würdigung der geist-
! licken Tugenden Trautso n's denselben
! zu seinem Ofsicialen für den seinem
Kirchensprengel unterstehenden Theil in
Oesterreich unter der Enns. Abt Joseph
versah dieses Amt mit seltener Nmsicbt,
behielt die wahren Recbte der Kirche fest
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Band
- 47
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 309
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon