Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 118 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 118 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

Bild der Seite - 118 -

Bild der Seite - 118 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

Text der Seite - 118 -

Cremt, Cajetan 118 ) Cajetan nicht ankommen, und sein Ausbleiben war Zweitausend Gulden bot er dafür. Dieser um so unangenehmer, als Prinz Cajetan Brief wurde von der Behörde aufgefan» gerade wegen des Ankaufes eines Gutes gen und blieb somit unbeantwortet. Nun im Werthe von 100.000 ft. unterhan- delte. Die Geschichte gestaltete sich immer bedenklicher, immer drohender. Iose- phine Grenier, welche den Stern für das Ordensband Cajetans gestickt ging unser Prinz Tunora auf Wander- schaft und wendete sich, mit einem Spar- Pfennig seiner Eltern versehen, nach der Universität Innsbruck. Da er einmal schon Prinz gewesen, wollte er ein ge- . hatte, mußte ihre Sparpfennige hergeben, ! wohnlicher Student nicht mehr sein, und und einem anderen armen Mädchen ! so hielt er denn als ein Graf Tau fkirch wurden etliche Gulden abgeschwatzt, wo- ^ seinen Ginzug in die Stadt. Den Weg, für man ihr eine Kammerjungferstelle bei! dahin hatte er theils zu Fuß, theils im der zukünftigen Prinzessin versprach. End>! Stellwagen zurückgelegt, aber von der lich versiegten alle Quellen, die Mahner! letzten Station ab drei Pferde gemiethet, um ihr Geld rührten sich immer mehr, Indeß dem Grafen Taufkirch fehlte und so blieb denn nichts Anderes übrig ^ sein Factotum Elb l , die Prellereien ge- als die — Flucht. Dieses wilde Leben > langen ihm nicht so leicht, auch in weit haite angesichts einer Bevölkerung von! geringerem Umfange, und schon nach mehreren Tausend Seelen, angesichts ^ wenigen Wochen mußte er das Weite aller Behörden, angesichts der Hochschule, ! sucben. Nachdem er eine Weile umher« der die flotten Vögel zunächst unter» ^ geirrt, gerieth er doch den österreichischen standen, fast ein ganzes Jahr gedauert. ,' Gerichten in die Hände, er wurde nach Die Schulden beliefen sich auf 223? fl., ^ Salzburg abgeliefert und nach abge- wovon der Rector allein 1300 fl. ge- ^ sckloffener Untersuchung zu dreijähriger liehen. Nun waren die jungen Strolche Festungshaft verurtheilt. Sein College fort. Die Behörde erließ einen Steckbrief, V l b l erhielt einen dreiwöchentlichen aber vergebens, denn Cajetan hatte ^ Arrest, aber während Cajetan der sich zu seinen inzwischen nach Bayern ^ Prinz ohne körperliche Züchtigung davon übersiedelten Eltern geflüchtet, und diese! kam, wurde dessen einstiger Geheim- von dem ganzen Lügengewebe einge« ! secretär zum Willkomm und zum Abschied nommenen alten Leute trauerten nun! mit je zwölf Karbatschhieben bedacht, mit dem Sohne zusammen, daß ihm, Die Acten über das Vorerzählte, welche sein Prinzeuthum vorenthalten werde ^ sich noch, zwei Rieß stark, im Landes« u. dgl. m. Aber Cajetan spielte sein! gerichte zu Salzburg befinden, hat der Spiel weiter. Er schrieb an Iosephine! salzburgische Geschichtsforscher Haupt- Grenier einen Brief, dessen Ortho- graphie mit einem Studiosus der philo- sophischen Facultät nicht vereinbar ist, ! und klagte ihr, daß sein Fürstenthmn mann A. von S c h a l l h ammer sBd. XXIX, S. l08^> ausgezogen, und dieser Auszug liegt im Salzburger Museum aufbewahrt; ein M. v. H. sehr wankelmüthig, und nannte sich jetzt: nahm Ginsicht in denselben und bear- „dermalen in Dunkelheit versetzter Prinz, beitete ihn für ein Feuilleton der Tunora". Auch bat er die Geliebte, ihm Wiener „Neuen Freien Presse", welches durch Bestechung eine Lieutenantsstelle in der kurfürstlichen Leibgarde zu,verschaffen. dann „Der Sammler" in den Archivalien nachdruckte. Auch des Salzburger
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich