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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 141 -
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Seite - 141 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

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Trenck. Friedrich Trenck. Friedrich unterwegs am Fuße zugezogen, sie zur Rast nöthlgte. setzten sie ihre Wan- derung am 2i. Jänner 4747 weiter fort, und zwar nacd Preußen, wo Trenck seine Mutter aufsuchen und von ihr Unterstützung erbitten wollte, um sodann in russische Dienste zu treten. Um allen Verfolgungen auszuweichen, änderten die Flüchtlinge ihre Namen, indem sie dieselben verkehrten und Trenck fortan Knert, Schell aber Lesch sich nannte. So gingen sie über Neustädtl, Bielitz, Oswieczim nach Meseritsch, dann nach Czenstochau, Schmieget, wo sie am 22. Februar 1747 eintrafen, und endlich über Lestel nach Hammer im Branden- burg'schen, wo Trenck's Schwester, ver« heiratete Graf Valdow (auch Waldo geschrieben) lebte. Nun, wenn ihm auch die mitleidige Schwester Schutz unh Auf» nähme gewahren wollte, so ließ sich doch der Schwager nicht darauf ein, indem er große Unannehmlichkeiten besorgte, und bedeutete den Flüchtlingen sein Haus zu verlassen. So beschloß denn Trenck, nunmehr Scbutz bei seiner Mutter zu suchen, die in Königsberg lebte. I n Thorn, wohin sie zunächst kamen, ge« riethen sie in Werberhände. Wohl ent< gingen sie ihnen noch mit genauer Noth, aber Schell war dabei so übel zuge» richtet worden, daß er zurückbleiben mußte. Trenck eilte nun nach Elbing, wo er mit seiner Mutter zusammentraf, die ihn auf das reichlichste unterstützte, und auf deren Zureden er seine erste Absicht, nach St. Petersburg zu reisen, aufgab und sich entschloß, nach Wien zu gehen, wogegen sie ihm versprach, ihm noch weitere Unterstützung zukommen zu lassen. Ueber Thorn, wo er Schell her- gestellt fand und für seinen Plan ge» wann, begab er sich nach Wien und fand daselbst seinen Veiter Franzim strengsten Arrest und in einen schweren Proceß vei> wickelt. Seine Versuche, den Obersten aus der Haft zu befreien, wie ein Flucht- ! plan wurden vereitelt, und unverrichteter ! Dinge verließ er im August 1748 Wien, ^ um nach Holland zu gehen. Auf dem ! Wege dahin wurde er in Nürnberg vo.i ! dem russischen General I iewen, einem ! Verwandten seiner Mutter, für den russi- ! schen Dienst gewonnen, in welchem er ! nun als Hauptmann eintrat. Nach ver» ! schiedenen Kreuz- und Querzügen und ! wiederholt in Gefahr, an Preußen aus» ! geliefert zu werden, kam er nach Riga, j von da nach Moskau, wo ein auf die ^Kaiserin Elisabeth verfaßtes Gedicht ihm nebst einem kaiserlichen Geschenk auch einen kostbaren Degen brachte. Da» selbst lernte er auch eine hohe Dame kennen, in die er sich verliebte, die ihm auch seine Gefühle erwiderte und, da sie mit einem hochbetagten vornehmen Ruffen vermalt werden sollte, mit Trenck zu fliehen beschloß. Aber ihr plötzlicher Tod vereitelte diese Pläne. Friedrich begab sich nun allein nach St. Petersburg. Durch eine neue Liebesaffaire gerieth er in Gefahr, nach Sibirien transportirt zu werden, und entging nur durch die Mithilfe des englischen Gesandten der gegen ihn gesponnenen Intrigue. Da, noch wahrend seines Aufenthaltes in St. Petersburg, erhielt er Nachricht von dem am 4. October 1749 auf dem Spiel- berge in Brunn erfolgten Tode seines Vetters Franz und daß ihn derselbe zum Universalerben eingesetzt habe. Er verließ die Czarenresidenz und reiste über Stockholm, Amsterdam, Haag, Hanau nach Wien. Daselbst wurde er vorerst als Falschmünzer verhaftet, indeß nach neuntagigem Arrest, nachdem er seine Schuldlosigkeit dargethan, wieder freigelassen. Da er sich aber damit nicht
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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