Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 175 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 175 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

Bild der Seite - 175 -

Bild der Seite - 175 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

Text der Seite - 175 -

Treumann. Karl Ni) Ereumann, Karl vorhandenen Schauspieler nicht leicht zu besetzen waren, wie er es unter seines Nachfolgers Direction in „Pariser Leben" und noch im Jahre 1873 unter Iauner in „Tricoche und Cacolet" that, welche beiden Stücke cr selbst für die deutsche Bühne bearbeitet hatte. Durch seine be- sonnene Bühnenleitung, vornehmlich aber durch seine Gastspiele, die ihm glänzend honorirt wurden, erwarb er sich ein Her- mögen, das ihn in die Lage versetzte, von den Zinsen desselben ein behagliches Leben zu führen. Seine Gastspiele hatte er immerwährend in der Urlaubszeit aus geführt, und zwar in Preßburg im Jahre 4830, in Berlin 4830, 4833, j833, in Hamburg 4832 und 1833, in Pesth 4834, 1836 und 1837, in Gratz 4832 und 5836, in Prag 4834, 4832, 4834 und 4837, in Lemberg 1837, in Brunn 4836 und 4837, in Temesvar und Arad 4837; außerdem wirkte er in Wiener» Neustadt und in Baden in mehreren Fest» und Wohlthätigkeitsvorstellungen mit. Als im Jahre 4869 plötzlich in den Zeitungen die Nachricht auftauchte, Treu mann, der damals in Hamburg lebte, hätte sich an verschiedenen Actiew und Bankunternehmungen betheiligt und dabei große Verluste erlitten, beruhigte derselbe die theilnehmenden Gemüther in einem öffentlichem Schreiben, in welchem er erklärte, er habe sich bisher an keinen anderen Banken als höchstens an A u sternbänken betheiligt, deren Pro» ducte er unausgesetzt vertilge, und daß er auch alsbald dieses Geschäft mit unge- schwächten Mitteln fortsetzend, wieder nach Wien zurückkehren wolle. Die Muße nun, über welche der unbeschäf» tigte Künstler, nachdem er sich von der Bühne zurückgezogen, verfügte, scheint ibm doch nicht wohlbekommen und er den Genüssen mehr, als es seiner Gesundheit zuträglich sein mochte, sich hingegeben zu haben. Wenigstens deutet folgende in den Blättern, welche seinen Tod bekannt gaben, enthaltene Stelle darauf hin: „(5ui abgesagter Feind des Müßigganges, arbeitete er unermüdlich darauf los. Nebenbei aber lebte er auch darauf los, mit vier Pferden. Am Morgen nach dem Tode Treumann's begegnete ein Freund desselben dem Schauspieler G. . . , der ein sehr sonderbares Gesicht machte und trübselig sagte: „„Haben's schon g'hört, der Treu mann isg'storb'n, na ja bei derer Leberei"". Spracb's und ging seines Weges. „Leberei", das ist ein nicht eristirendes, aber ein sehr bezeicb nendes Wort". Treumann lebte in der letzten Zeit in dem nächst Wien gelegenen Baden, wo er in der Helenenstraße eine eigene Villa bewohnte. Der Verlust seines einzigen Sohnes, von dem er einige Monate vor seinem Tode be troffen wurde, beugte ihn schwerer, als es im ersten Moment den Anschein hatte. Eigenthümlich und wie eine Todes- ahnung erscheint es, daß er wenige Tage vor seinem Hintritte die Bilder Sa- phir's, der chm besonders wohlwollte, Castelli's. Ander's, Tichatschek's, Grois' und Nestroy's um seinen Schreibtisch aufstellte und in dieser Um- gebung seiner dahingeschiedenen Freunde viele Stunden verbrachte. Er starb eines schnellen Todes. Ein großer Freund der Musik und selbst mehrere Instrumente spielend, hatte er am 47. April Nack- mittag mit einem jungen Komponisten, der für ihn ein Lied componirte, dieses auf seiner Villa in Baden probirt. Die Probe dauerte bis ein Viertel über Sechs. Nun begab er sich in sein Zimmer, ohne zurückzukehren. Als er zu lange ausblieb, siel dies seinen Angehörigen auf, und sie suchten ihn in seinem Zimmer auf, dort
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich