Seite - 213 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
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Trivuhio, Antonio Tolomeo Gallio 2 t I Trivu^io, Antonio Tolomco Gallw
junge Fürst, damit selbst nicht zufrieden-! man den Palast, den er bewohnte, nach
gestellt, sich aus eigenem Eifer auf das! seinem Tode in ein Armenhospiz vei>
Studium der Philosophie und Geschichte ^ wandle, welches nach ihm seinen Namen
verlegte. Im Alter von siebzehn Jahren! zu führen habe. Vorher aber sickerte er
begab er sich an den kaiserlichen Hof von ^ seiner letztwilligen Verfügung die Bewil-
Wien, wo er bei Kar l VI. und Marias ligung der Kaiserin Mar ia Theresia
Theresia die huldvollste Aufnahme und stellte sie zur bleibenden Sicherung
fand, in kurzer Zeit zum Kämmerer, unter den Schutz des Kaifers von Oester-
dann zum Staatsrath, zum General der! reich. Als der Fürst im Alter von
Kavallerie und zum Gouverneur von ' 7t Jahren das Zeitliche segnete, wurde
^odi ernannt wurde. Im Jahre 1732 ^ seine Leiche feierlich in der Capucinerkirche
hing ihm Kaiser Kar l VI . in eigener i an der Porta orientale in Mailand bei-
Person die Insignien des goldenen Vließes gesetzt. Dort ruhte sie nahezu fünfthalb
um, verlieh ihm den Titel eines Gran- Jahrzehnte. 2a wurde im Jahre !810
den von Spanien und eines deutschen 5 das Capucinerkloster aufgehoben; nun
Neichsfürsten mit dem Rechte. Münzen zu > erschienen die Armen des Trivulzio'«
prägen. So glücklick auch nach Vor-i schen Hospizes und baten, daß man
stehendem die Tage des Fürsten verliefen,! ihnen die sterblichen Ueberreste ihres
er wurde doch von schwerem Ungemach z Wohlthäters überlasse, und indem man
heimgesucht. Seine Gattin Mar ia Re>! ihrer Bitte willfahrte, nahmen sie die-
nata geborene Grasin Harrach, mit! selben am 21. März 1812 in Empfang
welcher er sich im Jänner <737 vermalt ^ und übertrugen sie in festlicher Weise in
hatte, gebar ihm einen Sohn, welcher! die Hauscapelle des Hospizes. Und eine
bald nach der Geburt starb. Als der! Inschrift an der linken Altarseite der
Fürst nach einiger Zeit auch seine Ge»! Capelle bezeichnet die Stätte, wo die
malin durch den Tod verlor, zog er sich! Gebeine des Wohlthaters ruhen. Als im
ganz aus der Gesellschaft zurück und^ Jahre 1837 Seine Majestät der Kaiser
lebte in völliger Zurückgezogenheit, mit! Franz Joseph mit seiner Gemalin
seinen Studien und mit Wohlthun be-! der Kaiserin Elisabeth während seines
schäftigt, seinen Umgang auf wenig Aus»! Besuches der lombardischen Hauptstadt
erwählte beschränkend. Auch unterhielt er i unter Anderem auch im Hospiz Trivulzio
mit mehreren Gelehrten seines Vater» ^ erschien, gewährte dasselbe 430 Mit-
landes, so mit Abbate Gal iani in', gliedern beiderlei Geschlecktes völlige
Neapel, mit Ab. Nicol in i in Florenz,! Verpflegung und Unterkunft,
mit Professor Ab. Facc io l a t i in ! ^ ^ ^ ^ ^ l i w in Mailand. Äm l. April
Padua, mit Dr. Andrea Pasta in ! j77t fand die feierliche Eröffnung der Armen»
Genua und dem Mechaniker I n t e r i - anstatt Trivulzio in Mailand zunächst für
. . ?,. , .,> . , ^ s > .^ - ^ l<K) Insassen beiderlei Geschlecktes statt. Die
brieflichen Verkehr. Zualeich war er ein - I. .. . ^« . ^ , . ., .
' ^ " / <^» v / , Kauerm Mar ia Tb erel ia nahm mit großem
großer Wohlthäter der Armen, und wie ! Wohlgefallen davon Notiz und sprach das.
er stets Vielen Gutes gethan und Hi l f t ! selbe in emem Decret vom 14. März d. I .
erwiesen hatte, bedachte er auch in seinem ! an den Fürsten Kaunitz aus, ihm zugleich
«^.,, , ^ .„ . c <^ >^ ' die in lateinischer Sprache abgefaßte Auf>
letzten Willen noch dle Armut auf das , ,^,^ . ^ ^ ^ . ^ ^ ^ ^ ,
reichlichste. I n jeinem Testamente vom eingange des .Hospizes angebracht werden
AA. August 1766-ordnete er an, daß j sollte. Diese und alle anderen Inschriften lind