Seite - 214 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
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Trivuhio, Johann Jacob 2 l4 Johann Jacob
in den unren angeführten ^Onni Lroi-äci"
ihrem vollen Wortlaute nach mitgetheilt. All«
mälig gewann die Anstalt immer mehr an
Ausdehnung. Als Kaiser Joseph mittels
Decretes vom «. Mai i?85 die Verewigung
aller WoklthätigkeitSanstalten Mailands in
Eine anordnete, wurde dem Hospiz Trivul»
zio daö Hospital an der Porta Vercellina
mit den dazugehörigen Fonden und nach Ver-
kauf deb Klosters der dafür gelöste Betrag
einverleibt. To hatte sich denn das Hospiz
so erweitert, dai rö schon im Jahre l?92
480 alten Armen beiderlei Geschlechts Unter-
halt und Pflege gewahren konnte. P»n den
vornehmlichsten Wohlthätern der Anstalt be»
finden sich im großen Saale derselben die Bild-
nisse in Lebensgröße.
I^dSrFQ I l ivn ls io ^udlicati »^or cura
etis !6 Loru )l9.cLln. I I . 1^«. ^.^. 1>an-
cese«' Oiusex^t: I. y I'llu^u^ta sua, <.on-
n^e5rc> Ltadilimtii^o 6i V^uoticenx.'r ()NI.ino
1iio7^ .^.. ^au^d'.ni, ^"., S. l6. mit drei
Abbildungen und einer statistischen Tafel).
Porträt. IlmcrsclN'ifl: Vi-iiil'ipc Antonio
t^.'nlllrni, ^".. in ganzer Figur alö Ritter des
goldenen Vließeo. Litb.).
Trivulzio, Johann Jacob (5onte
(Knnstmäcen, geb. zu Ma i land
22. Juli 1774, gest. ebenda 29. Mär;
l.827). Ein Sproß derselben Familie, deren
in den Quellen S. 216 nähere Erwähnung
geschieht. Sein Vater war der Marchese
Georg Tr ivu lz io , die Mutter Chri-
st ine geborene Gräfin Cicogna aus
einem der edelsten Geschlechter Venedigs.
Frühzeitig bekundete der Sohn große
Neigung für die Literatur und Pflege der
Wissenschaften, für welche übrigens auch
im Elternhause die Pforten offen gehalten
wurden. Ein französischer Erjesuit, Abbö
Porta l , leitete die Erziehung des unge-
mein geistbegabten Knaben, der mit be-
sonderem Eifer neben der italienischen
Sprache auch die, lateinische und franzö- sische betrieb und so seinen Geschmack
bildete und veredelte. Bald zog ihn die
Dichtung seines Vaterlandes, die so reich
an den herrlichsten Blüten war, vor allen
anderen an. Aelter geworden, schloß er
sich an Parini M . XXI, S. 299^j,
einen der feinfühligsten Geister Italiens
an, und der Dominicanermönch Carlo
Rovel l i , der 1819 als Bischof von
Como starb, erschloß ihm die Reize und-
Herrlichkeiten der griechischen Sprache
und Dichtung. So vom Geiste der alten
Classiker wie der großen Poeten seines
Vaterlandes genährt, unternahm er 1807
eine Reise nach Nom, von welcher er
mächtige Eindrücke heimbrachte. Im Jahre
1810 wurde er Kämmerer des König-
reiches Italien; 1814 besuchte er Hol»
land, 1823 Toscana und noch einmal
Rom, wo ihn Papst Leo XI I . (della
Genga) huldvollst empfing, dann in
verschiedenen Jahren Venedig, Tirol.
Doch alle diese Reisen unternahm er nicht
etwa blos, um diese Länder kennen zu
lernen, sondern vornehmlich um für seine
reichen Kunstsammlungen und seine Bi»
bliothek neue Schätze zu gewinnen, was
ihm auch in ganz besonderer Weise gelang
und ihn in den Stand setzte, durch die in
liberalster Weise gestattete öffentliche Be-
ni'chung seiner Schätze der Wissenschaft
und Kunst die wichtigsten Diensbe zu
leisten. Bald galt die Bibliothek des
Conte Trivulzio für eine der reichsten
und kostbarsten, durch die Menge seltener
Handschriften, der besten Ausgaben ita»
lienischer Autoren, der nahezu vollstän-
digen Suiten der Ausgaben des fünf»
zehnten Jahrhunderts, der ^ I l l in i , O-
ini?l,<5s" u. s. w., und auch sein Museum
barg Schätze, welche in die Rubrik der
Unica zählten. Auf des Grafen Ein-
ladung kam der berühmte Historiker und
Forscber Carlo Rosmini M . XXVI I /
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Traubenfeld-Trzeschtik
- Band
- 47
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 309
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon