Web-Books
im Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Seite - 252 -
  • Benutzer
  • Version
    • Vollversion
    • Textversion
  • Sprache
    • Deutsch
    • English - Englisch

Seite - 252 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

Bild der Seite - 252 -

Bild der Seite - 252 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47

Text der Seite - 252 -

Troyer. Franz Anton 262 ^ Ignnz Aitton sie schon weniger erreichten. Nach der Rück' kehr der Gesandtschaft nach Innsbruck uer« sammelten sich daselbst am 26. Juni 1703 alle drei Kollegien: der geheime Rath. die Regierung und die Kammer, zur Berathung ihres Verhaltens gegenüber den Forderungen des Kurfürsten. Graf Troyer. als Regi- Mkntskanzler, eröffnete die Sitzung, theilte die Forderungen mit und sprach zugleich seine eigene Meinung aus, wrlchc auf die mög- lichste Schonung des Landes und dessen Be» wohn^r abzielte, die geforderte Leistung des Handgelübdes an den Kurfürsten von der Einwilligung der Wiener Regierung, an welche deshalb eine Botschaft zu entsenden sei, abhängig machen wollte. Die Anträge Troyer's fübrten zu langen gründlichen Auseinandersetzungen und endlich zu idrer fast unveränderten Annahme als Beschluß, der dem Herrn von Prielmayer durch eine Deputation bekannt gegeben wurde. Der Kurfürst bestand insbesondere auf dem Hand-, aelübde. Die geheimen Rätbe aber erklärten: sie wüßten nicht, wie sich dasselbe mit ihrer Pflicht gegen den Kaiser, der sie nicht ent-> bunden wären, vereinbaren lasse; sie bedachten ferner, daß ibre Verdienste sich größtenteils aus der vieljälmgen Verwendung ibrer Ahnen in kaiserlichen Aemtern herschrieben und sie eben deshalb unter der bayrischen Negierung weder auf Beförderung noch bessere Behand« lung Anspruch machen dürften; und endlich seien die Wechselfälle des Krieges gar ver« änderlich und die Pedingungen des Friedens' scklusses jelten in der Gewalt der unterliegen« den Partei, daber man sich auf die zugesicherte Amnestie keineswegs verlassen könnet weil möglicherweise Bayern in diesen Fall kommen dürfte, von Seite Oesterreichs aber würde nur Nngnade ihr Antheil sein. Daher scheinen sie nicht lange unschlüssig gezögert, sondern beinahe sämmtlich den Entschluß gefaßt zu haben, ihre Aemter niederzulegen. Als dann der Kurfürst in Innsbruck einrückte, begann er (4. Juli 1703) sofort mit der Aufhebung der alten Regierung und der Einsetzung einer neuen Oberbehörde. Er entließ den geheimen Rath, dessen Mitglieder in seine Dienste zu treten sich weigerten, darunter auch den Grafen Franz Anton Troyer. licß hin« gegen die Beamten der Regierung und Kammer, die sich fast sämmtlich unterwarfen, in Eid und Pflicht nehmen. Graf Franz Anton wurde im Iabre 1<>W in den R eichs gra f rnstand erboben. (xr war zwei- mal vermalt: in erster Ehe seit 10. September 1674 mit Naria Elisaßelh von Fiirlenbach ln 5ulz und Amberg, welche am 2t. October 1694, nachdem sie ihrem Gatten einen Sohn Cyriak geboren hatte, das Zeitliche segnete; in zweiter Ehe seit l ö. April 1697 mit Varia Nli.rimiliana Freiin von Teuffenback), welche ibm drei Söhne Christoph Evarist, Fer» d inandIu l ius und IosephCyriak gebar und die eigentliche Stammmutter aller spa» teren Troyer wurde. ^Iäger (Albert). Tyrol und der bayrisch französische Einfall im Jahre 1703 (Innsbruck 1844, Wagner.) — 9. Jacob Christoph, der gleichfalls ein Zeitgenoß des Grafen Franz Anton, konnte in die Stammtafel nicht eingereiht werden, da er in den Quellen, welche dem Herausgeber dieses Lerikons zugänglich sind. nirgends näher be« zeichnet ist, auch nirgends daselbst seine Eltern oder Geschwister sich angegeben finden. Nur der Geschichtsschreiber Albert Jäger in seinem Werke: „Tnrol und der bauriscl»»fran- zösische Einfall 1703" gedenkt dieses Grafen, er bezeichnet ibn als Pfleger zu Heimfels (in ältester Zeit Hunnenfels, dann Heunfels), jener gebeimnißvollen Burg. die als Pfand« object oft ihren Herrn wechselte, bis sie 1629 dem Damenstifte Hall pfandweise verliehen wurde. Genannter Schriftsteller erzählt auch von Jacob Christoph, daß derselbe wäb° rend der Kämpfe gegen die Banern im Jahre 1703 sich unter den Anführern der Puster» thaler besonders ausgezeichnet dabe. — Kl. Ignaz Anton, gleichfalls ein Zeitgenoß des Grafen Franz Anton. Auch er kommt auf unserer Stammtafel nicht vor, weil er auf derselben mit Bestimmtheit nirgends ein« gereiht werden kann. Er könnte ein Bruder des Grafen Franz Anton oder doch ein Vetter desselben, und zwar ein Solm Io« bann Georgs nuö dessen Ebe mit Apol- lonia von Fugger sein. Als bei dem Ein- falle der vereinigten Franzosen und Banern in Tirol im Jahre 1703 sich das Landvolk daselbst erhob, dienten den Tausenden von Aufständischen der umsicktsvolle Anton von (5 a z an und Hauvtmann I g n a z von T r o y e r nebst Anderen als Führer. Am 27. Juni 1703 — Kurfürst Ma r ssm a nue l befand sich um diese Zeit schon in Hall — brachen die in Bozen versammelten Massen gegen Vriren auf und ihr Muth nicht minder als die Entschiedenheit ihrer Führer, vor Allen O'azan's, bewogen den schwankenden Bischof von Vriren, Caspar Ignaz Grafen
zurück zum  Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Traubenfeld-Trzeschtik, Band 47
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Traubenfeld-Trzeschtik
Band
47
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
309
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Bibliothek
Datenschutz
Impressum
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich