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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 47 -
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Seite - 47 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Johann Ncpomuk Cj'chiderer, Johann Nepomnk fessur der Moral« und Pastoraltheologie! zu Trient erhielt und gleichzeitig als Nx8.min3.t0r l'ros^noäg.iis fungirte. Im Jahre 1810 kam er auf die Pfarre Sarn- thal im Kreise an der Etscb, 1819 auf jene zu Meran in Tyrol, wo er auch die! Stelle eines Schuldistrictsinsvectors und Dekans bekleidete, überall, wo er weilte, durch unermüdlichen Eifer, durch Wohl» ihatigkeit, Dienstfertigkeit und Menschen» liebe ein unvergeßliches Andenken hinter- lassend. 1826 wurde er vom Fürstbischof! Luschin M . XVI, S. 164^ zum Dom-' Herrn und Provicar in Trient und am 20. Mai 4832 vom Bischof Galura ^Bd. V, S. 76^ zum Bischof von Helio- polis in ^Älti^us inü<il.o1iuin und zum Generalvicar in Vorarlberg ernannt. Am 1o. Juli 1834 von Kaiser Franz als Nachfolger Luschin's auf den fürst- bischöflichen Stuhl von Trient berufen, hielt er, am 19. December g. I . in dieser Würde bestätigt, am 3. Mai 1833 seinen feierlichen Einzug. EinVierteljahrhundert waltete er seines hohen Kirchenamtes, und sein Wirken war nichts als eine ununterbrochene Kette von Tugend» Übungen, Segen und Wohlthaten. Sein iui hohen Alter von 83 Jahren erfolgter Tod wurde allgemein auf das tiefste be- tlagt. Erben aller seiner Habseligkeiten waren das Taubstummeninstitut in Trient und das von ihm errichtete und deshalb nach ihm Ioanneum genannte Erziehungsinstitut in Bozen, dessen Zweck die Heranziehung von Studirenden ist, um dieselben vor dem unheilvollen Ein» fiuffe des leider sehr ausartenden Stu- dentenlebens zu schützen. Papst P ius IX. hatte unseren Bischof zum Assistenten des papstlichen Stuh'les und zu seinem Haus- prälaten ernannt, der Kaiser ihn mit dem Orden der eisernen Krone erster Classe ausgezeichnet. Wir sagten oben. daß Tschiderer's Leben eine ununter- brochene Kette von Wohlthaten und Tugendübungen bildete. Er war bereits viele Jahre todt, als in einem histori- schen Rückblick auf das Leben dieses als Heiliger verehrten Kirchenfürsten sein Wirken naher geschildert wurde. „Ob» gleich von Ehren umgeben", heißt es daselbst, „suchte er dieselben nie, viel« mehr that er das Mögliche, um selbe sich ferne zu halten. Nur aus Gehorsam konnte er bewogen werden, die bischöf- liche Würde anzunehmen. In seinem ganzen Benehmen, in Kleidung, in Nahrung, im Hausunterhalt hatte er nicht blos keinen Luxus, sondern war arm, ja hie und da völlig unter der Würde des Bischofs. Auf das sorg- fältigste verbarg er seine Vorzüge, seine guten Werke und besonders das Almosen. Wovon er nie redete, war er selbst. Nn- annehmlichkeiten und Beleidigungen wußte er immer mit einer unverwüst» lichen Ruhe und gänzlicher Verschwiegen« heit zu ertragen. An seinem heiligen Wandel konnte wohl Niemand das Ge» ringste ausstellen, in Erfüllung der Pflichten seines erhabenen Amtos zeigte er brennenden Eifer. So mäßig, wenn es seine eigenen Bedürfnisse galt, so prachtliebend war er, wenn es die Zierde seiner Kathedrale galt, bei Anschaffung kirchlicher Paramente, beim Schmucke seines Gotteshauses. Beträchtliche Sum- men verwendete er auf Almosen, zum Baue neuer Kirchen und deren Aus- schmückung, zur Anschaffung guter Bücher für Widdumsbibliotheken, wovon jede einzelne in der ganzen Diöcese Zeugniß ablegen kann, zur Unterstützung dürf- tiger Studenten. Seine Liebe zu den Nächsten kannte keine Grenze. Oefter war er von allem Gelde entblößt, weil er Alles schon den Armen ausgetheilt hatte.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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