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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 109 -
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Seite - 109 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Tumanowic) 109 Tumanowic? weigerte sich auf das entschiedenste, die Würde anzunehmen, er schrieb an zw Cardinäle in Rom, um die Wahl, d einen Würdigeren treffen möge, rück- gängig zu machen; aber Beide antwort ten ihm in lateinischen Briefen, daß sich gegen den Willen Gottes nicht au lehnen und dem Beschlusse des aposto tischen Stuhles Folge leisten solle. Diese Gebote endlich sich fügend, übernahm e das weihbischöfliche Amt, für welches i der Lemberger Erzbischof Wenzel Hiero nymus Sierakowski Md. XXXIV S. 263^ am 17. Mai 1772 weihte. Zehr Jahre bekleidete er diese Würde un begnügte sich mit dem kleinen, kaum fü einen Cavlan reichenden Gehalt vor 400 fi., welches er von der h. Congrega- tion erhielt. Bei der Revindication Gali- ziens fügte die Kaiserin Maria The- resia dieser Summe noch 2000 fi. hinzu, indem es ihr mit der bischöflichen Würde unvereinbar erschien, daß ein Träger derselben rein auf die Wohl- thätigkeit seiner Gemeinde angewiesen sei. Als dann Erzbischof Augustino wlcz im Jahre 1783 starb, wurde Tumanowicz zu dessen Nachfolger erwählt und als solcher voin kaiserlichen Hofe bestätigt. Und nun in seiner neuen Würde lag er mit allem Eifer der Er- füllung der Pflichten seines hohen Kirchen» amtes ob. Auf eigene Kosten ließ er die neuen Glocken für seine Kathedrale gießen, erbaute in Kamieniec podolski eine Prie» sterwohnung für drei Geistliche und war auch auf die Ausschmückung seiner Kirche in Lemberg bedacht. Auf seiner Reise nach Cherson lernte Kaiser Joseph den würdigen Kirchenfürsten kennen und fühlte sich von dessen echt kirchlichem, würdevollem und doch ungemein schlichtem Wesen so erbaut, daß er ihm aus eigenem Antrieb ein jährliches Tafelgeld von 1000 fi. anweisen ließ. Sein besonderes Augenmerk richtete der Erzbischof auf die Kirchenzucht seiner Geistlichkeit und das harmonische Zusammenhalten seines Capitels; der armenischen Madchenschule erwies er sich als ein großer Gönner und Wohlthäter, wie er denn auch den arme- nischen Nonnen, wenn es nöthig war, reichliche Unterstützung zuwandte. Dabei lebte er in so einfacher und schlichter Weise, war so fromm und aus ganzer Fülle des Herzens andächtig, daß, wie einer seiner Biographen schreibt, man sich bei seinem Anblick in die Zeiten der ersten Christenheit versetzt glaubte. Er erreichte das hohe Alter von 86 Jahren, und noch an seinem Todestage las er wie gewöhn« lich um acht Uhr Morgens die Messe in der armenischen Domkirche. Kurze Zeit nach seiner Rückkehr in die Wohnung wurde er vom Schlage getroffen, dem er gegen Mitternacht erlag. Die Trauer 'einer Gemeinde, namentlich der Armen, der Witwen und Waisen, denen er stets mit Wohlthaten zur Seite gestanden, einer Geistlichkeit und auch der Priester- 'chaft der anderen Confessionen war eine iefe und wahre, und die Leichenfeierlich' 'eiten, an denen sich auch der römisch» und der griechisch-katholische Erzbischof mit ihrer Geistlichkeit betheiligten, fanden mit ungemein festlichem Gepränge statt. Von seinen Kirchenreden sind nur zwei n der Dominicanerkirche im Jahre 17o1 mläßlich der Krönung des Bildnisses der . Maria gehaltene erschienen, und zwar n dem Werke: „ÜÄsto sto^a VoxoFo^, . i. Das Losungswort Gottes (Lemberg 734, Fol.). a^o^ 5LaFoi^ . 2v"'ot7 8tc^ll)'ck Olinilin n ?ol5oe, d. i. Lebensbeschreibungen berühm- ter Armenier in Polen (Leinberg 1836, Druckerei deö Ossülmski'schen Institutes. i>".) S. 3^9 u. f. — Kunitsch (Michael). Biographien merkwürdigerManner der österreichischen Mon-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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