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Tupy, Karl Eugen 434 Tupy, Karl Eugen
statt. Indessen hatten ihn auch die Kra»
kauer genauer kennen zu lernen Gelegen-
heit gehabt und ihn bald ganz als den
ihrigen erkannt und anerkannt, so daß
man im Laufe der Jahre ihm eine Würde
um die andere verlieh. So wurde er 1833
zum bischöflichen Commissär des Klosters
von Zwierzyniec, 4836 zum geistlichen
Rathe des Ehegerichtes, 1837 zum
Aufseher und Visitator der katholischen
Schulen, 1860 auch zu jenem der prote-
stantischen und israelitischen, 1863 zum
Examinator, Prosynodalrichter und Vice-
dechanten der Stadt Krakau, 1866 zum
Ehren- und 1867 zum wirklichen Mit-
glied und Referenten des Konsistoriums
ernannt. Ueberdies ist er Mitglied derKra
kauer gelehrten Gesellschaft und mehrerer
anderer Vereine in Krakau und Böhmen.
Wir werfen nun noch einen Blick auf
Tup y's literarische Thätigkeit und zählen
seine Schriften auf. Die Titel derselben
sind.' 5 f"6s?ltt. ^/ma/<!ttc'/4 ^T't? ^ös^o
F?e^, d. i. Der Frühling. Almanach für
die blühende Welt. Drei Jahrgänge mit
zwei Zeichnungen (Prag 1837 u. f.,
I . H. Pospischil); — ,Fä6N6«, d. i.
Gedichte (Prag 1841, I . Spurnv,
gr. 16^., 190 S.); — „Dn^s vz,6ä?i/
7-02MN0I6N6", d. i< Zweite vermehrte
Auflage (Prag 1846, 16^., 333 S.); —
„3^s52>02M)!oFsN6 V?/<Ätin/", d. I. Dritte
vermehrte Auflage in drei Bändchen:
1. Salomon; 2. Epische Dichtungen;
3. Lyrische Gedichte (ebd. 1836, SpurnF,
16"., 342 S.); — „6?l?7-ts snaens^s.
N2.N026N6 v^/cittn/", d. i. Vierte beträcht'
lich vermehrte Auflage (ebd. 1864,
Pospischil, 16"., 418 S.); — „H7a7-o-
«//i?/", d. i. Alt'
und neuöechische Lieder, genommen aus
dem Andachtsbuche „Die Rose von Sion"
(Prag 1844, V. 8tastn?, 12".); — d. i. Die Rose von Sion. Katholisches
Gebetbuch für erwachsene Jungfrauen
und Frauen... (ebd. 1846, 8^, zweite
Auflage 1832, dritte Auflage 1867); —
ferner übersetzte er E. A. Förster's
Anleitung zum Generalbaß ins öechische
unter dem Titel: „Aavsäeni 1c F6ns-
raininiu dH88u" (Prag 1833, Marcl>
Berra); Saffenreuter's „Triumph
des Kreuzes". Sechs geistliche Reden,
unter dem Titel: „Vits-stvi kriöe.
Iestsro äuoliovnioii reöi..." (Prag
1844) und gab heraus: „slova. väsö-
H08ti H lasic^ oä. roxliön^oli L^isova-
wiü"^ d. i. Worte des Dankes und der
Liebe von verschiedenen Schriftstellern
(Prag 1836, Ieiabek, 12".). Einiges,
hat Tupy auch in schöngeistigen Blät-
tern seines engeren Vaterlandes Böhmen,
in den „kvet^ d. i. Blüten im
) im ^kso^is pro kat.
wenstwo") d. i. Zeitschrift für die
katholische Geistlichkeit, und im „ög.80pi8
Lä8k6li0 inu'^suui") d. i. Zeitschrift des-
böhmischen Museums, veröffentlicht.
Tupy ist Vollblutöeche, was ihn jedoch
nicht hindert, mit den Polen, deren
Sprache er sich so zu eigen gemacht hat^
daß er sie ebenso wie das Deutsche zu,
schreiben vermag, zu sympathisiren. Als-
Dichter zählt ihn Wenzig zu den vor»
züglichsten öechischen Poeten, besonders-
im lyrischen und didaktischen Fache.
Wessen Geisteskind er sonst ist, bewieK
sein Verhalten, als das Fest in Königin-
Hof im Jahre 1867 statthatte. Von
Krakau aus übersendete er nachstehendes
Telegramm nach Königinhof: „Für ein
Lied der Königinhofer Handschrift alle
meine Lieder; ich knie vor dem Staube,
in welchem sie gefunden wurde".
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon