Seite - 140 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Bild der Seite - 140 -
Text der Seite - 140 -
Turins Ferdinand 140 Turini, Anton
kaiserlichen 3iathst tel. Ueberdieä fübrte er seit
1649 den Titl'l e'.lies Oberstwachtmeisters der
bürgerlich'n Compagnien, welche Würde fortan
bei dem
städtischen Primat verblieb, auch hatte
seitdem der jeweilige Primator Siegel und
Schlüssel der Stadt in Verwahrung. Turek.
in den letzten Jahren schon immer leidend,
starb zu Prag am 31. Tctober l6?2 und
wurde in der Tennkirche vor dein Altare der
h. Muttergottcs. für den er selbst das Bild
von Skreta hatte malen lassen, beigesetzt.
Die Fclm,lie Turek von Nosenthal und
Sturm feld ist bereits zu Beginn des acht'
zehnten Jahrhunderts erloschen. ^Erbrn (Karl
Iarümir). Die Primatoren der königlichen
Altstadt Prag (Prag 1858, G.Haase Söhne,
8".) T. 94—119: „Nicolaus Turek von Sturm«
feld und Rosenthal". — Vlasär (Franz).
Der altbohmische Adel und seine Nachkommen«
schaft nach dem dreißigjährigen Kriege, Histo»
lis.1,« genealogische Beiträge (Prag ^1866),
Styblo, 12<>.)S. 145. —L lovn i k naui-n)'.
'litiäü.ictoi'i I)r. I^Qiit. I.aä. liis^ßi- a
<l. Na iv ; d i. Conversarions-Lerikon. Nedi»
girt von vi-. Franz Lad. Nieger und
I. Mal)- (Prag 1872. I . L, ^ober. Ler.-5".)
Bd. IX, S, 6^4 und 6o3, — Porträt. Das«
srlbl', in Oel gemalt, befindet sich im neuen
Sihungösaale deö Magistrats^bäudeä in
Turini, auch Tnrrini, Ferdinand
(Compositeur, geb. zu Sa 1.5 bei
Brescia 1749, Todesjahr unbekannt).
Man nannte den in Rede Stehenden
auch Bertoni l'orbo und Verton»
cino, nach seiner Mutter, einer Schwester
des berühmten Capellmeisters von San
Marco in Venedig, Ferdinand Ber-
toni , dejsen Schüler er sowohl in der
Theorie, als iin Orgelspiele war. Anfäng-
lich als Cemballist an einem der vielen
Theater Venedigs angestellt, scbrieb er
einige Buffaopern und auch Kirchen»
Musikstücke, die ein nicht gewöhnliches
Compositionstalent bekunden. Im Alter
von 23 Jahren bereits erblindete er —
nach Anderen wäre er blind zur Welt ge-
kommen, was jedoch unricktig ist, denn
Caff i in seiner „ 83.013. nkii«. Fla, Oi^pptzlia äuoals ä i
33.N ^I3.ro0 IN V6N6213." schreibt wört-
lich von dem großen musikalischen Ge-
nius und der Kunst Turini 's „ruai-
piü 13. 1uo6 nei l ior äoll'stH Fi'in-
t6rHis86". Später kam er trotz seiner
Blindheit als Organist an die Kirche
Santa Giustina in Padua, an welcher er
ein Vierteljahrhundert als solcher wirkte
und ebenso wegen seines schönen Spiels
wie seiner Kompositionen von Einheimi-
schen und Fremden bewundert wurde.
Die beginnenden Kriegswirren vertrieben
ihn von dort, und er begab sich
1800
nach Brescia, wo er von Unterrichts'
stunden kümmerlich seinen Lebensunter-
halt bestritt, bis er starb. Die Zeit
seines Todes ist nicht bekannt. 4842 —
damals 63 Jahre alt — lebte er noch.
! t808 ward zu Brescia noch ein Miserere
seiner Composition aufgeführt, welches
großen Beifall fand. Auch sind sonst
noch mehrere Intermezzi und Cantaten
von ihm bekannt, welche von Kennern,
darunter selbst von dem großen Hasse
bewundert wurden.
G e r b e r (Ernst Ludwig). Historisch-biogra-
phisches Lexikon der Tonkünstler u. s. w.
(Leipzig 1792. Breitkopf, gr. 8".) Bd. I I ,
Sp. 692. — Gaßner (F. S. Or.). Univer-
sal Lerikon der Tonkunst. Neue Handausgabe
in einem Bande (Stuttgart i84!>, Fr. Hödlcr.
schm. 4".) S. 130, unter Bertoni .
Auch sonst ist noch der Name Tur in i für
Oesterreich bemerkenswerth, i. So erscheint
ein Anton T u uini als der erste Buchdrucker
der Stadt Trieft. I n einem Schreiben aus
dem Jahre 1624 an den Rath derselben macht
A, Tur in i , der bis dahin in Capodistria
lebte, das Anerbieten, sich in Trieft nieder«
zulassen und eine Druckerei daselbst zu be-
gründen, worauf ein zustimmender Bescheid
erfolgte. Nun begann Tur in i sein Geschäft,
das aber gar nicht gedeihen wollte, so daß er
im Jahre 1623 dem Rathe anzeigte, er werde,
wenn man ihm dic Geldunterstichung von
zurück zum
Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Trzetrzewinsky-Ullepitsch
- Band
- 48
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 346
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon