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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Seite - 158 -
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Seite - 158 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48

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Turteltaub 138 Turteltaub Werke sich glücklicher Weise in der kleinen Stadt, in welcher Turtel taub lebte, noch auftreiben ließen, während, als er über Goe the und Lessing gehen wollte, er dieselben in der ganzen Stadt vergebens suchte. Durch das allmälig ersparte Geld war er im Stande, sich das Brockhaus'sche Lexikon anzuschaffen, aber zum Ankaufe von Goethe's Werken reichten seine Mittel nicht hin. Da führte ein günstiger Zufall den Grafen Franz Stadion nach Rzeszow. Derselbe kam als Kreiscommissär dahin und miethete sich bei Tur te l taub's Eltern ein. Nun machte Wilhelm alsbald die Bekannt- schaft des leutseligen und leicht zugang« lichen Grafen, welcher dem wißbegierigen Jüngling seine reiche Bibliothek zur ferneren Ausbildung zu Gebote stellte, und Turtel taub machte von dieser Gestattung auch ausgiebigen Gebrauch. Im Jahre 1830 begann er die philo- sophischen Studien; durch die Lecture lateinischer und französischer Classiker angeregt, versuchte er sich nun selbst in kleineren Gedichten und war unerschöpf» lich in der Erzeugung dieser mißrathenen Kobolde, welche spater von ihrem eigenen Vater dem Flammentode überliefert wurden. Einiges jedoch veröffentlichte er in der „Mnemosyne",dem Beiblatte der deutschen „Lemberger Zeitung", welches eine Fülle historischen, cultur- und literar- historischen Materials brauchbarster Art über Galizien enthält, aber heute nur noch in sehr schadhaften Exemplaren in Bibliotheken aufzutreiben ist. Ende 1832, erst siebzehn Jahre alt, kam Turtel- taub nach Wien, um sich daselbst den medicinischen Studien zuwidmen. Ebers- berg, einer der österreichischen Redac- teure, der sich mit Wohlwollen und Theil- ^ nähme aufstrebender Talente anzunehmen pflegte, öffnete ihm, der Erste, die Spalten seines „Zuschauers", und bald erschienen Turtel taub's Arbeiten auch im „Wan- derer", „Sammler", in der „Theater- Zeitung", sämmtlich Blätter, welche im Vormärz mit unhonorirten Beiträgen ihre Spalten zu füllen liebten. Seine Geistes- producte trugen durchwegs ein humori- stisch'satyrisches Gepräge. 1833 kam sein erstes selbständiges Buch heraus: „Wiener Fresrll.Slchjen", welches die Wiener Presse freundlich beurtheilte, wahrend es Seid» litz in seinem Werke „Die Poesie und die Poeten in Oesterreich im Jahre 1836" mit aller Entschiedenheit verurtheilt. Um jene Zeit war Saphir nach Wien ge- kommen. Turtel taub machte sich mit ihm bekannt und wurde bald ein fleißiger Mitarbeiter in dessen daselbst begründetem belletristischen Blatte „Der Humorist", in z welchem er neben allerlei humoristisch« ^ satyrischen Kleinigkeiten auch mit kritischen ! Aufsätzen debutirte, die nicht eben seine ; Stärke waren. Erst zwanzig Jahre alt, ^ warf er sich bereits auf das dramatische i Feld, und 1836 entstand seine einactige Posse „Ver Mchtiullndier bei >Tage". welche im Leopoldstädter Theater beifällige Auf- nahme fand. Im nächstfolgenden Jahre brachte er seinen ersten Versuch in der Localposse zur Aufführung. Das Stück, mit dem Titel: „Nur Eine lütt den sauber- Spruch", wurde in Wien viele Male, dann auf allen Provinzialbühnen und auch auf einigen Theatern des Auslandes gegeben. Es erschien auch im Drucke unter dem Titel: „Nur Eine löst den Zauberspruch oder: Wer ist glücklich? Zauberposse mit Gesang in drei Abtheilungen" (Wien, Wallishausser, 1837) und wurde später in dem von Turtel taub herausgegebe- nen Sammelwerke „Wiener Volksbühne. Taschenbuch localerSpiele", welches 1839 bei Wallishausser, gr. 12<>., erschien, zu- gleich mit Nestro y's „Eulenspiegel" und
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Trzetrzewinsky-Ullepitsch, Band 48
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Trzetrzewinsky-Ullepitsch
Band
48
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
346
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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