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uff) Johann Karl
Mozart, Haydn, dann größere Ge
sangstücke, wie Romberg's „Glocke",
Ha y d n's „Vier Jahreszeiten" und
„Schöpfung", oder classische und mo
deme Opern, als: „Fidelio", „Don
Juan", „Figaro's Hochzeit", „Der Frei>
schütz", „Oberon", „Hugenotten", „Ro
bert der Teufel" u. s. w. wurden fleißig
einstudirt und zu eigenem Vergnügen
ganz aufgeführt. Wenn berühmte Ton-
künstler auf ihren Kunstreisen nach Iafsy
und Constantinopel Czernowitz, wo Um-
lauff von seinen 43 Dienstjahren ein
gutes Viertheil zugebracht, berührten, so
waren
sie
alle an ihn, den weit und breit
bekannten Musikfreund empfohlen, und
so sprachen im Laufe der Zeit Miska
Hauser, Lipiüski, Leopold Mayer,
Todesco, Franz Liszt und Andere
bei ihm vor und trugen nicht wenig zur
Förderung des im Hause eifrig gepflegten
Kunstlebens bei. Ja, aus eine.n seinem
Freunde Doraki von Hormuzaki ge-
widmeten Liede, welches er selbst in
Musik gesetzt, entnehmen wir, daß er
auch in der Composition, sich versuchte.
Und so wie die Musik war ihm die
Dichtung sein ganzes Leben lang eine
treue, schmerzstillende Genossin geblieben.
Wohl ist nur der geringste Theil —
Einiges in seiner Biographie — in die
Oeffentlichkeit gelangt, für welche er
auch seine aus dem Innersten der Seele
geschöpften Herzensergüsse gar nicht be»
stimmt hatte, aber in seinem Nachlasse
befinden sich alle diese Klänge seiner
Seele, welche Sicherheit in Behandlung
der Form, große Gefühlsinnigkeit und
meist tiefe Wehmuth verrathen. Außer
den zahlreichen originalen Stimmungs-
gedichten befinden sich im Nachlasse noch
ganze Gesänge aus Tasso's „befreitem
Jerusalem", aus Ariosto's „rasendem
Roland" und viele Sonette ins Deutsche
v. Wurzbach. biogr. Lerikon. XI.IX. IM5 3 NnüauA Victor
übertragen, und dann ein längeres Frag/
ment aus einem unvollendet gebliebenen
satyrischen Epos, betitelt: „Hans Dampf,
oder die seltene Heirat", Gedicht in drei
Gesängen, welches er bereits 1821 in
Ottave Rime geschrieben. Umlau f f
vermalte sich 1827 mit der Tochter des
kaiserlichen Rathes, Stadtanwaltes und
Dekans der juridischen Facultät inLemberg
vr.Ignaz Frank. Nach sechzehnjähriger
glücklichster, in seinen Gedichten oft ge'
feierter Ehe wurde ihm die Gattin 1843
durch den Tod entrissen. Der Verfasser
der in den Quellen genannten Schrift, die
uns zu vorstehender Skizze reiches Ma-
terial bot, Victor Ritter Umlauff
von Frank well, ist ein Sohn des Ober-
landesgerichts«Prasidenten. Auch Söhne
von solcher Pietät durchwärmt sind in
unserer selbstsüchtigen Zeit selten geworden.
Umlaufs uon Frankwel l (Victor). Leben
und Wirken eines österreichischen Iustizmannes.
Ein biographisches Denkmal zur Erinnerung
an den jud. k. k. Oberlandesgerichts-.Präsi'
denten Johann Karl Ritter Umlauff von
Frankwrll (Wien 1861. Man; und <5olnp-.
VII I und ll>2 3.. ar. «".). — Wiener
Zeitung, I8»il, Nr 7i», T. 12:;^: „Johann.
Karl Ritter Umlauff von Frankwell".
Porträt. Facsimile desNamenszuges. Äri5-
hude r lith. 1856. Gedruckt bei Joseph 3touf5
in Wien (§ol.).
Umlauff Ritter von Frauklvell, Victor
(Schriftsteller, geb. zu Rzeszow in
Galizien am 23. März 1836). Ein
Sohn des k. k. Oberlandesgenchtä-Präp
denten Johann Karl Ritter von Nm^
lauff sS. 26 u. f.^, kam er mit dem
Vater, welcher im October 1837 zum
Präsidenten des Stadt- und Landrechtes
in der Bukowina befördert wurde, als
kaum zweijähriges Kind dahin. Wahrend
seiner Gymnasialzeit, welche er zu Czer»
nowitz verbrachte, empfing er zugleich in
dem herrlichen künstlerisch ausgeprägten
r. 13. 5ct. 188:;.) 3
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Ullik-Vassimon, Band 49
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Ullik-Vassimon
- Band
- 49
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1883
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 348
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon