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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49
Seite - 77 -
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Seite - 77 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49

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Rnkhrechtsberg Nnkhrechtsberg Jahre aber erwachte der alte Drang in ihm, das Kleid des heiligen Alphons zu tragen, und noch auf dem Todtenbette ließ ?r sich in die Congregation wieder aufnehmen. Dies sind die Umrisse eines einsagen Priesterlebens; aber der schlichte fortschrittliche Priester, welcher in Olmütz zu jener Partei der Prälaten zählte, die das Capitel den Nichtadeligen öffnen wollte, war auch ein Gelehrter, der auf das eifrigste astronomische Studien be> trieb, und zwar nicht als Dilettant, son» dern mit dem ganzen Eifer eines Mannes von Fach. Ziemlich spät, in der Mitte der Vierziger.Iahre, als Vorstand des Olmützer Clerikerseminars, faßte er Vor» liebe für Mathematik und praktische Astronomie. Der nachmalige Finanz- minister Dr. Brestel, zu jener Zeit Adjunct der höheren Mathematik an der Olmützer Hochschule, war der Erste, der den wißbegierigen Geistlichen in dessen Selbststudium unterstützte. Tag und Nacht saß der würdige Vorstand des Semi- nars bei seinen Instrumenten, die er an demselben aufgestellt hatte. Später, als Domherr und Propst von St. Mauritius, errichtete er auf dem Alumnatsgebäude den astronomischen Thurm und stattete ihn mit den erforderlichen Instrumenten aus. Daselbst studirte er unter Leitung des Professors der höheren Mathematik an der Universität Dr. Franz Mocnik M . XVII I , S. 408^ die »tl^oria raotns oorporuin ooeiSstium.^ von Gauß, die ^lliäoaniq^uo oetsLt?" von Laplace, Li t t row's und anderer Astronomen Werke, welche alle seine reiche astronomische Bibliothek zierten. Aber nicht blos für sich trieb er dieses ernste Studium, er war auch für deffen Vei> breitung bestens besorgt, indem er durch mehrere Jahre populäre Vorlesungen über Astronomie an der Olmützer Univer» ! sität hielt. Um sich über den Stand ! seiner eigenen Kenntnisse auf diesem Ge> ! biete des Wissens völlig zu orieniiren, berief er 1832 von Rom den in der Beobachtungskunst anerkannten Astro> nomen Julius Schmidt sBd. XXX, ! S. 274, Nr. 63) zu sich und stellte ihn als Observator seiner Sternwarte an. Unter dem fünfjährigen Wirken dieses Gelehrten gelangte dieselbe im In- und Auslande zu einem ehrenvollen Rufe. I n diese Zeit fallt auch Unkhrechtsberg's umsichtige Untersuchung des Metallbaro- meters; zwei solcher Instrumente brachte er nach anhaltenden Beobachtungen und Versuchen in vollständigste Uedereinstim- mung mit seinem Normalbarometer und versuchte dieselben bei einer Messung der ! Höhe des Schneeberges. Da, im Jahre 1867, gab er plötzlich seine ebenso einfluß» ^ reiche, als eintragliche Stellung auf, ver- ^ zichtete zum größten Theile auf seine Ein ^ künfte, löste die Sternwarte auf, ver- ! äußerte die vorzüglicksten Instrumente ! derselben und begab sick, wie bereitö ^ erwähnt, zurück ins Redemptoristen- ! kloster zu Leoben. N^ber die Ursachen ! dieser plötzlichen Wandelung hat man nie ! etwas Positives erfahren. Doch auch als ! Mönch entsagte er seiner Lieblingswissew < schaft nicht ganz, er stellte ein kostbares ! astronomisches Instrument im Kloster auf, brachte im Garten desselben eine treffliche Sonnenuhr an und unterhielt seine Correspondenz mit großen Stern- warten. Als Priester wie als Gelehrter ehrwürdig in seinem Charakter, war er als Mensch voll Liebe und Güte gegen die Armen und Bedrängten und widmete einen großen Theil seiner Einkünfte wohlthätigen Zwecken. Als Pfarrer während einer 23jährigen Wirksamkeit verwendete er über 40.000 sl. auf Re- staurationen in der Kirche, auf Anschaf»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Ullik-Vassimon, Band 49
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Ullik-Vassimon
Band
49
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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