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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Ullik-Vassimon, Band 49
Seite - 85 -
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Blnterberger, Ignaz Nnterberger, Ignaz man in Kunstsalen und in den Gemächern der Vornehmen. Besonderes Geschick zeigte er in Behandlung des Grotesken, in kleinen Figuren und Bambocciaden nach Art der Niederländer. Dabei besaß er eine ungemeine Geschicklichkeit, ältere Meister in ihrer Eigenait täuschend nach» zuahmen, und seine Copien wurden nicht selten von gewiegten Kennern für Origi« nale angesehen. Zwei solcher Nachbil- dungen, deren eine Raphael Morghen unter Correggio's Namen gestochen hat, gaben Veranlassung zu merkwür- digen Täuschungen. Beide Vorgänge erzählt ganz ausführlich Hofrath H i r t in einem größeren Aufsätze, welcher im Cotta'schen Morgenblatte 1808 Nr. 143 bis 146 abgedruckt ist. Eines dieser Bilder kaufte als Werk Correggio's Fürst Eszterhazy um 1200 Ducaten. Als dann Unter berg er, zu jener Zeit schon in Wien, eidlich erklärte, dieses Bild vor 23 Jahren in Rom gemalt und mit noch anderen unvollendet bei seinem Bruder Christoph zurückgelassen zu haben, welcher dasselbe, ohne es weiter zu beachten, mit mehreren alten Gemäl- den dem Kunsthändler Lovera verkauft habe, schickte der Fürst die Copie nach Rom zurück, wo- sie bei dem genannten Kunst« Händler nach wie vor als Werk Cor- reggio's galt. Das andere Gemälde, auch für eine Arbeit Correggio's ge» halten, kaufte ein Fürst in Wien um 4000 fl. Beide Bilder stellen eine Mutter mit mehreren Kindern vor, unterscheiden sich aber wesentlich von einander. Im Jahre 1776 begab sich Ignaz von Rom zunächst in seine Heimat und dann von dort nach Wien, wo er auf der eben eröffneten Kunstausstellung der Akademie durch einige historische Bilder und auf Steinart gemalte Arabesken und Cameen großes Aufsehen erregte. Gines stellte den Einzug des Bacchus in dessen Tempel, das andere eine Minerva vor. Bald war ! Unterberger, der nun zahlreiche Be- ! stellungen erhielt, der Mann des Tages, ! die Akademie der Künste nahm ihn unter ihre Mitglieder auf, und Fürst Kaunitz wendete ihm seine ganze Gunst zu. Aber nicht blos vom Inlande, auch aus dem Auslande wurde er mit Auftragen über» häuft. Von seinen Werken sind uns fol- gende bekannt: zu Wien in der italieni- schen Kirche: „ein nun Angeln getragenes Marienbild"; zu Neudorf nächst Baden bei Wien in der vom Cardinal Migazzi neuerbauten Kirche: „eine Matter Gattes und die Heiligen Ä5altgang und Iahann Nepulnuk"; — in der Hauscapelle des Freiherrn von Hagen: „Maria Himmelfahrt": — in der Bildersammlung eben dieses Freiherrn: „Zllmidll und Ainllldn". nach Torquato Tasso, „ZleneaZ mit der Sibylle uan Anmä" und eine „Madonna"; — im Fürst A u e r s p e r g'schen Sommerpalais zu Wien: „Smei Snsierplllten mit Genien im Nnrcliet"; — in der Fürst 3 ieckten- stein'schen Galerie in der Roßau zu Wien: außer zwei kleinen Bambocciaden die „Geburt Ohristi, herum die Hirten. Mn die Ginne der Engel" auf Kupfer (43 Centim. hoch, 36 Centim. breit). Nebenher malte er auch Bildnisse, theils in historischer Auffassung, theils mit paffenden Neben« werken, so jene der Grafen Uiberacker, Kohary, Pellegrini, Brentano, der Frau von Stettner, des Abtes Eber. Auch findet man von seiner Hand öfter Arabesken mit menschlichen Figuren auf weiße und andere Marmorarten in Oel ausgeführt. Als eines seiner besten Werke wurde seinerzeit gerühmt: „Hebe dem Adler Jupiters den Nektar reichend" (6 Fuß 6 Zoll hoch, 4 Fuß 10 Zoll breit). Kaiser Franz I I . kaufte es für zehn- tausend Gulden an und verlieh zu-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Ullik-Vassimon, Band 49
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Ullik-Vassimon
Band
49
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1883
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
348
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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