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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50
Seite - 59 -
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Seite - 59 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vastag-Villani, Band 50

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Vedrcs Vedres Gesicht sah, stutzte er und fragte ihn: „Sind Sie nicht Honu6d gewesen?" — „Ja wohl", war die Antwort. — „And kennen Sie mich nicht?" — „Ich kenne Sie, Sie sind Herr von Lambert". — „Und Sie sind V6csey, wir haben ja zusammen gedient!" Der Edel« mann umarmte den Unglücklichen, gab ihm sämmtliches Geld, welches er eben bei sich hatte, und ersuchte ihn, auf sein Gut zu kommen, wo er ihm eine Stelle geben werde. Thatsächlich diente im Vormärz ein Anton von L amb ert als Rittmeister bei Wemhardt« Chevaurlegers Nr. 3. Die Geschichte braucht n'cht eben erfunden zu sein: denn die Geschicke dcr Menschen, sie wechseln wie — Wehen des Windes. Vedres, Stephan (Schriftsteller, geb. zu Szegedin am 22. September 4763, gest. zu St. Andreas am 4. No> vember 4830). Nachdem er seine Studien in Pesth beendet hatte, erwählte er sich den Ingenieurdienst, und zwar im nächsten Hinblicke auf den Wasserbau, zum Lebens- berufe und erhielt, in seine Vaterstadt heimgekehrt, eine Obergeometerstelle. Auf diesem Posten wirkte er, da ihm die Ver< hältnifse des Bodens, namentlich jene des Waffers in der Gegend, in welcher er lebte, Gelegenheit darboten, seine Kenntnisse in zweckentsprechender Weise zu verwerthen, in verdienstlichster Weise zum allgemeinen Besten. Im Jahre 4808 richtete er sein Augenmerk auf einen Szegedin gegenüber am linken Ufer der Theiß befindlichen über 3000 Joch um- fassenden Sumpf und beabsichtigte, diese ganze Strecke auszutrocknen und für den Anbau zu gewinnen. Zu diesem Zwecke erbante er ein sogenanntes Wasserhaus, und wenn dasselbe auch von den Theiß- fiuthen der Jahre 4813 und 4846 weg- gerissen wurde, so hatte es doch seine guten Dienste geleistet und namentlich Szegedin vor den Verheerungen der Waffersnoth bewahrt. Vielleicht würde diese Stadt in der neuesten Zeit nicht so schwer heimgesucht worden sein, wenn man im Geiste Vedres' in der Erricht tung von Vorbeugungsarbeiten thätig geblieben wäre. Unseres Ingenieurs zweckmäßige Einrichtungen und sein ganzes Vorgehen in dem seiner Wirk» samkeit unterstehenden Gebiete gewannen ihm ebenso das Vertrauen der Bevöl- kerung, wie die Würdigung der Aufsichts- behörden; er wurde in Folge dessen zum Tafelrichter mehrerer Comitate ernannt, als Mitglied in mehrere landwirthschaft' liche Vereine zunächst seiner eigenen Hei« mat, aber auch außerhalb derselben, so in jene von Wien und Brunn aufgenom» men. Er wirkte in seinem Fache auch auf schriftstellerischem Gebiete und war, nebenbei bemerkt, ein nicht unbegabter Gelegenheitsdichter, als welcher er fich bereits, im Gegensatze zu dem bis dahin meist gebrauchten lateinischen Idiom, seiner Muttersprache bediente. Von seinen Schriften sind anzuführen: „ ^ ." (Szegedin Urban Grünn, 8^.), wovon auch fol» gende deutsche Bearbeitung erschien: „Ueber einen neuen Schiffbaren Canal im Ungerland, mittelst dessen die Donau mit der Theiß am vortheilhaftesten ver- bunden werden kann. Uebersetzt von Nicolaus S tancov i ch " (Szegedin 4803, Urban Grünn, 8"., mit einer Tafel); — »^. na^M?- n^/s^ns/« a d. i. Patriotische Betrachtungen über die Noth» wendigkeit der ungarischen Sprache in Ungarn (Szegedin 4806); — ^ 5 9 5665-26/^ (Szegedin 4807), davon auch die lateinische Ausgabe: äs kunäo pu'dlioo in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vastag-Villani, Band 50
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Vastag-Villani
Band
50
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1884
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
338
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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