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Valentin Valentin
lieutenant Ludwig Grafen Crennevil le
von Wien eingetroffenen Streifcorps
auf Befehl des Feldzeugmeisters Baron
Welden einen Scheinangriff gegen den
Brückenkopf von Komorn, rückte dann
am 12. April nach Gran, am 18. in die
Schütt und bestand am 12. Mai das
Gefecht bei Semeroä, am 13. das Vor«
postengefecht bei Bäkö und endlich am
18. Juni einen harten Kampf beiSzemere.
Im Sommerfeldzuge 1849 mit seiner
Brigade dem Corps des Feldmarschall.-
Lieutenants Ramberg beigegeben, hatte
er die Aufgabe, Ofen vor Ankunft der
Haupttruppe zu besetzen; am 3. August
1849 machte er den forcirten Theiß«
Übergang bei 0'Kanizsa mit und kämpfte
am folgenden Tage im Gefechte bei
0-Besenyü, zeichnete sich dann bei
Csatad und in der Schlacht bei Temes-
vä,r aus, mit der Verfolgung des Feindes
bis D<^va seine Thätigkeit im ungarischen
Kriege beschließend. Als dann 1830 das
Centralequitationsinstitut in Wien er<
neuert ins.Leben trat, erhielt er von
Seiner Majestät den Auftrag, über die
Organisirung desselben feine Vorschlage
auszuarbeiten und vorzulegen. Er vollzog
denselben so rasch, daß schon in einigen
Monaten sowohl der Unterricht beginnen,
als auch der Bau der Reitschule und der
Stallungen ausgeführt werden konnte.
Im Jahre 1833 rückte Veigl zum Feld-
marschall'Lieutenantvor, und 1837 wurde
er zweiter Inhaber des Kaiser Franz
Joseph-Uhlanen-Regiments Nr. 6. Als
1839 der Krieg gegen Frankreich aus»
brach, erhielt er das Commando des
11. Armeecorps. Nach dem unglücklichen
Gefechte bei Guidizollo retirirten in Hast
einige Abtheilungen in Folge einer Ca»
vallerieattaque des Feindes und brachten
dadurch Unordnung bei den übrigen
Truppen hervor. I n diesem verhängniß» vollen Augenblicke besetzte General Veigl
mit dem 10. Iägerbataillon und neun
Compagnien Erzherzog Ioseph-Infanterie
sofort den Ort, brachte die im vollen
Rückzüge begriffenen Regimenter Han«
nover und Khevenhüller zum Stehen,
ließ eine Division Uhlanen im Trabe
durch und um den Ort reiten und traf
noch weitere Dispositionen, um das
weitere Vorrücken des Feindes zu ver-
hindern. I n dieser Stellung, welche den-
selben in der That im Vormarsche auf-
hielt, verharrte er bis gegen zehn Uhr
Nachts, wodurch den übrigen Truppen
Zeit gegeben war, Goito zu erreichen;
dann ließ er alle in Guidizollo befind»
lichen verwundeten Ofsiciere in Sicder-
heit bringen, rettete sämmtliche in dem
Gewirre auf der Straße im Stiche ge-
lassenen Pulverwagen und brachte die
vielen im großen Umkreise zerstreuten
Geschütze wohlbehalten zurück, bei welcher
Gelegenheit insbesondere die Jäger des
10. Bataillons sich auszeichneten, da sie
die Pulverwagen bei dem Mangel an
Pferden selbst fortzogen. Seine Majestät
der Kaiser belohnte diese Braven mit
200 Stück Ducaten. Nach Auflösung
des 11. Armeecorps wurde Veigl im
December 1839 in Disponidilität versetzt,
bat aber bald darauf nach 46jähriger
Dienstzeit um Versetzung in den Ruhe»
stand, welche mit der gleichzeitigen Ver«
leihung des Commandeurkreuzes des
Leopoldordens mit der Kriegsdecoration
erfolgte. Der General zog sich nun nach
Prag zurück, wo er auch im Alter von
6l Jahren starb. Veigl galt als einer
der tüchtigsten Neitergenerale der kaiser-
lichen Armee.
Mi l i t ä r« Zeitung (Wien. gr. 4«) 186z.
S. 749. — Fremd en'Blat t . Von Gust.
Heine (Wien. 4°.) 1863. Nr. 251 und 232.
— Prager Zeitung. 1863. Nr. 210.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon