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Viehbeck, Karl Ludwig Friedrich 276 Viehbeck. Karl Ludwig Friedrich
eifrigste im Studium der griechischen
Sprache und Literatur. Als Priester ge»
wissenhaft und eifrig, jeder Andächtelei
und Unduldsamkeit fremd, als Lehrer
gründlich und weit über den Kreis seiner
Berufswissenschaft gebildet, als Mensch
einfach und gerade, gegen Höhere, trat
nicht pflichtmäßiger Gehorsam dazwischen,
eher spröde als geschmeidig, war er eine
ecbte oberösterreichische markige Natur;
das, was er erkannte und wollte, um-
faßte er mit ganzer Kraft und ließ nicht
eher davon ab, bis er am Ziele war.
Dann mochte sich seine Beharrlichkeit
wohl auch zur Starrheit erhärten und
jenen Tadel veranlassen, der manchmal
wider ihn' laut wurde, und mit welchem
Mensch gegen Menschen immer zur Hand
ist. Aber er war eine in sich selbst fertige
Persönlichkeit, welche auch in der äußeren
Erscheinung nichts Getheiltes und Zwie-
spältiges aufwies. Der Bischof von Linz
hatte den verdienstvollen Lehrer und Ge<
lehrten durch Ernennung zum bischöflichen
Consistorialrathe ausgezeichnet.
Ha^n (Tdeodorich). Das Wirken der Benedi»
tinerabtei HremSmünsrer für Wissenschaft.
Kunst und Iugendbildung. (Fin Beitrag zur
Literatur-, und Kulturgeschichte Oesterreichs
(Lini 184«, Quirin .5a5linger. 8".) 2. ?l».
2 Kl. 217. 22«. — Dann er bau er (?. Wolf«
gang). Kurzgefaßte Chronik des eilfhundert-
jähriaen Venedictinerstiftes Hremsmünster auf
dissen Jubeljahr 1877 (Linz ll877i kath.
Preßocrein. gr. 5",) L. 2v. — Natalüxu«
^loiuiärerio (,'l-omilnuendi vul^c» Ki-ENs-
mün^r^r su^<.'rioriä ^.U3tria<^ vivontium
(l^77. ar. 8<>.) T. 102. Nr. 170.
ct, Karl Ludwig Friedrich sk. k.
Hauptmann und Landschafter, Ort
und Jahr seiner Geburt unbekannt, gest.
zu Wien l827). Ueber Lebens- und Bil-
dungsgang des in Rede Stehenden fehlen
uns alle Nachrichten. Im Namen unter»
scheidet er sich von dem Kremsmünsterer Capitular Anton Joseph Vieh back
nur dadurch, daß er einfach mit e,
statt mit ii sich schreibt, was jedoch bei
der orthographischen Willkür, welche in
Schreibung der Namen beliebt wird, nicht
viel sagen will, so daß also eine Ver»
wandtschaft und eine Gemeinsamkeit des
Geburtslandes Oberösterreich nicht aus-
geschloffen bleibt. Hauptmann Vieh-
beck erwarb sich als Zeichner von Land-
schaften einen wohlbegründeten Ruf. Er
vollendete einen Cyclus Aquarelle, welche
Ansichten malerischer Gegenden km öfter-
reichischen Kaiserstaate darstellten und ini
Jahre 1820 von berühmten Wiener
Künstlern in Kupfer radirt und in halb
Gouache gemalt wurden. Anfangs er-
schienen nur. Ansichten aus Oberösterreich
und Salzburg. Aber trotz der bedeuten»
den Theilnahme, deren sich diese Blätter
erfreuten, würde sich Vieh beck doch
genöthigt gesehen haben, dieselben nur
nach einem beschränkten Plane auszu
führen, wenn nicht Se. Majestät der
Kaiser mittels eigenen Cabinetschreibens
aus Troppau vom 20. December 482l>
dem Künstler eine wahrhaft kaiserliche
Unterstützung hätte angedeihen lassen,
wodurch derselbe in den Stand gesetzt
wurde, die Sammlung aucb nock auf die
schönsten Gegenden Tirols auszudehnen
und einen Cyclus der malerischen An-
sichten der Monarchie zu liefern. Von
den Blattern stach einige der berühmte
Radirer I . A. Klein, derselbe, dem
man eine Folge der herrlichsten Radi-
rungen mit Darstellungen unserer Haus-
thiere: Pferde, Esel, Rinder, Schafe,
Schweine, Hunde und Katzen, verdankt.
Besonders schön sind Viehbeck's An-
sichten von Mödlina, Liechtenstein, Mer-
kenstein, Brücke und Schloß Schönau bci
Baden, Aussicht von der gothischen
Brücke im Larenburger Parke (sämmtlich
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon