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Viktorin, Joseph 294 Viktorin, Joseph
Weise theilnahm. Tiefe Zustände führten
zu seiner Versetzung nach Alt-Ofen, wo
er inmitten einer deutschen und magya
nscben Bevölkerung seine panslavischen
Agitationen lahm gelegt sah. Um diese
Zeit, 1834. verband er sich mit seinen
sogenannten Parteigenossen und betrieb
die Errichtung eines Denkmals für Io>
hann Hollv Md. IX, S. 230), für
welches dieselben bereits längere Zeit
gesammelt hatten. Im Juli 1834 wurde
ihm die Administration der Alt-Ofener
Pfarre übertragen, als dann im März
1833 die Ernennung des neuen Pfarrers
erfolgte, blieb er noch als Caplan auf
seinem bisherigen Posten, bis er' Ende
letztgenannten Jahres auf sein eigenes
Verlangen die Caplanstelle zu St. Anna
in Ofen erhielt. Ende April 1866, nach
nahezu zwanzigjährigem Wirken als
Caplan, wurde er Pfarrer zu Ungarisch»
Vysehrad an der Donau. Wie schon
oben bemerkt, war Viktor in früh-
zeitig schriftstellerisch thätig. Im Jahre
1838 veröffentlichte er den belletristischen
Almanach „Ooneoräia. älov3.n«k^ leto-
pi5", in welchem er die öechischen, Pa«
lärik die slovakischen Aufsatze besorgte.
Der ^Loneoräik" folgte die ^I^a,.
Xiiro«.Ini 2ä.davnik", d. .i. Die Iinde.
Nationales Unterhaltungsbuch, wovon
1860 zu Ofen der erste, 1862 und 1864
zu Pesih der zweite und dritte Jahrgang
ersckien. Hierauf gab er eine slovakische
Grammatik heraus, von welcher die
dritte Auflage unter dem Titel: „Gram-
uilltik der «ilunakiöchen Sprache. Zum Schul- nnd
Pliuawntcrrichte, bearbeitet mit BebnngZant-
gaben, Hebprachen, rineln ausführlichen Wärter-
Verzeichnisse nnd einer populären l5hrc2to!nathir"
lPesth 1864, Lauffer, 8".; 1. Aufl.
1860- 2. Aufl. 1862) veranstaltet
wurde. Im Jahre 1863 besorgte er auf
seine Unkosten die Ausgabe der Dich- tungen Holle's unter dem Titel: ^anü.
noN<-1io .^is)- dcwiiok6" (Pesch
1863) und bald danach jene der poeti-
schen Arbeiten Ionas Zaborsk/s
unter den Titeln: ^oiltl..^ ^^^or-
8iv6llo dä.8li6 <Ii-a,inliti(.'1cö") d. i. Dra-
matische Dichtungen (Pesth 1863); —
^<^k/ «i0V6ii.8l<6", d. i. Slovakische
Fabeln (ebd. 1866), und ^^icliiintri^ä^
öili därlc^ I^eäiniiti'ixovslcO v liusicu",
d. i. Pseudodimitriaden. Episoden aus
der Geschichte Rußlands. Dargestellt in
neun dramatischen Gedichten. Leine
nächste literarische Arbeit war die slova-
kische Uebersetzung des berühmten Werkes
„Die Nachfolge Christi von Thomas a
Kempis" unter dem Titel:
lPefth-IDfen 1867). Gedruckt wurde
dann auch noch seine vor einer großen
Versammlung von Andächtigen gehaltene
ede bei der Oinmeitlnng de5 (5lllrllkrenzeä
unter den Burgruinen ;n Dqzchrad", anläßlich
der Erinnerungsfeier an die unglückliche
Clara aus dem Geschlechte Zä.6ov.
Seinen Aufenthalt in Vysehrad benutzte
er zu eingehenden historischen Forschun»
gen dieser Stadt, über welche er dann
eine Monographie in deutscher Sprache:
ischehlatl einst nnu jetzt. <>?c5chichte nnll
Betreibung der ehemaligen Uönigsbnrg und
öiurinätM mit begeuurrer Nnckzicht auk die
Erhaltung uer Nnrgruinen" (Pesth 1872)
veröffentlichte, wovon noch im nämlichen
Jahre auch eine magyarische Ausgabe:
„ IVss^aei /ia/cia.« ss mosit" (ebd.)
herauskam. Diese Schrift richtete die
Aufmerksamkeit des Landes auf die alte
Stadt und veranlaßte die ungarische
Regierung, die Schonung der alten
Denkmäler derselben anzuordnen, und
nun säumten selbst die Pesther magya-
rischen Journale nicht, die Verdienste
Viktorin's um diese Angelegenheit zu
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vastag-Villani, Band 50
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vastag-Villani
- Band
- 50
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1884
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 338
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon