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Binarer, Dominik ^
demie der bildenden Künste in Wien er-
wählt wurde. Er hat schöne Schau-
münzen geschnitten, leider find wir nicht
im Stande, eine vollständige Uebersicht
seiner Arbeiten zu geben. Wir können
nur folgende anführen: Medaille mit
dem Bildniß des Kaifers Joseph I I .
nach dem Stiche von Mannsfe ld; —
Medaille mit dem Bildniß des Erzher,
zogs Max imi l ian , nach dem Stiche
von Qu. Mark; — Medaille zur Er-
innerung an den Tod der Kaiserin
Mar ia Theresia mit ihrem Bildnisse;
die Reversseite ist von I . N. Wi r t ; —
Medaillen auf den Fürsten Kaunitz und
den Grafen Kolowrat , beide nach
Stichen von Mannsfe ld; — Me-
daille auf Gedeon Freiherrn von Lou»
don und eine auf den Grafen Had-
dik, beide nach Stichen von Adam; —
Medaille auf den kaiserlichen Leibarzt
und Chirurgen Brambi l la , nach einem
Stiche von Albert ; — Medaille auf
den Grafen Karl von Pel legr in i , nach
einem Stiche von Q. Mark im Jahre
l782. Außerdem ist von Christian
Vinazer noch ein Bildniß des Kaisers
Joseph sn dÄsrolicl bekannt, welches
sich in der k. k. Akademie der bildenden
Künste zu Wien befindet. — 2. Dominik^
welcher im achtzehnten Jahrhundert lebte,
erhielt zu Venedig Unterricht im Zeichnen
und in der Bildhauerkunst. Als Johann
von Metz (1703) die Holzschnitzerei
unter den Thalbewohnern des Bezirks
Kastelrut in Südtirol einführte, waren
Dominik und dessen Bruder Mar t in
daselbst die ersten Figurenschnitzer. Heute
zählt das berühmte Grödener Thal, in
welchem der Bezirk Kastelrut gelegen
ist, an 3000 Schnitzer und Schnitzerinen.
Dominik ließ sich zu Precesta nieder.
Er arbeitete, wie später auch sein Sohn,
meist für Kirchen und leistete Vorzug- r) Margarethe
liches. — 3. Joseph (geb. in St. Paul
1738, gest. zu Schemnitz 1804), nach
Einigen, wie schon oben bemerkt, Chri-
stians Bruder, nach Anderen deffen
Neffe, welch letztere Angabe im Hinblick
auf die Geburtsjahre ^Chr is t ians
1709, Josephs 1738^j auch die
richtige sein dürfte. Joseph lag an-
fangs unter Leitung seines Vaters der
Holzschnitzerei ob. Dann ging er gleich-
falls nach Wien, wo er sich an der Aka-
demie in der Graveurkunst ausbildete.
! Für ein Basrelief von Silber, welches
! die Wiederkunft Ulysfens zur Penelope
! vorstellt, wurde er !78l mit dem ersten
! Preise ausgezeichnet. Seinen Ruf als
Medailleur begründete er durch die Me-
daille, die er aus Anlaß der Ankunft des
Papstes Pius VI. in Wien verfertigte.
Sie zeigte das Bildniß des heiligen
Vaters auf der Aversseite, und bezeich-
nete man dasselbe als das ähnlichste.
l78l wurde Joseph von der Akademie
zum Mitgliede erwählt. I n der Folge
erhielt er die Stelle als erster k. k. Münz.
graveur in Schemnitz, wo er nach S ta ff-
ler bereits 1804 starb, nach Nagler
aber um 1812 noch am Leben war. —
4. Der oben erwähnte zweite Joseph
Vinazer sgest. in Spanien 1804; viel-
leicht hat dies Todesjahr zur Angabe
bei Staf f ler geführt, daß der vorige
Joseph im Jahre 1804 gestorben sei).
In Rede Stehender begab sich nach
Spanien und nahm dort seinen bleiben-
! den Aufenthalt. Er galt als ein ganz
bedeutender Bildhauer, der in Holz und
Marmor arbeitete. Seine in spanischen
'Kirchen, Gärten und Palästen befind-
! lichen Statuen wurden als vortreff.
^ liche Werke des Meißels bezeichnet. —
, 3. Margarethe^ eine Schwester Chri-
! stians, lebte auch in St. Ulrich im Grö>
j dener Thale und machte Figuren aus Ala«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon