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Vin^er, Matthias u. Melchior 8
baster, wie solcher in Gröden bricht und
eine sehr glanzende Politur annimmt. —
6. Martin lebte in der zweiten Hälfte
des siebzehnten und zu Beginn des acht-
zehnten Jahrhunderts. Er wie sein
Bruder Dominik f^iehe Nr. 2^ j waren,
wie schon bemerkt, die ersten Bildschnitzer
im Grödener Thale. Er ließ sich in
Bleschey nieder, wo er für Kirchen
arbeitete. Gleich den Werken seines
Bruders Dominik wurden auch die
seinigen gelobt. — ?. Mart ins und
Dominiks Söhne Matthias und
Melchior Vinazer übten gleichfalls
die Kunst ihrer Vater und schnitzten
Altäre und Figuren im Großen. Muster
der Kunstleistungen der Familie Vinazer
befinden sich im Nationalmuseum zu
Innsbruck.- Verfasser dieses Lexikons
wollte während seines Aufenthaltes
daselbst im September 1883 diese
Arbeiten ansehen, aber das Museum
war eines Umbaues wegen für längere
Zeit geschloffen.
Die Künstler al ler Zeiten u n d V ö l k c r
u. s. w. Begonnen von Professor Fr. Mü l ler,
fortgesetzt und beendet durch Dr. Karl K lun<
zinaer und A. Seubert (Stuttgart 1864.
Ebner und Seudert, gr. 8°.) Bd. I I I , S. ?U2.
— Nagler (G. K. Oi-.). Neues allgemeines
Künstler<Lerikon (München 183V E. A.Fleisch-
mann, 8".) Bd. XX, S. 274. — Sammler
für die Geschichte und Statistik uon Tirol
(Innsbruck. i>".) Vd. I I (I8i)7). S. i : „Die
Grödener". Von I . Steiner, -7- Sta f f le r
(Johann Jacob). Das deutsche Tirol und
Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen
Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felirian Rauch,
8".,) Bd. I I , S. 1l)48. — T i ro l isch es
K ünstler » Lerikon oder kurze Lebens»
beschreibung jener Künstler, welche geborene
Tiroler waren oder eine längere Zeit in Tirol
sich aufgehalten haben. Von einem Verehrer
der Künste ^geistlicher Rath Iemanj (Inns«
brück 1830, Fel. R.'uch. 8".) S. 26^. —
Tschifchka (Franz). Kunst und Alterthum
im österreichischen Kaiserstallte geographisch
dargestellt (Wien 1836, Fr. Veck, gr. 8°.)
S. 53. 34, .'56 und 4l)^i. Mnarickj
', Vinancks, Karl Alois soeckischer
Schriftsteller, geb. zu Schlan in
! Böhmen am 24. Jänner 18t)3, gest. am
^ 3. Februar 4869). Sein Vater Joseph,
! der einige Zeit als Mitglied einer be-
liebten Musikcapelle in Wien gelebt
hatte, war seines Zeichens ein Schuster,
die Mutter Anton ie geborene Payer
von deutscher Abkunft. Nachdem Kar l
von einem tüchtigen Lehrer, der übrigens
die Strumpfwirkerei betrieb, einen guten
häuslichen Unterricht genoffen, kam er
1809 in die Normalschule der Piaristen
in seinem Geburtsorte. Da von der
zweiten Classe an in der deutschen
Sprache gelehrt wurde, gab es für den
Knaben, der im Elternhause nur öechisch
gelernt hatte, schwere Tage, und dieser
Umstand war es vor Allem, der ihn in
späteren Jahren veranlaßte, vornehmlich
darauf zu dringen, daß in den Schulen
in der Muttersprache vorgetragen werde.
1813 bezog er das Gymnasium, auf
welchem er aber wieder eben durch die
Kenntniß des deutschen Idioms den
Vorrang über die anderen Schüler be-
hauptete. I n den höheren Classen des
Gymnasiums betrieb er selbst das Stu-
dium der deutschen Sprache und Lite-
ratur und versuchte sich sogar 1813 bis
1817 in kleineren deutschen Dichtungen,
welche er später freilich, als das nationale
Gefühl überwog, wieder vernichtete. Als
dann 1816 eine Verordnung der Stu-
dien'Hofcommission den Gebrauch der
sechischen Sprache an den Gymnasien
gestattete, und Uebersetzungsübungen
aus den lateinischen Classikern ins
öechische eingeführt wurden, da ver-
suchte er sich zunächst an einigen Bruch-
stücken aus dem Terentius. Dabei er-
wachten in ihm immer wieder und mit
nur größerem Nachdruck das Vaterlands-
gefühl und das Verlangen nach der ge-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon