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Vincenti, Karl Ferdinand 21 Vincenti (Genealogie)
äußert sich der noch immer nicht, wie er
es verdient, gewürdigte Ferdinand Kürn-
berger, „ist zum ersten Male der
erfolgreiche Versuch gemacht, einen oriew
talischen Roman aus dem vollen Leben
zu schreiben. Fast alle Gestalten dieser
farbenprächtigen Dichtung sind dem Ver-
fasser thatsächlich auf seinen Neisen im
Orient in entsprechenden Typen begeg»
uet". Auf „Die Tempelstürmer" folgten:
„Ner Nonilln rines Gefältelten" Merlin
4870, Ianke); <— „Antcr Fchlrier nnt>
MaZke. Orientalische Nauellen" (Stuttgart
1874, Simon); — „In Glut und Ei5.
Uüuellen und Geschichten" zwei Bände
(Dresden 1876, Baensch); — „Wunder,
geeichten t>erI.'irbe" (Wien 1880. Manz >', —
„Auferstanden" (Dresden 1877, Baensch).
Seit 1873 beschäftigte sich Vincenti
wieder sehr eingehend mit Kunststuoien,
die er schon im Oriente mit großer
Vorliebe getrieben, und deren -Resul-
tate er in zahlreichen Correspondenzen
niedergelegt hatte. Diese vorherrschende
Neigung veranlaßte ihn im letztgenannten
Jahre, das Wiener Kunst» und Theater«
referat für die frühere Augsburger,
jetzt Münchener „Allgemeine Zeitung"
zu übernehmen, welches er seitdem ohne
Unterbrechung führt, so daß seine v. V.
gezeichneten umfassenden Referate, welche
zu benutzen Verfasser dieses Lexikons
mehrfach Gelegenheit hatte, bis 3. August
1884 eine stattliche Nummer (I.XXVII)
erreichen und eine Fülle biographischen,
kunst- und culturhistorischen Materials
enthalten. Im Jahre 1876 erschien
selbständig eine Reihe kunstkritischer Stu>
dien und Skizzen unter dem Titel:
„Wiener Rnn2t-Nenlli55llnrt. Ftudien uud (5ha-
raktenztiken" (Wien, Gerold's Sohn. 8".,
V I I I und 464 S.), wozu der mittler-
weile verstorbene 3 aufberger i^Band
XIV, S. 220^ ein reizendes Titelblatt gezeichnet hat. Ebenso finden wir Vin-
centi unter den ständigen Mitarbeitern
des in Wien seit 1872 erscheinenden lite-
rarischen Jahrbuches „Die Dioskuren",
welches, wie kein zweites derartiges
Unternehmen, eine Fülle des mannigfal-
tigften Materials für Cultur- uud Litera-
turgeschichte Oesterreichs aufweist. Seit
vielen Jahren hat unser Schriftsteller, als
einer der Redner des deutschen Vereins-
verbandes für öffentliche Vortrage, das
Vortragswesen, welches er schon in frü«
heren Jahren gepflegt, wieder aufgenom-
men und über seine Reisen und Studien
im Orient und culturhistorischen Studien
in Deutschland und Oesterreich zahlreiche
Vorträge gehalten, von denen sich jene
im Wiener „Orientalischen Museum" be-
sonders günstiger Aufnahme erfreuten.
Seine alljährlichen Vortragsreisen führten
ihn bisher wohl in mehr als hundert
Städte, in denen er über zweihundert
öffentliche Vorträge gehalten.
Zur Genealogie der Nitter von Vincenti. Die
Vincent i sind eine alte italienische (sardi-
nische), im Jahre 1728 nach Deutschland ein»
gewanderte Familie. Dieselbe zählt eine Reihe
von hervorragenden Männern in der Geist»
lichkeit, im Krieget» und Gellchrtenstande.
1. So lebte ein Peter Vincenti zu Beginn
des siebzehnten Jahrhunderts als Rechts«
aelehrter und Archivar an der königlichen
Münze zu Neapel. Man verdankt idm nach»
stehende noch heute geschätzte Schriften^
„Historia, äsUa, kanai^ lia Oantoima" (XäkM
t604, 4".); — «i'siUro äexli, nomini illuLtri
ciie kurono xrotouoiai'ii äei ks^uo" (ib.
4607, 4".); — „äupplsineuta, 2,6, ^enea-
loZiüni LloNikk tarailil^«^ <MIkuo 161t,
I'oi.) und ^leatro 6eFli uoiuiui illustri,
olie lurono z r^kuäi kinnnl-kzU nel Re^no äl
Nüpoli" (Xkäpei H624, 4".). — 2. Alessan-
dro Vincent i . berühmter venetianischer
Typograph in der Mitte des siebzehnten
Iahchundeltä. leistete in Notendrucken so
Tressliches, daß dieselben noch in späteren
Tagen von einer Anna R enzi — der Mali«
, bran und Catalani des siebzehnten Jahr«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon