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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 52 -
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Seite - 52 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51

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Visconti (Familie) Visconti (Familie) cont i , dcn er früher ob einer Verschwörung, die derselbe gegen ihn anzettelte, aus Mai» land verjagt hatte, brachte er wieder auf seine Seite und entsendete ihn gegen seinen Onkel Lucchino, welcher aber seinem Gegner be Paraoiago am 20. Februar 1339 eine Nieder lagc beibrachte. Einen anderen Oheim, Namens Marcus, dessen Ehrgeiz und Popularitä er fürchicte, ließ er während eines Gastmahls ermorden. — 7. Als Azzo. erst 37 Jahre alt, starb, folgie ihm 1339 sein Oheim Lucchino (gest. 24. Jänner l349). der dritte Sohn Matthäus' des Großen und älterer Bruder Johanns, zugleich mit Letzterem, welcher Erzbischof von Mailand war, in der Regierung. Aber Lucchino führte fast allein dieselbe. Grausam und unerbittlich gegen Alle, die ihm verdächtig erschienen, hielt er anderseits die Soldaicsca und den übermüthigen Adel im Zaume, wahrte den Frieden im Inneren, rief die Verbannten zurück und bemächügte sich der Städte Parma, Asti, Locarno, Tor« tona und Alessandria und g'ng eben daran, Bologna und Genua zu erobern, als er, von seiner Gemalin ^labMi Fieschi vergiftet, starb. Sie kam dadurch den strengen Maßregeln zuvor, welche er gegen sie, ihres zügellosen Lebens wegen, zu nehmen beschlossen hatte. Als sie in der Folge eingestand, daß die von ihr geborenen Kinder nicht von Lucchino seien, verloren diese das Erbrecht. — 8. Jo- hann (gest. 1354), der vierte Sohn Ma i ' th äuö' des Großen, seit 1329 Erzdischof von Mailand, übernahm nun nach dem Tode seines Bruders Lucchino die Zügel der Regierung, welche er schon 1339 mit ihm gemeinschaftlich angetreten, aber stillschweigend ihm gänzl,ch überlassen hatte. Er vergrößerte den Besitz, indem er von Giovanni Pepol i Bologna erwarb und 1333 zum Nachtheile Roms Genua unterwarf. Als Johann im Sterben lag. theilte er die Herrschaft unter dic drei Söhne seines Bruders Stephan, des fünften Sohnes Matthäus' des Großen: Mat thäus It., Galeazzo und Bar» nabo. — 9, Matthäus I I . behielt für sich Monza, Lodi, Piacenza, Parma und Bologna; aber sein Neffe Giovanni d'Oleggio entriß ihm 1353 auch diese. Im nämlichen Jahre starb er, von seinen Brüdern vergiftet. Er war ein grausamer Fürst, dem keine Thräne nachgeweint wurde. — 10. Galeazzo I I . (grb. 1319, gest. 1378), sein Bruder, erhielt für sein Theil l^mo. Novara. Vercelli, Asti, Tort^>na und Alkssandria, womit er selbst spatcr noch Piaccnza, Bobbio, Wonza und Vigeoano vereinigte. Als ihn Venedig und dessen Verbündete angriffen, führte er. da er, immer kranklich, sich selbst an die Spitze seines Heeres nicht stellen konnte, den Krieg durch Eondottieri, welche seine Unterthanen bedrückten. Ueber die beispiellose Grausamkeit Galeazzos berichten die „Blätter für litera- rische Unterhaltung" in ihren geschichtlichen Miscellen: „Wie Galeazzo I I . die Tema» gogcn straff" ^183.). S. 423. — 11. Nar- nabo (gest. 1383), Bruder Mat thäus ' I I . und Galeazz os-II., mit welchen er zu» gleich die Regierung von Mailand führte, vereinigte mit seinem Erbe Creniona, Ccema, Bergamo und Brescia, später noch Lodi und Parma. Er war in verschiedene Kämpfe uer« wickelt, aus denen er sich theils mit List, theils durch siegreichen Erfolg herauswand. Um 1379 theilte er seinen Besitz unter seine fünf Söhne. Aber von seines Bruders Ga- leazzo I I . Sohne Johann Galeazzo, der allein regieren wollte, wurde er, ehe cr Argwohn schöpfte, überfallen, und in einem Kerker auf dem Üastell von Trezzo cinge« sperrt, starb er an Gift. Obgleich grausam und ausschweifend — er besaß viele natür« liche Kinder — war er dcch ein Gönner der Wissenschaften, an seinem Hofe lebte P c« trarca. auf dessen Rath er die Universität von Pavia stiftete. — 12. Johann Ga- leazzo (geb. 1347, gest. 4. September 1402), ein Sohn GaleazzoS II.» folgte 13"» seinem Vater in der Mitregicrung und ist eigentlich der erste Herzog von Mailand. Nachdem er sich durch Verrath der Person und der Länder seines Oheims Barnabo bemächtigt hatte, schüchterte er dessen Söhne so ein. daß diese flohen und ihm 1383 dic ganze Herrschaft von Mailand überließen. 1387 fügte er seinem Bcsitze noch Vicenza und Verona hinzu, riß mit beispielloser Trcu> losigkeit alle Staaten des Herzogs von Padua, an sich. mußte sie aber 13W wieder zurück« geben; überzog 1390—1392 Bologna und Florenz mit Krieg und bemühte sich. ein Königreich Italien zu schaffen, ohne jedoch dieses Ziel zu erreichen. Von Kaiser Wenzel e.kaufte er mn eine beträchtliche Summe für sich und seine Nachkommen den Herzogstitel von Mailand und bildete 1395 dieses Herzog» thum aus den Gebieten von Mailand. Vi» cenza. Verona. Feltre, Belluno. Bassano, AcezZo und Sarzana, denen er srärer durch Eroberungen noch Pisa, Siena, Perugia.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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