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Vitaii, Stanislaus Vitali. Johann
den Quellen (Hannover 1839. Ehlermann, 8".)
Theil III, S. 168, Nr. 288. — Zeitschrift
von und für Ungarn (Pesth. 8«.) Bd. I I I ,
l803. S. 387.
Vitali, Stanislaus Edler von (k. k.
Hauptmann, geb. zu Mailand
28. Juni 1831). Der Sproß einer
lombardifchen Familie, erhielt er seine
erste Erziehung im Oolio^io Vlanoon
zu Monza und trat dann 1846, fünf
zehn Jahre alt, in die Mailänder Ca
detencompagnie. Als Zögling derselben
folgte er bei Ausbruch der Revolution
1848, trotz dringender Aufforderung
seiner in Mailand lebenden Familie, sich
dem Aufstande anzuschließen, der ab-
ziehenden k. k. Armee an und machte
darauf den Straßenkampf in letzterer
Stadt und die Erstürmung von Me>
legnano mit. In Verona angelangt, ließ
er sich zum k. k. 10. Jäger-Bataillon
eintheilen und betheiligte sich an allen
Schlachten und Gefechten, welche diese
ruhmreiche Truppe in der Lombardie
1848 kämpfte. Im Jahre 1830 rückte er
zum Lieutenant, 1839 zum Oberlieute«
nant im Infanterieregimente Nr. 38,
1863 zum Hauptmanne in demselben
vor und machte in dieser Eigenschaft
und als Compagniecommandant den
böhmisch-preußischen Feldzug 1866 mit,
in welchem er für sein iapfereä Verhalten
mit Decret ääo. Wien 13. October 1866
die allerhöchste Belobung erhielt. Später
kam er als Hauptmann zu Hoch» und
Deutschmeister - Infanterie Nr. 4 und
trat darauf in den Ruhestand über. Mit
Diplom ääc>. 23. December 1876 wurde
er in den österreichischen Adelstand mit
dem Ehrenworte „Edler von" erhoben.
Stanislaus von Vi ta l i ist seit
28.Jänner 1863 mitAmalie geborenen
Heinz vermalt, und stammen aus dieser
Ehe Stanislaus (geb. zu Theresien- stadt in Böhmen am 16. December 1863)
und Otto (geb. ebenda am 20. Juli
1863).
Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter aus
der Kriegsgeschichte der k. k. österreichischen
Armee (Wien und Teschen 4880. K. Prochaska.
Ler.<8°.) Bd. I, S. 470.
Wappen. Getheilt. I n der oberen rothen
Hälfte zwei verschränkte Schwerter mit gol»
denen Griffen; in der unteren blauen ein
silbernes Pferd. Auf dem Schilde ruht ein
gekrönter Helm mit einem vorn von Noth
über Gold. hinten von Silber über Blau
getheilten Fluge. He lind ecken. Rechts roth
mit Gold, links blau mit Silber unterlegt.
Devise: „^iäolitlUiä ^rasiuium".
Noch seien erwähnt: i. Johann V i ta l i (gcb.
zu Mailand im ersten Dezennium des laufen«
den Jahrhunderts). Um die Mitte der Dreißi«
ger-Iahre zog er au6 der Lombardie in die
Schweiz, wo er zunächst m Graubündtrn,
dann ini Eanton Waadt lVbte. Heber die
Ursachen seiner plötzlichen Entfernung aus
dem Vaterlande hat er sich nie geäußert:
doch mochten sie politischer Natur sein. da er
sich zu den Ansichten Silvio Pellico's.
überhaupt des jungen Italien bekannte. Im
Jahre j840 erhielt er von der österreichischen
Negierung eine Citation nach Mailand, und
im Februar begab er sich dahin. „Der Verlust
seines Vermögens stehe auf dem Spiele",
damit erklärte er seinen Schweizer Freunden
seine Abreise in die Heimat. Von Mailand,
wo er wohl verhört wurde, im Uebrigen aber
sich unbehelligt sah. kehrte er erst 1847 wieder
in die Schweiz zurück, ging von dort nach
Paris und trat daselbst als Lehrer in Gui»
zot's Haus. Als dieser nach dcr Februar«
Revolution mit seiner Familie nach England
floh, blieb V i ta l i ohne Stelle zurück. Seine
Vemühung, eine friedliche Anstellung in der
Schweiz zu erhalten, war ohne Erfolg, und
so lebte er in der Seinrstadt von seiner
Feder. Von seinen Werken ist erwahnenswertb
die Uebersetzung der Gedichte Mathisson's;
mit einer solchen war ihm zwar schon Felice
Bel lo t t i ^Bd. I, S. 247) zuvorgekommen,
doch reicht dessen Arbeit an jene V itali's
nicht heran. Eine Uebertragung des Letzt» rm
von Neuffer'6 „Hugo von der Au" und
„(älotilde von Helfenstein" blieb ungedruckt.
Seine „Variv ^»oeüi« ingl^i iu Vr<?i>2.
italiank vottiUe" (Mailand l8i l) enthalten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon