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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 121 -
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Seite - 121 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51

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Vockel Vockel würdigen Kette von ausgezeichneten Landwirthen, welche von Zdaunek im Hradischer Kreise Mährens unter Frei« Herrn von Kaschnitz ihren Anfang nahm und sich zunächst blos durch diesen Kreis zog, dann aber nach allen Seiten durch die anderen Gebiete bis tief nach Ungarn hinab verlief. An jener Gebirgs» kette, an und auf welcher die durch land- wirthschaftliche Cultur so rühmlich be> kannten Besitzungen und Güter Litten- tschitz, Hoschtitz, Zdislawitz, Zborowitz, Zdaunek, Wexek, Kwassitz, Napagedl, Mallenowitz, Zlin, Blauda, letzteres namentlich in Bezug auf seine vorgerückte Forstcultur, und andere liegen, bildete sich schon in den Neunziger-Jahren des vorigen Jahrhunderts, zwar nicht nach Form und Statut, aber äe laoto ein zwangloser Verein zur Beförderung der Waldzucht, des Ackerbaues, der Vieh- zucht und insbesondere ein so thätiger Schafzüchter>Verein, wie ihn in gleicher Lebendigkeit und Forschungslust keine zweite Gegend in Oesterreichs und Deutschlands Fluren gleichzeitig auf» weisen kann. Die Berathungen dieses Vereines gestalteten sich von selbst. Wir lassen nach den Worten eines Landwirthes die anmuthende Mittheilung, wie dies Alles so einfach und doch so segensreich kam, an dieser Stelle folgen: „Die Schwiegersöhne besuchten den Vater Kaschnitz zu Zdaunek, die Verwandten sich gegenseitig, die Freunde und Wiß- begierigen den Freund und Forscher Freiherrn von Geißlern in Hoschtitz. Jeder zündete seine Kerze an dem Lichte des Anderen an, wenn er dort, wo es für ihn dunkel war, klarer sehen wollte. Selbst im vertraulichen, zur Kurzweil und zum Ergötzen arrangirten Spiele ward der Landwirthschaft nicht vergessen. Andere spielen um Spielmarken und geben diesen eine willkürliche Bedeutung iin Gelde, wenn sie ihre Geschäftssorgen auf einige Zeit mit allen ihren Qualen in den Hintergrund drängen wollen. I n Zdaunek und seinen benachbarten Schlös- fern war nicht selten in jener Periode der dämmernden wissenschaftlichen Schafzucht im Eifer des Spieles der Preis desselben irgend ein ausgezeichnetes, Pan's Söhnen nach seinen Leistungen wohlbekanntes Schaf. Vockel, wie Augenzeugen be. richten, gewann im Conversationsspiele von seinem Schwiegervater Kaschnitz manches werthvolle Mutterschaf, manchen Widder, den er in anderer Weise um keine Geldsumme aus dessen Stalle ge- bracht hätte." Gar fruchtbar ist der geistige Boden an jener landwirtschaftlichen classischen Berglehne, an welcher auch das schöne Zdislawitz liegt, für die Nahe und für die größte Ferne geworden. Während Rudolvh Andr6 i^Bd. I, S. 37^ bei seiner Rückkehr aus Sachsen im Februar 1821 öffentlich in den „Oeko- nomischen Neuigkeiten" versicherte, dort wisse man in den ersten Schäfereien noch nichts von individuell eingeleiteter Paa« rung, von Descriptions', Sprung' und Ablämmerungsregistern, von einer An» leitung der Schäfersleute zu besserer Pflege des Schafes, dort sinde man noch das Mengvieh des Hirten unter der Heerde des Herrn, dort würde mit den Merinos bei Nacht gepfercht, waren in den Schäfereien jener classischen Gegend um Ho schlitz, Zdislawitz und Zdaunek schon mit Beginn dieses Jahrhunderts jene Grundsätze und Verfahrungsarten in der höheren Schafzucht gemeinüblich, von welchen, jedoch nicht in der Bedeu- tung des Tadels, eine Feder in den „Oekonomischen Neuigkeiten" behauptete, Rudolph Andre habe sie durch seine im Jahre 18 l 6 erschienene Anleitung
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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