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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 158 -
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Seite - 158 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51

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Vortel M scher lill", nach einem Stiche von Sa d e le r, dar. Auf derselben waren das Orange im Gewände Christi, das B lau in jenem Marias und das Violet t in jenem Gottvaters seine Farbenentdeckuw gen. Eine andere Glastafel zeigt die schone Philippine Welser mit dem Erz- herzog Ferdinand, über Beiden das Wappen von Tirol. Beide Bilder erregten durch ihren Farbenschmelz großes Auf- sehen, und schon glaubte man damals, das im Laufe der Zeit verloren gegangene Geheimniß der alten Glasmaler, den Farben Glanz und Feuer zu verleihen, sei wieder gefunden, was jedoch unserem Künstler erst später gelang. 1826 erhielt Vortel mit seinem Collegen Sche inert den Auftrag, die Weinbergvilla des da- maligen Königs von Sachsen mit einem Glasgemalde zu schmücken, bei welcher Gelegenheit alle bisherigen Errungen» schaften in dieser Kunst in Anwendung gebracht werden sollten. Er selbst stellte zwei Bildnisse österreichischer Regenten, dann die zwei Flußgötter der Donau und Elbe dar; die Bildnisse der zwei Sachsenfürsten und das Medaillon mit der Madonna sind von Scheine rt. 1828 erhielt er wieder einen Ruf nach Wien, um, da Mohn mittlerweile ge> storben war, die Reihe der Glasgemälde in Larenburg, welche noch auszuführen war, zu vollenden. Auch hier erscheint meist nur Mohn als Künstler genannt, wahrend in Wirklichkeit ein großer Theil der Gemälde Vörtel 's Arbeit ist. 182!) ging Letzterer nach München, wo er lange Jahre arbeitete, unter anderen viele Ail< der für Dr. Melchior Boisser6e meist nach altdeutschen Gemälden, darunter vier Fensterflügel mit acht Aposteln nach Meister Wi lhelm von Köln, die übrigen nach van Eyk, Heml ing, Johann von Mehlem, Hugo van der Goes. Alle diese Bilder sind auf einzelnen Glas- tafeln ohne Bleiverbindung copirt und von seltener Farbenpracht und zeigen eine zarte, reine und sichere Behandlung, Einfachheit und Wärme der Töne. Von anderen Glasbildern Vörtel 's nennen wir: Madonna del Sisto nach Raphael, Madonna nach Mur i l l o , aus der Galerie von Leuchtenberg, Fenster mit Christus und den Aposteln für die Fürsten- capelle in Meiningen u. m. a. Die Be- reitung der Schmelzfarben und des Fluffes ist seine Erfindung, auch löste er durch die schwierigsten und nicht ungefährlichen Versuche die Aufgabe, alle Farben mit dem Pinsel auf weißes Glas aufzutragen und einzuschmelzen. Dabei war er als Privatmann ganz auf sich selbst ange» wiesen. Namentlich seine spateren Werke, sind von seltener Schönheit. Die Zahl seiner kleineren Bilder ist eine ziemlich bedeutende. Aber bei seinen Versuchen, insbesondere mit dem Farbenschmelz, hatte der Künstler durch Einathmung ge- fährlicher Gase seine Gesundheit geopfert. Um sich zu kräftigen, brachte er den Winter 1842 auf 1843 im südlichen Tirol und den Herbst des letzteren Jahres des milderen Klimas wegen in Stuttgart zu, aber ohne Erfolg, denn schon im Herbst 4844 wurde er in der Vollkraft seiner Jahre — er zählte deren erst K0 — vom Tode dahingerafft. I n der Geschichte der neueren Glasmalerei behält er eine bleibende und hervorragende Stelle. Porträt. Gemalt ui.'n dem Dresdener Hof< maler Vogel uon Vogel stein in dessen Sammlung von Bildnissen berühmter Men- schen, welche über ein halbes Tausend umfaßt. Mschcr, Heinrich Leopold (Lant> schaft sm aler, geb. in Wien im Jahre 4830, gest. in der Wiener Landes- Irrena nstalt am 1., nach Anderen am 2. Februar 1877). Er zeigte schon in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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