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) Johann 223 ) Hicronymus
widmend, erhielt er eine Professur am
Kronstädter evangelischen Gymnasium,
zu dessen Conrector er am 2. März 1869
gewählt wurde. I n seinem Fache als
Schulmann auch schriftstellerisch thätig,
gab er im Druck heraus im Programm
des evangelischen Gymnasiums zu Kron-
stadt 1833/34 den Aufsatz: „Einige Be-
merkungen, betreffend das Fachsystem in
seinem Verhaltnisse zu dem im Organisa'
tionsentwurf für österreichische Gynma»
sien gestellten höchsten Zwecke der Gym-
nasialbildung: daß aus derselben ein
edler Charakter hervorgehe"; — in der
„Kronstadter Zeitung" vom Jahre 1848:
„Vom Senfkorn"; diesem Zeitungsartikel
folgte aus der Feder des damaligen
Stadtpredigers in Neustadt, Friedrich
Phi l ipp i , eine Schilderung des Elends
vieler Kronstädter armer Eltern und
Kinder, worauf freiwillige Beiträge zur
Gründung einer Waisenerziehungsanstalt
einliefen. Die Angelegenheit wurde immer
energischer betrieben; es bildete sich ein
Frauenverein, dessen Statuten, durch die
mittlerweile ausgebrochene Revolution
verzögert, erst 186l die höhere Genehmi«
gung erhielten. Die Wirksamkeit dieses
Vereines und die durch ihn bewerkstelligte
Fondsvermehrung ist ausführlich darge-
stellt in dem Büchlein. „Vom Senfkorn.
Erinnerungsblatter, gesammelt und ge-
widmet dem Frauenvereine zur Erziehung
evangelischer Waisen in Kronstadt von
einigen Freunden" (Kronstadt 1864,
Römer und Kamner, 12"., 34 S.). So
gab der oben angeführte Zeitungsaufsatz
Vogt's „Vom Senfkorn" den Anstoß
zur Begründung eineS humanen Vereines,
dessen wohlthätiges Wirken großem Elende
steuerte. Noch erschien von Vogt die
Flugschrift: „Gin Niillrnmibcher llürr die
rechte Seite yan, dm Internaten, besonders nun
MWbw Internat, richtiger Alumnat,
y. Wur)bHch. biogr. Lexikon. 1^1. lGedc. 28 Oine Beleuchtung der ÄuläHe, dir ant dn55elbe
in Nr. 73—80, 90 und 91 der Nranstadter
Zeitung gemacht morden sind" (Kronstadt
1868, Römer und Kamner, 8"., 32 S.);
diese Abhandlung, welche Mancke unan-
genehm berührte, rief eine Polemik anders
gesinnter Lehrer in Kronftädter und Her-
mannstädter Blättern hervor und hatte
schließlich den guten Erfolg, daß man
von maßgebender Seite auf zeitgemäße
Abstellung der wirklichen Mangel ernstlich
bedacht war und dazu auch Hand anlegte.
Ueberdies gab Vogt den „Kleinen Ka«
lender" von Johann Gött und den bei
Römer und Kamner erscheinenden
Kalender „Der Burzenländer Wanders»
mann" durch mehrere Jahre heraus.
Trausch (Ios.). Schriftsteller-Lexikon oder bic»
graphisch-literarische Denkblätter der Sieben«
bürger Deutschen (Kronstadt 1861, Ioh. Gött
und Sohn. gr. 8<>.) Bd. I I I , S. 479.
Noch sind mehrere Träger dieses Namens er»
wähnenswerth : l .Adam Vogt, ein Künstler,
der zu Beginn der Vierziger.Iahre in Wien
arbeitete, wo er sein Atelier in der Alservor»
staot (Herrengasse l0?) hattet Auf die Jahres»
ausstellung 1843 der k. k. Akademie der bil«
denden Künste bei St. Anna in Wien brachte
er ein Oelgemälde: „Nach einem Basrelief
von Fiammen^o". Dies war die einzige Arbeit,
mit welcher er vor die Oeffentlichkeit trat,
später begegnen wn ihm nicht wieder. —
2. Hieronymus Vogt. Die vielen Unglücks«
fälle, die sich alljährlich durch das Feuer»
fangen der Kleiderstoffe, namentlich auf der
Bühne oder durch Umstürzen von Petroleum« .
lampen ereignen, veranlaßten manchen Ehe»
miker. sich mit der Auffindung eines Ver<
fahrcnS zu beschäftigen, durch welches Stoffe
unverbrennbar gemacht würden. Einer von
den Vielen, welche dieses Verfahren zuin
Gegenstände ihrer Versuche und Studien
machten, ist Hierunymus Vogt, Beamter
bei dem k. k. Central» Militär »Rechnungs»
departement in Wien. Derselbe theilie t863
öffentlich mit, ein Mittel gefunden zu haben,
mit welchem er Stoffe derart imprägnire, daß
sie nicht hell in Flammen aufschlagen, sondern
nur sehr langsam, ohne zu glühen, verkohlen;
i. Iän. 1883.) 1 5
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon