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Voigt, Michael 234 VoiMnder/ Johann Christoph
zwei Tafeln. Auszüge beider Abhandlungen
sind auch in den „Sitzungsberichten" der
Akademie matdrmatisch-naiurwissenschaftlicker
Classe enchalten. -— 3. Johannes Voigt.
ein Geschichtsforscher der Gegenwart der weder
nach Geburt, noch Stellung unserem Kaiser»
staate angehört, aber wiederholt einzelne
Punkte der älteren beschichte Oesterreichs zum
Gegenstände seiner Forschungen gemacht und
Nebreres nxch dieser N'.chtung in den „Denk«
schriften" und „Sitzungsberichten", im „Archiv"
und „Notizenblatte" der kaiserlichen Akademie
der Wissenschaften philosophisch < historischer
Masse in Nien veröffentlicht bat. und zwar:
„Gesckichtc der Ballei des deutschen Ordens
in Bödmen. Aus urkundlichen Quellen" sDenk<
schriften^ ; — „Briefwechsel oeö Freiherrn
S ig ism u n d von Herbe r stein mit dem
Herzoge Albrecht von Preußen" sM-chio,
Bd. XVII^l; — „Briefwechsel des Hans
Ungnad von Sonn eck mit dem Herzoge
Albrecht von Preußen. 4542—1364" ledd..
Bd. XX); — „Das urkundliche Formelbuch
des königlichen Notars Heinricus I ta l i«
cus aus der Zeit der Könige Ottokar I I .
und Wenzel I I . von Böhmen" sebd.,
Bd. XXIX); — „Urkundliche Mittheilungen
aus dem deutschen Ordensarchive zu Königs-
berg" Motizcnblatt. Bd. V, 2. 402. 493
und 412): — „Schreiben Cuspinians an
den Markgrafen Albrecht von Brandenburg,
Wien. 49. August 4323" ^ebd.. ^ > ^'^,
S. 446), Von anderen Arbeiten dieses Ge-
lehrten, die nicht speciell österreichische Gegen»
stände behandeln, sehen wir ab. — 4. Michael
Voig t (geb. zu Preßburg am 3. September
1720. Todesjahr unbekannt). Im Alier von
siebzehn Jahren trat er in den Orden der
Gesellschaft Jesu ein. in welchem er nach
Beendigung der theologischen Studien vorerst
im Lehramte, daraus im Predigtamte ver«
wendet wurde. Letzteres oersah er als Sonn-
tags« und Fastenprediger durch achtzehn Jahre
zu Preßburg. Linz. Gratz und Wien. In seiner
Vaterstadt wurde er schließlich Nector des
Kollegiums seines Ordens, nach dessen Auf,
lösung (21. Iuli"477lj) er das Zeitliche segnete.
Stöger zählt eine Anzahl von Voigt 's
Gelegenhcits'. Fest« und Lobreden auf. welche
sämmtlich zu Preßburg herauskamen. Sie
sind in deutscher Sprache gedruckt, aber
Stoeger hat ihre Titel in geschmackloser
und allen Gesehen der Bibliographie wider«
sprechender Weise ins La einische überseht uätrikcke, äociktatig <I68U (Vienna.6 4830,
din. 4".) P. 384.)
Voigtliinder, Johann Christoph <Op-
jt iker und Mechaniker, geb. zu
! Leipzig 1732, gest. in Wien am
27. Juni 1797). Der Sohn eines Tisch-
lers, machte er in dessen Werkstätte die
Lehrjahre durch, widmete sich aber dann
aus eigenem Antriebe den mathematischen
Wiffenschaften und lenkte bald durch seine
^ Geschicklichkeit die Aufmerksamkeit der
! Fachmänner auf sich. 23 Jahre alt, ver-
z ließ er seine Heimat, und 1733 sinden
! wir ihn in Oesterreich, wo er 1737 Wien
i zu seinem bleibenden Aufenthalte er-
! wählte. Seine geschickten Arbeiten er-
warben ihm die Theilnahme des Staats'
kanzlers Fürsten Kaunitz, und im Jahre
1763 erhielt er ein Commercien»Schutz-
decret zur Verfertigung mathematischer
Instrumente. Nun reihte sich von 1770
ab eine Erfindung an die andere, so die
Eintheilungsmaschine für gerade Linien zu
natürlichen und verjüngten Maßstäben,
eine Kreiseintheilungsmaschine zu Grad»
ringen, Astrolabien, Atlanten u. s. w.->
eine sehr vortheilhafte Schraubenschneide-
maschine und Metalldrehbank, Appretur-
mangen für Schafwolle und Seiden»
Waarenfabriken auf neue und sehr zweck»
mäßige Art. Dann erbaute er mehrere
Papierfabriken, die sogenannten Hollän»
der von Eisen und Glockenmetall, und
war der Erste, der einen eigenen Hobel
für Metalle, besonders für Messing, Eisen
und Stahl mit großem Vortheile einrich«
tete. Im Druck gab er nur die Schriften
heraus: „Neöchrritmng und Gebrauch der uon
ihm ulrbe55erten PantllgrllplM" (Wien 1783)
und „Anweisung, tiie Niurllilwullge mit einem
Peräprctin rich'tig unk genau ;n rertiikireu"
(ebd. 1790). 1797 erhielt er in Aner-
kennung seines Fleißes und seiner unge-
meinen Geschicklichkeit ein Landesfabriks>
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Band 51
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Villata-Vrbna
- Band
- 51
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 350
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon