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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51
Seite - 273 -
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Seite - 273 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Band 51

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Volpato 273 Volpato des Urbinaten geschickt verkleinert und sorgfältig gestochen, aber noch immer nicht so glücklich aufgefaßt, um es nicht künftigen Stechern zu ermöglichen, noch vollendetere Blatter zu liefern. So wollen gewiegte Kenner an seinen Stichen nach Raphael rügen, daß er in den Umriffen dieses großen Meisters nicht immer zart genug und andere Male wieder zu wenig scharf sei. Auch finden sie, daß seine Behandlung mitunter zu rauh, daß das spröde Material sich hie und da zu sehr bemerkbar mache, ja daß die Halbschatten an manchen Stellen zu schwer und undurchsichtig und die dunklen Stellen zuweilen ungenügend. Nichts desto weniger sind seine Blätter im hohen Grade beachtenswerth, und dies umso- mehr, als vor ihm der Kupferstich na> mentlich in Italien sehr im Argen lag und durch ihn erst zu einer eigentlich künstlerischen Bedeutung gelangte. Mit seinem Geschäftsleiter, dem Schweizer Künstler du C r o s , in Verbindung brachte Volpato, auf dem Continent der Erste — denn in England liegen schon frühere, aber wenig gelungene Versuche vor — farbige Blätter in den Handel, I n diesen sind die Umrisse geätzt, und das Uebrige ist durch die Nadel leicht an- gedeutet. Von derartig vorbereiteten Platten wurden dann Abdrücke gemacht und letztere in Wasserfarben sorgfältig ausgemalt. Man rühmte solchen Blat- tern ganz besondere Schönheit nach, wovon sich aber wirkliche Kenner nicht täuschen lassen, und wenn solche Farben» stiche als Zimmerschmuck — von einiger Ferne besehen — ihre Wirkung gewiß nie verfehlen, als Werke wahrer Kunst können sie ebenso wenig in Betracht kommen, wie heutzutage noch so schöne Chromolithographien gegenüber dem Originalölbild. Unter allen Umständen o. Wurzbach. biogr. Lexikon. I.?. IM'dr.: trug Volpato durch seine Stiche und namentlich durch jene nach Rap ha r - schen Gemälden ungemein viel zur Ver- breitung eines besseren Geschmackes in Sachen der Kunst bei. Es wäre eine müßige Aufgabe, hier eine Parallele zwi' schen ihm und späteren Meistern, wie Amsler, Thäter und Anderen zu zlehen. Zu seiner Zeit stand er auf einer hohen Stufe, und wenn seine Stiche nach Raphael nicht immer den künst» lerischen Höhepunkt erreichen, so liegt die Schuld oft in nicht geringem Maße an dem Zeichner, so vor Allen an Tofa» nel l i , der, wie er auch zu seiner Zeit wegen der Schönheit seiner Zeichnungen — namentlich jener in Kreide — ge- rühmt wurde, es doch namentlich bei den Raphael'schen Bildern mit der (5orrect« heit der Form — worin eben der Urbi- nate so groß ist — nicht immer sehr genau nahm und auch auf den charak- teristischen Ausdruck, welcher gerade bei Raphael noch heute einzig in feiner Art und unübertroffen ist, nickt immer streng genug eingeht. Volpato wurde über 70 Jahre alt, aber trotz seines hohen Alterü ist, wenn man die Größe vieler seiner Blätter in Betracht zieht, seine Thätigkeit noch immer eine großartige. Wir verzeichnen zuerst seine größeren Werke, welche immer eine Folge von Blättern seiner Hand enthalten, und lassen dann die einzelnen Blätter folgen. Mit dem großen Canova sBd. I I , S. 255 l^ war Volpato innig befreundet, und der berühmte italienische Bildner ließ es sich nicht nehmen, das Andenken des Hingeschiedenen Freundes durch ein Denkmal seines Meißels zu verherrlichen Dasselbe wurde einige Jahre nach Vol« pato's Tode, 1808, in der Vorhalle der j Kirche St. Apostoli zu Rom aufgestellt l und stellt die Freundschaft trauernd an !0. Febr. lä8ö.1 l8
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Band 51
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Villata-Vrbna
Band
51
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1885
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
350
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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