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Vrchlick^ Anton
geschaffen hat. Ein öechischer Literar-
historiker will schon jetzt drei Phasen in
der Dichtung VrchlickF's unterscheiden,
von denen die erste in dem Werke „Aus
den Tiefen", die zweite in der „Sym-
phonie" und in „Geist und Welt", die
dritte in „Sphinx" und „Perspektiven"
zum Ausdrucke komme, und zwar sei in
der ersten der Poet noch vom Pessi-
mismus befangen, wahrend er in der
zweiten sich zum Opt imismus durch-
arbeite, bis er in der dritten dem Huma-
nismus huldige. Welche Stufe die
nächste ist, die VrchlickF erklimmt,
oder ob derselbe auf der letzten als der
höchsten verbleibt, weiß sein Kritiker
nicht zu sagen. Gewiß ist Eines, daß
unser Poet bei objectivster Betrachtung
seines Könnens und dichterischen Schaf«
fens als der hervorragendste Vertreter
der reflectirenden kosmopolitischen Rich-
tung gelten darf, die seit dem Anfange
der Sechziger-Jahre der früheren natio-
nalen (slavischen) entgegentrat. So nimmt
er seinem Volke gegenüber ungefähr die
Stellung ein, wie Byron für England
und Heinrich Heine für Deutschland.
Aber ganz abgesehen von dieser Richtung,
wird er an wahrem, originellem und
dichterisch durchgebildetem Talente von
keinem seiner Nebenbuhler erreicht, ge-
schweige übertroffen', und wie in seiner
äußeren Erscheinung nichts weniger als
ein eechischer Typus sich kundgibt, ist er
selbst kein öechischer, sondern überhaupt
ein Poet.
Bornmüller (Fr.). Biographisches Schrift,
steller.Lerikon der Gegenwart. Die bekanntesten
Zeitgenossen auf den: Gebiete der National'
literatur aller Völker mit Angabe ihrer Werke
(Leipzig 1882. Verlag des bibliogr. Instituts,
8".) 2. 248. — Magazin für die Literatur
des Auslandes (Leipzig, 4".) 1879. Nr. 22,
S. 344 lnach diesem geboren im Jahre l832). bioFrküoo cls^U Lorittori oontompoi-kusi
ornato äi oltrs 300 ritratti (I'irsn-o 4877,
I,s Uoilnisi-, schm. 4".) I». 1036 ^nennt
Vrchlick^'s Geburtsort irrig Loung .^ —
Zlatä ?rg.ka,, d. i. Das goldene Prag.
(illustr. Prager Zeitschrift, kl. Fol.) 1885,
Nr. 1, S. 10.
Porträt. Holzschnitt ohne Angabe des Zeich-
ners und Xylographen in der ^latä I>rükk^
1883. Nr. 1, S. 1.
Vrecourt, Anton Graf (k. k. Ri t t -
meister, geb. zu Szola th in Ungarn
40. October 1769, gest. 40. März.
4846). Ein Sohn des Grafen Wenzel
aus dessen Ehe mit Francisca geb»
renen Freiin von Himmelberg, trat
er am 20. Juni 1778 in die Wiener
Neustädter Militärakademie, aus welcher
er am 12. December 1787 als Fahnen»
cadet zu Nadasdy-Infanterie Nr. 33
ausgemustert wurde. Später kam er
zum Regimente Albert «Carabinier, in
welchem er die Feldzüge 1789, 1793
und 1796 mitmachte. I n letzterem, da>
mals Oberlieutenant, zeichnete er sich am
28. August bei der Einnahme der Stadt
Bamberg besonders aus. Mit 80 Rei.
tern seines Regiments umging er die,
vom Feinde besetzte Stadt, drang in der
Nacht dann plötzlich in dieselbe ein,
machte 2 Ofsiciere nebst 200 Mann zu
Gefangenen, führte Munitions- und Pack»
wagen mit sich fort und befreite überdies
die Geißeln von Amberg. Im Berichte
des Generalissimus Erzherzogs K a r l -
wird er unter den Ausgezeichneten ge«
nannt. Weiter kämpfte er in den Feld«
zügen 1800 und 1805 und erhielt meh.
rere Wunden am Kopfe. Im Feldzuge
1809 stand er bei Knesevich-Kürassieren
Nr. 11 und kämpfte in der Schlacht bei
Aspern mit, in welcher das Regiment sich-
durch besondere Bravour hervorthat unb
auch namhafte Verluste erlitt. I n der
Relation wird Rittmeister Anton Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon