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Machsmann, Friedrich Wachsmann, Friedrich
arbeitete, daß von dem Kunstvereine
dieser Stadt seine daselbst ausgestellten
Bilder in fünf aufeinander folgenden
Jahren käuflich erworben wurden. Aehn-
liche Erfolge hatte er auf den Ausstel-
lungen in Salzburg, Linz, Wien, Prag
und anderen Orten. I n München aber
errang er immer neue Vortheile in seiner
Kunst, welche ihm für seine ferneren
Unternehmungen von großem Nutzen
waren. Als Aquarellist erfreute er sich
bald eines so guten Namens, daß es ihm
nie an Schülern aus höheren Kreisen
fehlte. Zur weiteren Ausbildung bereiste
er von Neuem Tirol und dann auch
Oberitalien. Im Herbste 1834 kehrte er
wieder nach Prag zurück, wo er sick nun
vornehmlich mit der Landschafsmalerei in
Oel und Aquarell beschäftigte', bald
aber verband er mit derselben die Archi»
tecturmalerei, beschränkte jedoch anfangs
seine Studien mehr auf malerische Denk-
mäler seines Vaterlandes. Dann wurde
der decorative Theil, die Ornamentik,
sein Hauptobject, dem er auck fortan
treu blieb, und zwar mit nicht geringem
Erfolge. Wachs nia nn's Arbeiten aus
dem Gebiete der Landschaft und Pro»
spectmalerei in Aquarell, zählen nach
Hunderten und sind meist im Privatbefitz
zerstreut; dabei befitzt er eine große
Menge figuralischer Blätter, Lithogra-
phien mit Aufnahmen nacb der Natur;
architektonische Skizzen und Tuschzeich»
nungen von Gegenständen, die er auf
seinen Reisen aufgenommen. Wir ge-
denken nun seiner bedeutenderen Ar»
beiten. Von 1856—!837 malte er für
Gabriel Grafen Buquoy mehrere Oel»
bilder und Aquarelle mit Ansichten von
Rothenhaus, einem prächtigen Schlosse
im Saazer Kreise Böhmens; 1860 und
1861 einen Cyclus von 14 Aquarellen
mit Ansichten der Herrschaft Pürglih (Krivo^Iat), gleichfalls in Böhmen, für
den Fürsten Maximilian von Fürsten-
berg; 1864—1867 vollendete er viele
Entwürfe für die Kirche auf dein Karl«
stein, darunter die Kirchenparamente im
romanischen Style, zwei große Hänge»
lampen und die ornamentalen Malereien
im romanischen Style der dortigen Tauf<
capelle; 1868 und 1869 sämmtliche
Ausschmückungen im romanischen Style
der alten Kreuzcapelle in Prag; den
Entwurf zum Hochaltar und die ganze
innere Ausschmückung der Piaristenkirche
zu St. Nepomuk; 1869 die Pläne und
Zeichnungen für den gothischen Altar zu
den sieben Schmerzen Maria im Teyn-
schlosse zu Prag; 1870 und 1871 den
gothischen Altar und die ganze innere
Ausschmückung in der gräflich öernin'-
scben Sckloßcapelle von Dymokur; 187l
den Entwurf zum gothischen Altar für
die Kirche am Karlshof in Prag; in den
Monatausstel lungen des österreichi-
schen Kunstvereines in Wien waren von
seinen Oelgemälden zu sehen im Novem-
ber 1852: „Ner Gchthaler Ferner bei Onrgel
ia 'Firn!" (220 ft.); — im October
1853: „Vir Partie bei Ditmeritz in Vll>
men" (230 ft.); — im März 1854:
„Partie am 2 l^lKll i>i Aypvill in Zädtiral"
(220 fl.) ; in den I a h r e s a u s-
stel l u n g e n des Präger Kunstver-
eines 1857: „schloss Hanenstlin im ltn-
grbirgr": — „5chlll32 NnttirnhuuZ im Orz-
grbirgr"; — „Partie bei Nlnrlilln im bMizchen
Gebirge": — ..NaUchllns in Vciii"; —
1858: „Eichrngrusipe bri Nöthen Hans"
(300 ft.); — 1863: ..xllutlzchaft an der
Dran in Anterlvlirnwn" (333 fi.); — 1867 :
„Pllrkpartie ans Döhmen" (223 ft.). Eine
erkleckliche Anzahl von Ansichten nach
Wacdsma n n's Originalzeichnungen
brachte die Prager illustrirte Zeitschrift
in den Jahren 1869 u. f.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon