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Magensperg (Genealogie) '
munds. erhielt den Freiherrnstand in Wür
digung seiner Verdienste, die er sich als
Kriegsmann in den damaligen bewegten
Zeiten erworben, von Kaiser Ferdinand I I I .
mit Diplom ääo. Wien 28. Februar 1639.
Der Grafenstand kam in die Familie durch
den mehrgenannten Freiherrn Hans Sieg-
mund. Derselbe richtete nämlich an den
Fürsten U l r i ch von E g g e n b e r g am
8. September 1623 ein eindringliches Bitt«
schreiben um ErWirkung des Grafenstan«
des. Es wurde ihm auch die Erhebung in
des h. römischen Reiches und der österrei'
chischen Erblande Grafenstcmd ääo. Wiener«
Neustadt 29. September 1«2>> mit der Be-
willigung genehmigt, den bishengcn Ge<
schlechtsnamcn Wagen wegzulassen und sich
fovtan Graf von W a g e n s p c r g und
Herr auf Sonneck (später immer San«
negg geschrieben) , V o i t s p e r g und
Greisseneck zu schreiben. Auch erwarb er
1619 das Erbmarsckallanit von Kärnthen,
welche Würde sich noch heute im Besitze der
Familie befindet. Was nun die einzelnen
Sprossen betrifft, so finden wir dieselben in
hohen Civil' und Militärstellen. Graf Sieg-
mund Franz ^Nr. 13) bekleidete das Amt
eines Obersthofmeisters der Kaiserin; hohe
Staaisämter versahen Adolph ^Nr. 1),
Nalthasar I I . sNr. 3). Johann fNr. 8).
Johann Valthasar ^r- 9^ Johann
Nudolph IM-. 1(1), Johann Siegmund
sNr. 11), Maximil ian ^Nr. 12) und Sieg-
mund Rudolph sNr. i6); als ausge-
zeichnete Krieger sind zu nennen: Hal -
thasar I. sNr. 2), Grasmus l^r. 4),
welcher dcn ehrenvollen Kriegertod auf der
Wahlstati fand, Felician (Nr. 5) und
Hannibal Nalthasar Mr. 7). Unter den
Männern der Kirche erscheint nur ein
Wagensperg, nämlich Franz Anton
Adolph sNr. ü). welcher erst als Bischof
in seiner Heimat zu Seckau. dann aber als
solcher in dem fernercn Chiemsee waltete, wo
er auch, verehrt als würdiger Kirchenfürst,
das Zeitliche segnete. — Durch seinen huma»
nen Geist und seine landwirthschaftliche
Vorliebe nähert sich insbesondere dem Volke
Graf Siegmund, in welchem seine Unter«
gebenen mehr ihren Vater als ihren Gebieter
sahen ^2. 73). Auch der religiösen Bewegung,
welche nach Luther's Auftreten namentlich
in den niederösterreichischen Ländern sich be»
merkbar machte und vornehmlich unter dem
Adel Anhang und entschiedene Theilnahme '> Magensperg Adolph
fand. blieb die Familie nicht fern, und wie
so viele Adelige, welche es vorzogen, das
Land zu verlassen, als dem neuen Glauben
zu entsagen, schied auch ein Maximi l ian
l^Nr. 13) als treuer Anhänger der neuen
Lehre aus seiner Heimai und fand in Sachsen
seine Ruhestätte. Doch nirgends ist es ersicht,
lich. ob er in seinem zweiten Vaterlande
eine Familie gründete und einen ne^en —
protestantischen — Zweig bildete, und wenn
dies der Fall, so ist derselbe schon lange er<
' loschen. ^Oesterreichische National«
Encyklopädie von Gräffer und CZi»
kann (Wien 1837. 8°.) Bd. VI, 2. 4. —
Schmutz (Karl). Historisch «topographisches
Lerikon der Steiermark (Gratz 823. Andr.
Kienreich. 8".) Bd. IV, T. 292. — Histo,
risch«heraldisches Handbuch zum aenea»
logischen Taschenbuch der gräflichen Häuser
(Gotha 1853. Just. Pertheö. 32".) S. 1043.
— Hübner. Genealogische Tafeln. Bd. I I I ,
Tafel 880. — Bergmann (Ios.). Medaillen
auf berühmte und ausgezeichnete Männer des
österreichischen Kaiserstaates vom sechzehnten
bis zum neunzchmen Jahrhunderte. In treuen
Abbildungen mit biographisch-historischen No<
tizen (Wien 1844—1837. Tendler. 4".) Bd. I I ,
S. 33?. — Z edler's Universal «Lexikon,
32. Bd., 3. 627 u. f., mit reicher Quellen»
literalur.)
besonders hervorragende Sprossen des Grafen-
geschlechtcs Wagcnsperg. 1. Adolph (geb.
8. December 1724. gest. 13.. nach Anderen
3. November 1773). Der einzige Sohn des
Grafen Hannibal Balthasar aus dessen
Ehe mit Mar ia Rebecca Gräfin von
Stubenberg, diente er in Civil» und
Militärämiem, wurde kaiserlicher wirklicher
geheimer Rath, Obrrsterblanomarschall in
Kärnthen. Kammerpräsident der Commercial»
Hauptintendanz des gesammten österreichischen
Littorales zu Tricst. Civilhauptmann und
Militärcommanoant der am adriatischen Meere
gelegenen österreichischen Seestädte und am
24. April 1773 Landeshauptmann der ge»
fürsteten Grafschaften Görz und Gradisca.
In letzterer Stellung, diente er jedoch nur
wenige Monate, da er schon im November,
1773. erst 49 Jahre alt. das Zeitliche segnete.
Aus seiner 1747 geschlossenen Ehe mit Wuria
Aloisia Gräfin Saurau hinterließ er eine
Tochter Aloisia. welche sich am 18. No»
vember 1764 mit Friedrich Grafen 3 an»
rhirr i , k. k. Kümmerer und Nathe zu Grah,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon