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Johann Ritter von 20 Wagner. Johann 2l
des Bedauerns über seinen Abgang, als
der Anerkennung über seine Wirksamkeit
gegeben wurden. Wie der Gemeinderath
von Zara, so brachten viele dalmatinische
Städte und Gemeinden, wie Trau,
Salve und Sebenico, ja selbst slavische
Gemeinden, wie Castelnuovo und Scar-
dona, ihre Theilnahme über das Scheiden
des wackeren Generals zum Ausdruck,
und ein Gleiches geschah von Seite des
Landtagspräsidenten Spiridion Petro
dich und durch eine Deputation der
Arbeiter von Zara, Alles Kundgebungen,
welche den Rücktritt des Statthalters in
ganz eigenthümlicher Beleuchtung er-
scheinen ließen. Man versuchte diese Ver-
fügung zunächst mit der Absicht der Re-
gierung zu decken, die Militär- von der
Civilgewalt in Dalmatien zu trennen,
und in der That wurde Feldmarschall
Lieutenant Baron Rodich M . XXVI,
S< 220^ nur zum Militärcomman
danten dieses Kronlandes ernannt. Nach
seiner Abberufung von Zara kam Feld
marschall-Lientenant von Wagner als
Commandant der zehnten Truppendivi«
fion nach Böhmen, aber kaum sechs
Wochen hatte er diese Stelle bekleidet,
als er, durch das Vertrauen des Kaisers
am t. Februar l870 in den Rath der
Krone berufen, das Ministerium der
Landesverlheidigung übernahm. Und
fürwahr, es erschien als ein? seltsame
Fügung, daß gerade dieses Portefeuille
in die Hände des vorigen Statthalters
eines Landes gelegt wurde, dessen Insur-
rection eben durch das neue Landesver-
iheidigungsgesetz hervorgerufen worden.
Doch auch auf diesem Posten war es dem
General nicht vergönnt, lange zu wirken.
Als nämlich am 11. April 1870 das
Bürgerministerium Giskra seine Ent«
laffung nahm, wurde auch Wagner mit
ah. Handschreiben ääo. 12. April 1870 auf seine Bitte, und zwar unter Aner-
kennung seiner Treue und seiner eifrigen
Dienste des Amtes enthoben und in Dis>
ponibilität versetzt, in der er
sich noch be-
findet. Feldmarschall-Lieutenant Wag»
ner ist mit Diplom ääo. 24. März 1861
in den österreichischen Ritterstand erhoben
worden.
Neb er Land und Meer. Allgemeine illu-
strirte Zeitung (Stuttgart. Hallberger, kl. Fol.)
Bd. XXIV (1870) Nr. 31. — Neues
Fremden > Blatc (Wien. 4".) 1870, Nr. 34.
Neue Freie Presse (Wiener pol. Blatt)
1870. Nr. 1921, in der kleinen Chronik: „Ova-
tionen für Feldmarschall < Lieutenant von
Wagner". — A l l geme ine Z e i t u n g
(Augsburg. 6otta) 1d75. Nr. 24«. S. 3839.
im Artikel: „Böhmische Wanderungen".
Potträt. Holzschnitt in Ed. H(allber»
ber's) rylogr. Anstalt, nach einer Original«
zeichnung von Fr. K r i e h u b e r in der
illustrirten Zeitung „Ueber Land und Meer"
1870. Nr. 21. S. t.
Familienstand des Feldmarschall - Lieutenants
a. D. Johann Ritter von Wagner. Ter Ge«
neral ist seit 1832 mit Emma Freiin von
Ichollm (geb. 1829) vermalt. Aua d!l,'scr Ehe
gingen drei Söhne hervor: Alfred (geb.
8. Juni 1833), Emi l (geb. 27. October
1837), k. k. Lieutenant und Finanzbeamter,
und Arthur (geb. 2. August 18ü4).
Wappen. Von Silber und Gold gevierter
Schild. 1 und 4: in Silber ein rother von
drei schwarzen Steigbügeln beseiteter Sparren.
2 und 3: in Gold geht aus der Theilung ein
schwarzer rothbezungter halber Doppeladler
hervor. Auf dem Schilde ruhen zwei Turnier»
Helme; aus der Krone des rechten erschwingen
sich drei Straußfedern, und zwar eine silberne
zwischen rothen; auf der Krone des linken
steht ein schwarzer rothbezungter Doppel«
adler. Helmdecken. Die des rechten Helmes
roth mit Silber, jene des linken schwarz mit
Gold.
2l. Ein anderer Johann Wagner (gest.
1822) diente im letzten Jahrzehnt des acht«
zehnten Jahrhunderts als Lieutenant bei
Civallart'Uhlanen Nr. 1 und zeichnete sich im
Feldzuge 1796 in einem Gefechte bei Campa-
gnola, in welchem er sein Pferd unter dem
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon