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, Rudolfth 40 124 Wagner. Rudolph
seinen Kürassieren den feindlichen Dra»
gonern in die linke Flanke. Der Choc
war ein äußerst gewaltiger; der preu»
ßische Brigadegeneral fällt durch Wag-
ner schwer verwundet, dieser selbst wird
von sieben feindlichen Streitern um»
ringt und von Gefangenschaft bedroht,
befreite sich aber bald wieder. Der feind«
liche Oberst wurde durch Rittmeister
Preiser vom Pferde gehauen! Nun
jagten die Preußen (Uhlanen und Dra«
goner) mit verhängten Zügeln zurück,
die österreichischen Reiter ihnen nach, bis
die inzwischen aufgestellte preußische In-
fanterie von allen Seiten ein heftiges
Feuer gab, worauf sich die österreichischen
Kürassiere in bester Ordnung zurück»
zogen. Ohnedies war ihre Aufgabe ge-
löst, das Weitere Sache der Infanterie.
Oberstlieutenant Rudolph von Wag-
ner erhielt für seine freiwillig unter»
nommene folgenreiche und tapfere That
am 4. October 1866 nach Beschluß des
Ordenscapitels das Ritterkreuz des
Maria Theresien-Ordens, 4867 wurde er
den Ordensstatuien gemäß in den Frei-
herrnstand erhoben, nachdem er bereits
1863 den erblandiscken Adelstand mit
dem Prädicate von Wehrborn erhalten
hatte. Der General lebt zur Zeit unan-
gestellt in Gmunden.
Thürheim (Andreaä Graf). Die Reiter»
Regimenter der k. t. österreichischen Armee
(Nien 1862. F. B. Geitler, gr. 8".) Vd. I :
„Die Kürassiere und Tragoncr". S. 8ö
93. !)ö. 99. — Die Vedette. Militär-Zeit«
schrifc. Jahrg. l87ii, Heft Nr. 19, T. 403
bis 4<)o. — Hoff inger ( I . u.). Lorbern
und Anpressen von 1866. Nordarmee (Nien
1868. Aug. Prandel. tl. 5<>.) Z 5;
40. Wagner, Rudolph (Journal ist
und als solcher bekannt unter dem
Pseudonym Rudolph Bald eck, geb.
in Wien im zweiten Decennium des
laufenden Jahrhunderts). Sein Vater, B e n e d i c t , studirte Medicin, erhielt
dann eine Pensionärstelle am Thier-
arzenei'Institute in Wien, wurde 1813
Lehrer der Thierheilkunde in Lemberg,
1816 aber Professor der chirurgischen
Klinik daselbst. Später ging er nach
Wien zurück, wo er als ausübender Arzt
lebte. 1829 schlug er in den medicini»
schen Jahrbüchern des österreichischen
Staates eine Auflösung des Chlorkalkes
zur Tilgung des Miasma der Rinderpest
vor. — Ueber die Erziehung und die
Studienjahre Rudolphs, der allem
Anscheine nach an Wiener Anstalten ge>
bildet wurde, wissen wir nichts/ I n den
Fünfziger-Jahren erscheint er als Mit-
arbeiter der von Ignaz Kuranda redi-
girten, in Wien herausgegebenen „Ost-
deutschen Post" und tritt aus seiner bis
dahin wenig bemerkten journalistischen
Thätigkeit erst in den Vordergrund mit
dem berüchtigten Saph i r -Scanda l ,
den zunächst er in Scene gesetzt hatte,
und in welchem er dann an L. I . Sem»
titsch Md. XXXIV, S. 84 j^ einen un-
gemein rührigen Genossen fand. I n
einem kritischen Essay über die berühmte
Ri f tor i , welchen Valdeck, als diese
Künstlerin 1836 in Wien aufgetreten
war, in der „Ostdeutschen Post" ver-
öfsentlichte, brauchte er nachstehende
Phrase: „Die Grenze der Menschen»
natur ist die Grenze ihres Darstellungs-
talentes". An diesen ebenso einfachen
als leichtverständlichen Gedanken klam-
mert sich Saphir und erklärte denselben
durch die eine der zwei im „Humoristen"
regelmäßig auftretenden komischen Fi-
guren Piefke und Pufke für einen
Rebus, den er aufzulösen meint, indem
er „die Grenze der Recensenten für die
Grenze des Narrenthums" ausgibt. Dies
ist die Genesis des berüchtigten Saph ir-
Seml i tsch.Valdeck-Krieges oder rich»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon