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Wallis, Baron 26 l Mallis, Georg Olivier
empfangenen Wunden). Wegen der Katholiken«
Verfolgung verließ er 1622 seine Herrschaften
und Güter in Schottland und England und
nahm mit seinen Söhnen Theo bald und
O l i v i e r Kriegsdienste im Heere Kaiser
Fe rd inands I I . Mit Richard hebt
unsere Stammtafel an. Derselbe wurde kaiser-
licher Kammerherr. Hofknegärath. General«
Fcldwachtmeister. Oberst über ein Regiment
zu Fuß, commandircnder General zu Fuß
und Commandant zu Szathmär. Er kämpfte
in den ersten Jahren dcs dreißigjährigen
Krieges und auch noch in der Schlacht bei
Lützen, wo er tödtlich verwundet ward, so
daß er bald danach in Magdeburg seinen
Wunden erlag. Er war mit einer Gräfin von
bchlik vermalt. Von seinen beiden Söhnen
kehrte Theobald. als unter Kar ls I. Re-
gierung günstigere Verhältnisse für die katho»
tischen Vasallen eingetreten zu sein schienen,
nach Großbritannien zurück,- Ol iv ier aber
blieb in Deutschland und wurde der Stamm«
uater der beiden heutigen in Oesterreich blü»
henden Linien. — 16. Noch müssen wir aus
diesem Geschlechte, welches besonders in den
Annalen der Kriegsgeschichte so oft rühmlich
envähnt wird, e.niger Sprossen gedenken,
deren C'inreihung in die Stammtafel aus
Mangel an näheren Daten unmöglich ist. oder
bei denen die Feststellung der Person wegen
des verwirrenden Namens Ol iv ier , der in
der Familie so häufig vorkommt und bald
mit, bald ohne Beifügung dcs zweiten Tauf«
namens, den dessen Träger führen, auf!
Schwierigkeiten stößt, welche ohne Einsicht
in die nöthigen Urkunden nicht zu überwinden
sind. So diente ein Eduard Freiherr von
Wal l i s zu Ende des vorigen Jahrhunderts
im 33. Infanterieregimente und zeichnete
sich als Major in den Gefechten bei Biberach
und Stockach am 1. Juli 1796 besonders
aus. Später bei Steinhausen tödtlich uer«
wundet. erlag er zu Biberach am 26. No<
vember 1796 seinen Wunden. — 17. Ein
Baron Wal l i s , dessen Taufname nicht ge»
nannt ist, diente in der ersten Hälfte des
achtzehnten Jahrhunderts als Hauptmann
in der kaiserlichen Armee und befand sich
unter den Geiseln, welche in Folge des
mit den Türken geschlossenen Friedens zu
Belgrad 1739 mit dem Großvezier nach Con»
stantinopel abgeführt, aber nach Ankunft des
Großbotschafters daselbst im Juli 1740 wieder
in Freiheit gesetzt wurden und zu den Ihrigen
zurückkehrten. In Reoe stehender Varon Wal l i s wurde am 19. Mär; 1744 zum
Obersten im Regimente Olivier Wallis er»
nannt. — 18. Französische Quellen gedenken
eines Grafen Olivier Wal l is , der als
Generalmajor im Kriege gegm die Türken
unter Loudon und Clerfant diente und
Wie eü heißt: „so äi5tinFua üans un ^ranä
uomdrti äs8 o«g.3ioii2". 1792 stano er bei
der Armee in den Niederlanden und 1793 im
Brcisgau, wo er unter Wurmser cine Di»
vision befehligte. Im März 1794 führte er in
der Zeit vom Abgänge des Fürsten von
Waldeck bis zur Ankunft des Feldmarschalls
Vrowne das Oberkommando. 1733 ging cr
nach Italien, wo er im Monat December
zum Oberbefehlshaber ernannt wurde, aber
schon in den ersten Tagen des Monats April
1796 erfolgte seine Zurückberufung, Wir ver«
muthen in diesem General Ol iv ier Wal«
l is den Grafen Ol iv ier Remigius
(geb, 1. October 1742. gest. 19. Juli 1799),
den Stifter des zweiten Zweiges der jün«
geren Linie, einen Sohn des Grafen Franz
Wenzel aus dessen Ehe mit Mar ia Rosa
Regina geborenen Gräsin Thürheim.
Dieser Graf Ol iv ier war 1774 Feld«
marschall-Lieutenant und wurde dann Inhaber
des 3o Infanterie«Negiments. sLio^raonio
668 IiaiuiN65 vivÄnis (Paris 1819, N1>
ekauä, 8".) toiu. 3"».« x- 331. — O ioti ou-
Qkire dic>Frai>ki<iUL ot QiLtori<iu.s äss
kuitisms »iöels et plus particuNöreinont äs
osux yui, ont A^ur« äa.n2 1a ^«volurion
li-an.?oi5y (I^ onäi-62 1800, 8".) I'uin. I I I ,
?. 495.1
I I I . Wappen. Einmal senkrecht, zweimal quer
getheilt (6 Felder mit Mittelschild), 1 und 6.-
in Gold ein doppelt geschwänzter gekrönter
blauer Löwe, einwärts gekehrt; 2 und 3: in
Roth ein schwebender silbern geharnischter
Arm, welcher, einwärts gebogen, ein blankes
Schwert in der Hand hält; 4 und 5: in
Schwarz ein silberner Zinnenthurm mit zwei
Fenstern und einem geöffneten Thore. Ge-
krönter Mittelschi ld: in Blau ein doppelt
geschwänzter gekrönier Löwe. über welchen in
der Mitte ein von Silber und Roth senkrecht
getheilter Querbalken gezogen ist (Stamm»
Wappen). Devise: Huoä ero, Lpero.
Wallis, Georg Olivier, Graf (k. k.
General' Feld marsch al l , geb. im
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon