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) Georg Olivier 263 Maüis. Georg Olivier
schall erwidern: „Er kenne das Land noch
nicht genug, um zu wissen, was es leisten
könne, wenn es aber der Marschall genau
zu erfahren wünsche, so dürfe er sich nur
die Mühe nehmen und selbst an Ort
uud Stel le erscheinen, um das ent-
fallende Contingent in Empfang
zu nehmen". Bald darauf erhielt der
Graf Befehl, sich zu dem in dem Lager
von Heilbrunn weilenden Prinzen Eugen
von Savoyen zu begeben, welcher eben
Anstalt .machte, das von den Franzosen
belagerte Philippsburg zu entsetzen. Vor
dieser Stadt büßte Marschall Berwick
sein Leben ein. Graf Wall is begab sich
dann nach Wien, von wo er im October machte einiges Aufheben, doch blieb
Letzterer in seinem obgedachten Com«
mando und begab sich nun an seinen
Bestimmungsort. Mit dem im Kriegs»
rathe beschlossenen Plan, das von den
Türken besetzte Orsova zu entsetzen, wie
ihn Graf Königs eck entwarf, stimmte
er nicht überein, mußte aber dem Ober»
commando Folge leisten. Ein Treffen bei
Cornia am 4. Juli fiel glücklich aus; der
Feind wich, kehrte aber nach wenigen Ta-
gen mit Verstärkungen zurück. Ein neues
Gefecht, in welchem Graf Phi l ippi be-
fehligte, endete mit dem Nückzuge unserer
Armee, welche Ende Juli wieder in
Ternesvä.r anlangte. Auch die nun folgen-
1734 mit einigen Regimentern zur Ver- ! den Bewegungen fielen zum Nachtheil der
siärkung der Armee des Feldmarschalls
Königseck in die Lombardei abrückte.
Er überschritt nun Ende October den
Oglio, besetzte Bozzolo, nahmSabionetta
und bemächtigte sich der ganzen Strecke
zwischen Po und Oglio bis Casal mag»
giore. Dann, als Graf Königs eck Gnde
December die Armee verließ, übernahm
er das Conunando derselben und führte
es, bis Ersterer Mitte März 1733 wieder
bei dem Heere anlangte. Nun kehrte er
nach Wien zurück und betheiligte sich als
wirklicher Hofkriegsrath an den Berathun»
gen über die Bewegungen der Armee.
Am 31. April 1736 befehligte er den
Leichenconduct des vom 20. zum 2l. April
verstorbenen Prinzen Eugen von Sa-
voyen. 1738 erhielt er Befehl, unter
dem Großherzog von Toscana, welchem
Graf Königs eck an die Seite gesetzt Unseren aus. die Armee ward genöthigt,
am 11. October über die Donau zurück-
zugehen, worauf sie am 13. ihr Lager bei
Pancsova aufschlug. Doch war man weit
entfernt, das Mißgeschick unserer Armee
dem General Wal l is zuzuschreiben, denn
im Jänner 1739 übertrug ihm der
Kaiser das Oberkommando über die ganze
Armee in Ungarn und ernannte ihn gleich»
zeitig zum Statthalter m Serbien. Graf
Wal l is weigerte sich, das Commando
anzunehmen, aber erfolglos. So ging er
denn am 2. April von Wien ab. Nachdem
er die Hilfstmppen an sich gezogen hatte,
brach er am 17. Juni mit der Armee von
Peterward ein auf und rückte am 27. in
die Linien bei Belgrad ein. Er selbst nahm
das Hauptquartier bei Marava. wahrend
das Corps des Grafen Neipperg
XX, S. 139^ sich von dem Haupt-
zu commandken,
zum Feldmarschall
worden, die ganze Infanterie wider die! corvs absonderte. Am 17. Juli brach er
uacd Wisznica auf. Am 22. Juli kam es
zur Schlacht bei Kroczka, welche mit
der Niederlage unserer Armee endigte und
sicher zur totalem Vernichtung derselben
würde geführt haben, wenn nicht der
Türken in Ungarn
und wurde zugleich
ernannt. Eine damals zwischen dem
ein Jahr früher zum Feldmarschall be-
förderten Grafen Phi l ippi und dem
Grafen Wall is entstandene Rangfrage Prinz von Hildburghauseu und Graf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Band 52
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Vrčevic-Wallner
- Band
- 52
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1885
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 342
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon