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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Seite - 77 -
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Seite - 77 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53

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Ernst 77 Freiherren) lich aber handhabte er das Fortepiano ^ meisterhaft und verstand es, in seinen! Vortrag allerlei Gaukeleien einzumischen,! mit denen er seine Zuhörer viel mehr als! mit allem Aufwande eines kunstgerechten ^ Pianospiels zu ergötzen wußte. Joachim! Graf Sternberg schreibt in seinen^ „Bemerkungen über Nußland auf einer! Reise 1792—1793" (Dresden l?94,8".):! daß Wanzura in dem vertrauten Cirkel,! welcher sich bisweilen bei der Kaiserin ^ Kathar ina in der Gremitage versam-! melte, zu großer Belustigung aller An-! wesenden — aber auch zu großer Er- j niedrigung der Kunst — unter Anderem i „Die Kolik mit ihren Folgen" im Piano- spiel vortrug. Spätere Forschungen lassen unseren Tonkünstler nicht aus Böhmen, sondern aus Ungarn abstammen, beför- derten ihn vom einfachen Adeligen und Lieutenant zum Baron und Major in österreichischen Diensten, der nicht auf musicalischem Felde eine günstigere Zu- kunft suchte, sondern wegen Streitig- keiten, in die er infolge eines boshaften Witzes verwickelt wurde, sich gezwungen sah, die kaiserliche Armee zu verlassen, worauf er sich nach Petersburg wandte! und daselbst, wie berichtet, sein Glück z machte. Wegen seines heiteren ungemein ergötzlichen Wesens ward er dort bald der Liebling aller guten Gesellschaften, schon die Nennung seines Namens reichte hin, um den Mißmuth aus einer Ver- sammlung zu bannen. Zu seinen Pojsen gehörte auch sein sogenanntes „Regi» ment", welches er aus lauter komischen Talenten oder auffallenden Fertigkeiten im Nachahmen eines Thieres, musicali» schen Instrumentes u. dgl. m. zufammen- geworben hatte, und mit welchem er dann in der versammelten Gesellschaft die ergötzlichsten Concerte und Zwischen» spiele ausführte. Er war auch Compo- siteur und hat nicht nur eine Pantomime „Andromeda und Perseus" in Musik ge- setzt, sondern auch ernstere Stücke ge» schrieben, wie wir deren in Ioh. Traeg's „Verzeichniß alter und neuer sowohl ge» schriebener als gestochener Musicalien" Wien 1799) ^III HuHrwtti per 51 ^eiiümlo, Vioi., I^uto s L^si-a" an« geführt finden. Aber er hat auch sonst noch Symphonien, Trios und Anderes für Piano und Violine, welch letztere er treff» lich spielte, componirt. Wir finden seinen Namen in den curiosesten Schreibungen, als: Wanzura, Wanäura, Wan- czura, Wanschura, Wanskura bis zu van Wanschour entstellt; indeß wie immer er sich schreiben möchte, wir würden ihn doch für ein Mitglied der heute be» reits im Mannesstamme erloschenen österreichisch'bohmischen freiherrlichen Fa» milie Wanczura v. Rzehnitz» Brach- feld halten, über welche die Quellen Näheres berichten. Dlabacz (Gottfried Johann). Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auck für Mahren und Schlesien (Prag 1«<5. Gonlieb Haase, 4".) Bd. I I I , Tp. 333. Die Freiherren Wanzura von Njclinih-Zrach- feld. Dieses im Mannesstamme bereits er« loschene böhmische Adelsgeschlecht führte seine Abstammung bis in die Zeit der Przemysliden zurück, und die Stammesfolae läßt sich ur- kundlich bis zum Ende des vierzehnten Jahr« Hunderts verfolgen. Ein Ritter Johann Wanzura oon Rzehnitz siel i27s unter den Fahnen des Königs Ottokar in der Marchfelder Schlacht. Ritter Wenzel Wan« zura und seine Gemalin Johanna geborene Freiin von Podolu. erscheinen um 1390 als die Ahnen des Hauses. Der Freiherren» stand gelangte spät, erst um die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts, wiederholt und bald hintereinander, zuerst mit Anton Fer- dinand Rltter von Wanzura mit Diplom Kaiser Karls VI. vom 8. Februar l?:ti und dann n,:i Wenzel Rudolf Wan- zura auf Barch ow mit Diplom uom
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wallnöfer-Weigelsperg
Band
53
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
332
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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