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Mayna 166
Kriege zerrüttete Wohlstand ihrer Unter-
thanen wieder gehoben werden könnte.
Da gelangten nun die widersprechendsten
Vorschläge an die Staatsverwaltung;
einer der bemerkenswerthesten war: die
Zufuhr aller fremden Waaren für die
Bedürfnisse des Staates nur über die
eigenen am adriatischen Meere gelegenen
Hafen zu gestatten und jeden Bezug
dieser Waaren über die Landgrenzen des
Staates zu untersagen. Als sich nun die
öffentliche Meinung immer mehr und
mehr zu Gunsten dieses Vorschlages aus»
sprach, trat Wayna mit seiner Schrift:
„Nlmerknngen iiber einen Vorschlag, Oesterreichs
srehandel betreffend" (Leipzig 4816, 8".)
hervor, auf dem Titelblatte sich als deren
Verfasser nennend, und fanden die darin
entwickelten Ansichten im In- und Aus«
lande vielfältig beifallige Würdigung.
Und als man 1847 zur Einsetzung eines
Ausschuffes schritt, welcher mit der Auf.
gäbe betraut werden sollte, die Statuten
der österreichischen Nationalbank zu eni>
werfen, die dann im Jahre 1816 ins
Leben trat und einen wesentlichen Be»
standtheil der neuen Finanzpläne bildete,
erfolgte auch Wayna's Wahl zum Mit«
gliede dieses Ausschusses. I m nächsten
Jahre aber ward unser Finanzmann von
Seiner Majestät dem Kaiser zum Prü»
fungscommissar bei der commerciellen
Abtheilung an dem k. k. polytechnischen
Institute ernannt, für welches er schon
1816 als besonderer Wohlthater sich er-
wiesen hatte, indem er demselben zur
Begründung einer Waarensammlung die
ansehnliche Summe von 2000 st. schenkte.
1820 wurde er zum Deputirten des
Großhandlungsgremiums in Wien und
1821 zum Director der österreichischen
Nationalbank erwählt. I n dieser Zeit
veröffentlichte er in verschiedenen Fach»
blättern, vornehmlich aber in der Wag« ner'schen Zeitschrift mehrere staatswiffen-
schaftliche und sinancielle Abhandlungen
— die in der letzteren enthaltenen werden
unten angeführt — welche entweder
solche Fragen erörterten, deren Wichtig,
keit eben die Aufmerksamkeit des Publi»
cums in erhöhtem Grade erregte, oder
aber Irrthümer über bereits getroffene
öffentliche Verfügungen berichtigen hal»
fen, Irrthümer, welche sich festsetzen zu
wollen schienen und die richtige An»
schauung verrückten. Auch gab er in
dieser Zeit die folgenden, zwei wichtige
staatswissenschaftliche Fragen behandeln»
den Flugschriften heraus, erstens: „Znt-
wort ant die Stack-Illbliertj und der Handel mit
StMzpllsiieren, nach dem setzigen Zustande pull-
tisch nnd juristisch betrachtet" (Wien 1821,
Gerold, 8",); diese Abhandlung, welche
in der Wagner'schen Zeitschrift 1828,
Bd. I I I , S. 303 eine ausführliche
Beurtheilung fand, war die Antwort
auf eine in München unter dem Titel:
„Die Iobbery" anonym veröffentlichte
Broschüre, als deren Verfasser man den
königlich bayerischen Staatsrath Gön»
ner bezeichnete, und welche nun von
Wayna, indem er die eigentlichen Ver»
haltniffe des damaligen Handels m
Staatspapieren politisch und juristisch
beleuchtete, bekämpft wurde; eine italie»
nische Uebersetzung seiner Gegenschrift
erschien nach mehreren Jahren unter dem
Titel: »8u1 ooininercio <ii oartt- äi,
pu^blioo oreäito. I'ra.äu^ione clai ts»
äsöoo äi V. N." (Nilano 1830, 8".); —
die zweite Abhandlung, in welcher eine
nicht minder wichtige Tagesfrage erörtert
wird, gab er damals, ohne sich zu
nennen, unter dem Titel heraus: „Ueber
die Verhältnisse der NllnmmüllSsiinnerei in
Oesterreich" (München 1821). Im Jahre
1827 ward Wayna zu den Vorbe»
rathungen zugezogen, welche über den
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon