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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Seite - 183 -
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Seite - 183 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53

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Weber, Friedrich Dionys (l7) Weder, Friedrich Dionys (!7) Opernorchester nur aus 27 Personen bestand und nun Tanzmusiken aller Art mit einem Orchester von 30 Personen ausgeführt wurden. Zugleich mit diesen Tanzcompositionen, die seinen Namen in den weitesten Kreisen bekannt machten, schrieb Weber zahlreiche Gelegenheits- compositionen, die zu festlichen Anlässen bestimmt waren und seinen Ruf nur ver» stärkten. 1796 trat der damals 23jährige Künstler mit dem ersten großen Werke auf. Die Prager Universität hatte be- schlossen, den Geburtstag des Kaisers Franz I. in besonders glänzender Weise zu feiern, und forderte aus diesem An< lafse unseren Meister auf, eine von Pro- fessor Me inert ^Bd. XVI l , S. 28 i^ eigens zu diesem Zwecke gedichtete Can« täte in Musik zu setzen. Dieses Werk, aus zwei Abtheilungen bestehend, führte den Titel: „NöiMenZ Errettung durch den Helden NaN, Or^ hc^ag mn Oesterreich" und wurde nebst einem allgemein bekannten und beliebten Nationalliede der Böhmen, zu welchem auch Me inert den Text verfaßt und Weber die Musik gesetzt, am 12. Februar 1797 im Theater von einem aus vierthalbhundert Musikern bestehenden Orchester unter unseres Meisters eigener Leitung zur Aufführung gebracht und die Einnahme den Witwen und Waisen der bei Teining, Schwarzen« feld, Amberg und Kernach Gebliebenen gewidmet. Der Erfolg war ein so gün- stiger, daß eine Wiederholung des gelun» genen Tonwerkes am 29. Apr.il stattfand. Hier sei eines nicht uninteressanten Mo» mentes gedacht: welche Wandlungen gute Lieder manchmal erfahren. Das von M e i n e r t gedichtete oben erwähnte Volkslied beginnt: „Gott erhalte unsern König". Die von Weber dazu compo- nirte Musik hatte so glücklich den Volks- ton getroffen, daß es seither ein Lieb» lingslied der Böhmen geblieben und auch ins öechische übersetzt ward. Nun aber wurde Weber's Melodie, obwohl ver» stümmelt, einem Volksliede zum Lobe des h. Wenzeslaus unterlegt und als solches in der Folge gesungen. Auch Lieder haben ihre Schicksale. Bald sah sich Weber von seinen Freunden aufgefordert, sich auf dramatischem Gebiete zu versuchen, und es entstand für ein Liebhabertheater die Operette „Ner Miidchenmurkt", mit Be» gleitung des Quartettes und des Piano» forte. Die sehr beifallige Aufnahme, welche dieser erste Versuch fand, ermun« terte ihn zu einer Arbeit, die den Titel „(t.'MMll alter der Urieg nm Nebe", Oper in zwei Acten, führte und zweimal als Concert mit einstimmigem Beifall gegeben wurde. Später schrieb er zu dieser Operette einen zweiten Theil, be« titelt „Nie gefundene Perle". Es wird be« fremden, daß diese so beifällig aufgenom» menen Arbeiten nicht zur Darstellung auf der Bühne gelangten. Doch hatte dies seine Gründe: erstens bestand zu jener Zeit in Prag nur eine italienische Oper und der Zustand des deutschen Singspiels war ein so erbärmlicher, daß Weber den mehr als mittelmäßigen Kräften desselben sein Werk nicht anver» trauen mochte. Als dann 1810 die Mag- naten Böhmens zur Hebung der Musik den Entschluß faßten, sich zu einem Ver- eine zusammenzuthun, welcher den Titel „Verein zur Beförderung der Tonkunst in Böhmen" führte, und ein Conserva- torium der Musik in Prag zu errichten, wurde Weber, der damals bereits einen bedeutenden Ruf als Musicus hatte, zum Director der neuen Lehranstalt erwählt und zugleich beauftragt, einen den ört« lichen Verhältnissen entsprechenden Lehr- plan auszuarbeiten, und nachdem derselbe angenommen worden, ihn auch zur Aus»
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wallnöfer-Weigelsperg
Band
53
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
332
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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