Seite - 194 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Bild der Seite - 194 -
Text der Seite - 194 -
Weber, Johann C'vcmg. (23) 194 Weber, Joseph (26)
' arzteS, 4849 der eines Polizeiarztes und
die ärztliche Besorgung der Irrenanstalt,
4823 zeitweilig die Leitung der Gebär»
und Findelanstalt, 4829 die Stelle des
k. k. Kreisarztes, welche er schon 4824
und 4823 supplirt hatte. 1829 erfolgte
seine Ernennung zum k. k. Regierungs-
rath und 4830 zum Landes > Proto-
medicus. Eine so ausgedehnte praktische
' Thätigkeit, die bei seinem humanen
Wesen und der daraus entspringenden
Beliebtheit alle seine Kräfte in Anspruch
nahm, gestattete ihm nicht, die Muße
seines Berufes der Fachschriftstellerei zu
widmen, daher nur der Jahrgang 4824
der Medicinischen Jahrbücher des öster-
reichischen Kaiserstaates" eine Arbeit seiner
Feder, nämlich: „Die Geschichte eines
melancholischen Wahnsinns zweier Schwe-
stern" aufzuweisen hat. Nichtsdesto»
weniger fand er auch in wissenschaft-
lichen Kreisen verdiente Anerkennung, so
ernannte ihn die k. k. Gesellschaft der
Aerzte in Wien 4833 zum correspon»
direnden und der Verein zur geognoftisch-
montanistischen Durchforschung von Tirol
und Vorarlberg zum wirklichen Mit»
gliede. Aus seiner ersten im Jahre 4843
geschlossenen Ehe hatte er eine Tochter
Camil la, seine zweite Gattin, die er
4832 zum Altare führte, gebar ihm drei
Söhne: Johann, Theodor und
Karl . I n den letzten Jahren leidend,
suchte er im Mai 4840 Heilung im Bade
Gastein, ohne sie zu finden; noch besuchte
er im Juni desselben Jahres sein Vater»
land Tirol, im August Verwandte in
Krems, wo er aber schon nach zwei
Wochen seinem Leiden erlag. Die Leiche
wurde nach Linz überführt und dort
feierlich bestattet.
Der Adler. Herausgegeben von Groß» Hos«
fin^er (Wien. gr. 4".) 1840. S. 2131:
„Ne rolo^". 26. Weber, Joseph (Schriftsteller,
geb. 4733, Todesjahr unbekannt). Ueber
sein Leben wissen wir nur sehr wenig zu
berichten; er war der Milchbruder der
Erzherzogin Marie An toi nette, der
nachherigen unglücklichen Königin von
Frankreich, und trat als Kammerdiener
in die Dienste des Königs Ludwig XVI.
von Frankreich. Zuletzt genoß er eine
ihm von der Erzherzogin Mar ie Chri»
stine und deren Gemal Prinz Albert
von Sachsen-Teschen ausgefetzte jährliche
Pension. Er ist Verfasser des Werkes:
e." 3 Vol.
4804, 80.). In einem in Besitz des Herrn
Grafen Andreas Thürheim befindlichen
Briefe an Ludwig Joseph Max Fürsten
von Starhemberg, ääo. 9 ^oüt
4809, 26. HZ^-Klari^t, nennt sich
W e<
ber gleich im Eingänge ausdrücklich Ver»
fasser dieser Memoiren. Ich verdanke der
Güte des Herrn Grafen Thürheim,
daß ich in eine wortgetreue Copie des
Briefes Einsicht nehmen konnte. Dieses
Schriftstück, in welchem sich Weber
?6ll.8ioiin.Ä,ii'6 6.6 3. ^. R.. U«Fiir. 1s
äno widert äs Ül^xL-iosolien unter»
zeichnet, beginnt mit den Worten: „«I'ai.
oompi^teinent äu
et ä6rnier voluiQQ äe IN68 klä»
m. 0 117 6 8" u.s. w. Auch der weitere In«
halt dieses Schreibens gibt keinem Zweifel
Raum an Weber's Autorschaft der er>
wähnten Memoiren. Nun aber wurde
dieselbe doch in Zweifel gezogen, und
zwar geschah es in folgender Weise. Es
erschien von diesen Memoiren 48 Jahre
später, 1822, in Paris — die erste Aus-
gäbe kam in London heraus — eine neue
Ausgabe bei Vg.uäouin t r ^ s in
zwei Banden, auf dem Titelblatte mit
zurück zum
Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon