Seite - 237 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
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haften Unterricht; als er achtzehn Jahre
zahlte, verließ er das Elternhaus und
wanderte nach Briren, wo er Zimmer
malte, Wägen anstrich, aber sich auch
schon im Bildnißmalen in Miniatur und
Oel versuchte. Nun reiste er nach Bozen,
von wo ihn Ende 1806 eine Herrschaft
nach Wien mitnahm. Daselbst besuchte
er die Akademie und machte so glückliche
Fortschritte, daß er bald sehr gelungene
Miniaturbildniffe auf Elfenbein aus
führte. So malte er unter Anderen Erz-
Herzogin Elisabeth und Erzherzog
Rudolf , den nachmaligen Cardinal.
4809 reiste er als Gesellschafter eines
italienischen Grafen mit demselben nach
Ungarn, wo er über fünf Jahre verweilte
und ungeachtet des Krieges, von dem
damals Oesterreich und Ungarn hart be>
troffen waren, als Porträtmaler viel Be-
schäftigung fand, da seine in Oel genial'
ten Bildniffe sich sehr großen Beifalls er-
freuten. Aus Ungarn kehrte er in seine
Heimat zurück und fand sich von den
landschaftlichen Reizen derselben künst-
lerisch so angeregt, daß er zugleich mit
Porträts auch Landschaftsbilder schuf, in
welchen er einen glücklichen Blick für
Naturschönheiten bekundet. Er versuchte
sich auch im Radiren und Kupferstichen,
und sind von ihm bekannt vier radirte
und gestochene Blätter unter dem Titel:
„Tirols CharMeriZtiK in Vildrrn" 1. Heft,
später unter dem Titel: „Kurzer Teberblick
iln ünttaUenilätm OiglnMmlichKriten mm 25Me
und Lllnüe Nrut5ch-Ciral". 4830 trug er sich
mit dem Gedanken, auch Land und Volk
Südtirols in solchen charakteristischen
Bildern darzustellen. Bildniffe malte er
nicht blos in Oel und Aquarell, viele
führte er in schwarzer Kreide aus, und
.eine stattliche Folge solcher Bildniffe um
das Land verdienter Tiroler übergab er
im Jahre 1833 dem Ferdinandeum in Innsbruck. Weger lebte damals zu
Bozen und schickte die Blätter mit den
Bildnissen, welche wir unten verzeichnen,
weil sie lauter geschichtlich oder literarisch
interessante Persönlichkeiten darstellen,
an das Museum in Innsbruck ein,
welches, die nicht ganz klare Widmung
des Künstlers mißverstehend, ihm dafür
mit Schreiben vom 1i. Mai 4833 ein
Honorar von 40 sl. zuerkannte. Diese
Bildniffe führt der zehnte Jahresbericht
(1833) des Ferdinandeums als „größten-
theils sehr glücklich getroffene Porträts
theils lebender, theils jüngst verstorbener
in verschiedener Beziehung verdienter
Tiroler nach der Natur gezeichnet" an.
Sie befinden sich in einer buchartigen
Mappe auf 36 Blättern dargestellt und
sind folgende (wir behalten die Schrei«
bung der Namen, wie sie der Künstler
gebraucht, bei): Titelblatt mit Rand»
arabesken von Weger's Hand; Blatt 2:
Carl' Graf Chotek, von 4819 bis 1823
Landesgouverneur und Gründer des
Ferdinandeums; Blatt 4: Prälat von
Wilten, Di Pauli, Graf Klingt, Rapp;
Blatt 3: Reinhar, Reisach, Mercy, Rio
cavona; Blatt 6: Leman, Pfaundler,
Glauffen, Röggla; Blatt 7: Flir, Jäger,
Heufier, Stotter; Blatt 8: Unterberger,
Oelacher. Schletterer; Blatt 9: Benitzi;
Blatt 10: Zallinger; Blatt 12: Mensi,
Kern, Römer, Petter; Blatt 13: Eichen»
dorf, Riccavona, Ebner, Trentinaglia;
Blatt 13: Lodron, Lnschin, Lurem,
Siking; Blatt 17: Ienull, Trapp, Er.
harter, Schneburg; Blatt 18: Alba-
neder, Maurer, Karpe, Schwall; Bl. 49:
Haptmann, Goller, Zoller, Ioas 86n.;
Blatt 20: Tannenberg, Eberhart, Köfter,
Zängerle; Blatt 21: Prälat von Aecht,
Wischhofer, Holler, Roffi; Blatt 23:
Bochuslab, Kraffonara, Sinacher, Meyr-
hofer; Blatt 24: Sternbach, Marchetti,
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Buch Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
- Titel
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Untertitel
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Band
- 53
- Autor
- Constant von Wurzbach
- Verlag
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Ort
- Wien
- Datum
- 1886
- Sprache
- deutsch
- Lizenz
- PD
- Abmessungen
- 13.41 x 21.45 cm
- Seiten
- 332
- Schlagwörter
- Biographien, Lebensskizzen
- Kategorien
- Lexika Wurzbach-Lexikon