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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Seite - 294 -
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Seite - 294 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53

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igl) Thaddäus 294 Meigl, Thaddäus da sein Bruder Joseph durch Ueber bürdung mit den Directionsgeschäften daran verhindert war. Neben der theil- weisen Direction des Hoftheaterorchesters und den vertragsmäßig zu leistenden Uebersetzungen für den k. k. Hoftheater Musikverlag schrieb er in den folgenden Jahren die Ballete: „Nas Gespenst im Crllnme"; — „Hamlet"; — „Ner Gak de5 Mknleä". Darauf ernannte ihn die Hof» theaterdirection zum wirklichen Adjuncten des Hoftheater-Capellmeisters, mit wel» chem Posten zugleich die Leitung des Archivs nebst der Hoftheatercopiatur ver» bunden war. Da das Archiv in völlig ungeordnetem Zustande sich befand und alle von der vormals bestandenen gräf- lich Kohary'schen Masse und den vor» angegangenen italienischen Pachtungen, wie auch von der früheren kaiserlichen Direcrion herrührenden deutschen, italie- nischen und französischen Opern und Ballete in einigen Kammern des vierten Stockwerkes des Kärnthnerthortheaters chaotisch durcheinander lagen und eigent» liche Inventare gar nicht, sondern nur fragmentarische Aufzeichnungen vorhan» den waren, dann aber ein großer Theil, vornehmlich der neueren deutschen und italienischen Opern und Ballete sich zer- streut bei den betreffenden Copisten befand, so galt es, eine durchgreifende Ordnung und Aufstellung des Archivs durchzuführen, welche Aufgabe Weigl auch mit aller Umsicht löste. Dabei blieb er aber als Tonsetzer nicht unthatig, corw ponirte mehrere Divertissements und brachte nach und nach zur Aufführung die Ballete: „Nie Nmse der Verghühle"; — „Ner Vüchsllme Nurinchtn"; — „Hulinm nnd Zmn"; — „Verlegenheit durch Hut'ällr"; — „Nie verliebten Ehurheiten"; — „Ner Tiraler Jahrmarkt"; — dann die Opern: „Ärmi- dllrll, Prinz nun Aan", nach einem Texte des Barons von Netz er; — „Omar oder der schürfte Sieg", heroische Oper, nach einem Text von Hofrath Friedrich Roch» litz; — „Nll3 erhaltene Orakel", Text von Lippert, welche letztere, wie Weigl in seiner Selbstbiographie mit Bitterkeit be» merkt, „das damalige Schicksal aller deutschen Compositeure hatte und nicht zur Aufführung kam". Als dann im Jahre 4803 Capellmeister Franz X. Süßmayer ^Bd. XI., S. 290^ starb, wurde Weigl wirklicher zweiter Capell- meister. Schon 1801 hatte er die Er- laubniß erhalten, eine Kunst« und Musik« Handlung zu errichten. Es hatte sich schon früher das von einigen betriebsamen Männern ins Leben gerufene Kunst» und Industriecomptoir in Wien zur Aufgabe gemacht, den bis dahin brachliegenden inländischen Musikhandel zu heben, nun vereinigte Weigl seine dahin abzielenden Bestrebungen mit denen des Comptoirs; zugleich vertrat er seinen Bruder Io> seph, da derselbe fast täglich zur Lei» tung der Kammermusiken der Kaiserin berufen ward, Süßmayer aber, der schon seit längerer Zeit kränkelte, die Stelle des ersten Kapellmeisters auch nicht vertreten konnte. Diese Häufung von Geschäften konnte Weigl auf die Dauer nicht ertragen' alle Versuche bei Baron Braun um eine entsprechende Abhilfe scheiterten in Ermanglung taug» licher Persönlichkeiten. Noch brachte er sein Ballet „Rarchns und Anatme" mit gün» stigstem Erfolge auf die Scene, nachdem aber dies geschehen, nahm er seine Nnt» lassung als zweiter Director, um sich nun ausschließlich dem Kunst» und Musicalien« Handel, dem er in erfolgreichster Weise den Weg gebahnt und der im erfreulichen Aufschwünge begriffen war, zu widmen. Diesen betrieb er denn auch bis zu seinem im Alter von 68 Jahren erfolgten Tode,
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Band 53
Titel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Untertitel
Wallnöfer-Weigelsperg
Band
53
Autor
Constant von Wurzbach
Verlag
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Ort
Wien
Datum
1886
Sprache
deutsch
Lizenz
PD
Abmessungen
13.41 x 21.45 cm
Seiten
332
Schlagwörter
Biographien, Lebensskizzen
Kategorien
Lexika Wurzbach-Lexikon
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